There Will Be Blood

Film von Paul Thomas Anderson (2007)
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Film
Titel There Will Be Blood
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2007
Länge ca. 158 Minuten
Stab
Regie Paul Thomas Anderson
Drehbuch Paul Thomas Anderson
Produktion Paul Thomas Anderson,
Daniel Lupi,
JoAnne Sellar
Musik Jonny Greenwood
Kamera Robert Elswit
Schnitt Dylan Tichenor
Besetzung

There Will Be Blood ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 2007. Regie führte Paul Thomas Anderson, der auch das Drehbuch anhand des Romans Oil! von Upton Sinclair aus dem Jahr 1927 schrieb.

Handlung

Der Unternehmer Daniel Plainview sucht am Ende des 19. Jahrhunderts in Kalifornien Gold und Silber, später auch vermutete Ölvorkommen. Der Film zeigt seine Aktivitäten im Verlauf von drei Jahrzehnten. Er findet Öl auf der Farm der Familie Sunday, die er betrügt und der er billig die Schürfrechte abkauft. Dieses Geschäft macht ihn reich.

Zeitlich teilt sich die Handlung in die Anfangszeit, wo Daniel mit einfachen Mitteln nach Bodenschätzen gräbt. Er baut sich nach und nach ein Team auf. Der Großteil der Handlung betrifft die Ausbeutung der Ölvorkommen auf dem Land der Sundays. Auch dort lebt er sehr einfach. Zum Schluss gibt es einen Zeitsprung von ca. 10 bis 15 Jahren. Daniel ist ein reicher Industrieller geworden.

Handlungsstrang H. W. Plainview

H.W. lebt bei Daniel seit er ein Kleinstkind war. Daniel geht mit ihm liebevoll um und führt ihn zugleich in die Geschäfte eines Öl-Mannes ein. Zu Verhandlungen mit Grundstückseigentümern, deren Ölvorkommen er ausbeuten will, zieht er H.W. hinzu, um seine Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Bei einem Unfall am Bohrloch auf dem Land der Sundays verliert H.W. sein Gehör und wird depressiv. Der Unfall geschieht nachdem Daniel sein Versprechen gebrochen hatte, das Bohrloch von Eli Sunday (s.u.) segnen zu lassen. Daniel macht sich Sorgen um den Jungen und bemüht sich um einen Platz an einer Gehörlosenschule in San Francisco. Zu dieser Zeit setzt H.W. die Hütte, in der er, Daniel und Henry (s.u.) schlafen vorsätzlich in Brand. Daraufhin setzt Daniel ihn, ohne Abschied zu nehmen, in einen Zug dorthin. Der einzige Vertraute von Daniel begleitet H.W. H.W. ist der Sohn einer der Arbeiter mit denen Daniel am Anfang des Films nach Öl gräbt und stirbt nachdem sich an dem Bohrturm Bretter gelöst hatten und den Arbeiter erschlagen hatten. Daniel nimmt H.W. zu sich auf. Daniel verstößt H.W., der inzwischen eine Tochter der Familie Sunday geheiratet hat und von einem Lehrer der Gehörlosenschule betreut wird, beim ersten Wiedersehen nach Jahren, obwohl H.W. ihm seine Liebe erklärt hat, weil H.W. in Mexiko selbst in das Ölgeschäft einsteigen will. Für Daniel ist er dann nur noch ein Konkurrent.

Handlungsstrang Eli Sunday

Eli Sunday ist ein Sohn der Familie Sunday. Sein Zwillingsbruder Paul hatte Daniel Plainview für 500 USD den Hinweis gegeben, dass auf dem Land ihres Vaters unmittelbar unter der Erdoberfläche große Mengen Erdöls liegen. Als sich Daniel an Elis schwachen Vater wendet, sieht Eli seine Chance. Er verlangt von Daniel 5000 US-Dollar für die Kirche der Dritten Offenbarung, in der Eli im Sinne eines heutigen Fernsehpredigers unter großer Anteilnahme der kleinen Gemeinde vermeintlich Menschen heilt und deren Dämonen verjagt. Als Eli von Daniel das Geld verlangt, erniedrigt ihn dieser in der Öffentlichkeit. Später rächt sich Eli dafür: Daniel benötigt Land für die Weiterentwicklung seiner Exploration von Öl. Eli sorgt dafür, dass der Eigentümer - ein Mitglied seiner Kirche - den Beitritt Daniels verlangt. Diesen zelebriert Eli vor seiner Gemeinde dramatisch. Daniel muss mehrfach laut ausrufen, er habe seinen Sohn verstoßen, was ihm offensichtlich wehtut.

