Jean Baptiste Bessières (* 6. August 1768 in Preissac (Lothringen); † 1818), Herzog von Istrien, franz. Marschall stammte von armen Eltern ab, trat 1790 in die konstitutionelle Garde Ludwigs XVI., 1792 in die Legion der Pyrenäen, kämpfte 1794 in Spanien, 1796-1797 in Italien mit Auszeichnung und gewann Napoleon Bonapartes Gunst, der ihm 1796 die Organisation und das Kommando der Guideneskadron übertrug. 1798 machte er als Brigadegeneral die Expedition nach Ägypten mit und kämpfte tapfer vor St. Jean d'Acre und bei Abukir. Mit Bonaparte nach Frankreich zurückgekehrt, stand er ihm am 18. Brumaire treulich zur Seite, organisierte dann die neugeschaffene italienische Armee, zwang bei Marengo durch eine glänzende Kavallerieattacke die Österreicher zum Rückzug, wurde 1802 zum Divisionsgeneral und bei der Thronbesteigung Napoleons I. zum Marschall ernannt. In den Kriegen von 1805 bis 1807 befehligte er die Gardekavallerie. 1808 war er Gesandter Napoleons I. in Stuttgart bei der Vermählung Jérômes von Westfalen mit der Prinzessin Katharina. Zum Herzog von Istrien erhoben, befehligte er 1808-1809 in Spanien und errang bedeutende Erfolge. Im Kriege gegen Österreich führte er die Reservekavallerie, an deren Spitze er bei Landshut und Eggmühl siegreich focht. Bei Aspern und Wagram hatte er entscheidende Reiterangriffe auszuführen, doch ohne den gewünschten Erfolg; bei Wagram wurde er verwundet. Nach dem Frieden erhielt er den Oberbefehl in Holland, 1811 das Gouvernement von Altkastilien und Leon und folgte 1812 dem Kaiser mit der Garde und einem starken Reiterkorps nach Rußland, wo er auf dem Rückzug die größte Besonnenheit und Kaltblütigkeit zeigte. Bei der Eröffnung des Feldzugs von 1813 war Bessières Oberbefehlshaber der gesamten französischen Reiterei. Als er im Mai bei Rippach zwischen Weißenfels und Lützen mit den Tirailleuren gegen Wintzingerodes Haufen vorrückte, zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel die Brust. Napoleon I. vermachte noch auf St. Helena dem Sohn 100.000 Franken, da Bessières arm gestorben war.
Vorlage:Meyers
ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890