Am Ende des Films sucht Eli Daniel in dessen Anwesen auf. Eli hat inzwischen Karriere gemacht und ist ein Radioprediger geworden. Allerdings hat er die Gelder seiner Kirche beim Börsencrash verloren. Er bittet Daniel ein Ölfeld für ihn auszubeuten. Daniel verlangt von Eli, sich als falscher Prophet zu bezeichnen und Gott zu leugnen. Dies tut Eli in der gewohnt dramatischen Weise. Darauf teilt ihm Daniel mit, das Feld sei schon längst ausgebeutet: seine späte Rache für die Erniedrigung bei der Zeremonie in der Kirche. Danach greift Daniel Eli an, Eli bringt in Panik zum Ausdruck, sie hätten nur einander. Daniel erschlägt Eli mit einem Kegel seiner Bowlingbahn ohne sichtbare Anteilnahme.

Handlungsstrang Henry Plainview

Als Daniel erfolgreich das Ölfeld auf dem Land der Sundays ausbeutet, taucht Henry auf und gibt sich als sein Bruder aus. Daniel fasst Vertrauen und findet in einem Tagebuch, das Henry bei sich hat, ein Kinderfoto von sich und seiner Mutter. H.W. geht einige Zeit nach Henrys Eintreffen zur Gehörlosenschule. Als Daniel feststellt, dass Henry ihn getäuscht hat und nicht sein Bruder ist, erschießt er ihn kaltblütig.

Kritiken

John DeFore schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 1. Oktober 2007, der Film baue auf der kraftvollen Darstellung von Daniel Day-Lewis. Er sei nicht so blutig, wie der Titel es nahelegen könne, aber er zeige Gewalt vom Anfang an.[1]

Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 2. November 2007, der Film sei eine „intensive Charakterstudie“. Er lobte die Darstellung von Daniel Day-Lewis und die „außerordentliche Originalität“ der Filmmusik.[2]

Auszeichnungen

Robert Elswit wurde im Jahr 2007 für die Kameraarbeit für den Satellite Award nominiert. Der Film als Bester Film – Drama und Daniel Day-Lewis als Bester Hauptdarsteller – Drama wurden für den Golden Globe 2008 nominiert. Daniel Day-Lewis erhielt den Preis, während in der Kategorie Bester Film Joe Wrights Abbitte ausgezeichnet wurde. Des weiteren setzte sich der Film bei 2 der 8 Oscarnominierungen in den Kategorien "Bester Hauptdarsteller" (Daniel Day-Lewis) und "Beste Kamera" gegen die Konkurrenz durch. Auf der Berlinale 2008 erhielt There Will Be Blood zwei Silberne Bären.

Hintergründe

Der Film wurde in Los Angeles, in Santa Clarita und am El Mirage Dry Lake in Kalifornien, in Albuquerque (New Mexico) sowie in Marfa (Texas) gedreht.[3] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 25 Millionen US-Dollar.[4] Die Weltpremiere fand am 27. September 2007 auf dem US-amerikanischen Fantastic Fest statt. Am 26. Dezember 2007 kam der Film in ausgewählte Kinos der USA und am 14. Februar 2008 lief er in Deutschland und Österreich an.[5] Eine Woche zuvor war er bereits auf der Berlinale 2008 zu sehen, wo er am Wettbewerb teilnahm.

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von John DeFore, abgerufen am 20. Dezember 2007
  2. Filmkritik von Todd McCarthy, abgerufen am 20. Dezember 2007
  3. Filming locations für There Will Be Blood, abgerufen am 20. Dezember 2007
  4. Box office / business für There Will Be Blood, abgerufen am 20. Dezember 2007
  5. Premierendaten für There Will Be Blood, abgerufen am 7. Januar 2008