Peking (Pinyin: Běijīng, chinesisch: 北京, Bedeutung: "Nördliche Hauptstadt") ist die Hauptstadt Chinas und hat eine über 3000-jährige Geschichte. Peking ist heute eine regierungsunmittelbare Stadt, d.h. sie ist direkt der Zentralregierung unterstellt und besitzt den Status einer Provinz. Die 11.653.700 Einwohner leben auf einem Gebiet von 16.808 km², was ungefähr der Fläche von Thüringen oder der Steiermark entspricht. Peking und das umgebende Territorium sind im westlichen Sinne eher als Provinz zu bezeichnen. Die eigentliche Stadt ohne Vorortgürtel hat 7.490.618 Einwohner, als Agglomeration 11.244.673 (Stand jeweils 1. Januar 2005).
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Fläche: | 16.808 km² |
Einwohner: | 11.653.700 (2005) |
Bevölkerungsdichte: | 693 Einwohner je km² |
Höhe: | 63 m ü. NN |
Geografische Lage: | 39° 55' 44" n. Br. 116° 23' 18" ö. L. |
Offizielle Website: | chinesisch und englisch |
Politik | |
Bürgermeister: | Wang Qishan |
Der Name der Stadt
Der im deutschen übliche Name Peking entspricht der Aussprache des Namens im Kantonesischen, einer südchinesischen Sprache, die z.B. in Hong Kong gesprochen wird. In Pekings eigener Sprache, dem Mandarin, heißt die Stadt Beijing; ebenso in den meisten anderen Sprachen der Welt.
Geographie
Peking liegt am nordwestlichen Rand der dicht bevölkerten Nordchinesischen Tiefebene. Zum Pekinger Verwaltungsgebiet gehören ausgedehnte ländliche Gebiete. In Nord-Süd-Richtung erstreckt sich das Gebiet über 180 km, in Ost-West-Richtung über 170 km.
Obwohl Peking nur etwa 150 km von der Küste entfernt liegt, hat es aufgrund der Lage im Westwindgürtel ein warm-gemäßigtes, kontinentales Klima, d.h. warme, feuchte Sommer und kalte, trockene Winter. Der Jahresniederschlag beträgt 619 mm, davon fallen etwa 70% in den Monaten Juli und August.
Peking liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet.
Fläche und Einwohner
Stand jeweils 1. Januar 2005:
Stadt Peking
- Fläche: 1.369,90 km²
- Einwohner: 7.490.618
- Bevölkerungsdichte: 5.468 Einwohner/km²
Die Stadt Peking bezieht sich auf die eigentliche Stadt ohne Vorortgürtel.
Metropolregion Peking
- Fläche: 8.859,90 km²
- Einwohner: 11.244.673
- Bevölkerungsdichte: 1.269 Einwohner/km²
Zur Metropolregion oder Agglomeration Peking gehört auch der die eigentliche Stadt umgebende Vorortgürtel.
Stadtprovinz Peking
- Fläche: 16.807,80 km²
- Einwohner: 11.653.700
- Bevölkerungsdichte: 693 Einwohner/km²
Die Stadtprovinz oder regierungsunmittelbare Stadt Peking umfasst 16 Bezirke und zwei Landkreise.
Verwaltungsgliederung
Stadtbezirke
Die eigentliche Stadt Peking ohne Vorortgürtel formiert sich aus acht Stadtbezirken:
- Chaoyang (朝阳区: Cháoyáng Qū)
- Chongwen (崇文区: Chóngwen Qū)
- Dongcheng (东城区: Dōngchéng Qū)
- Fengtai (丰台区: Fēngtái Qū)
- Haidian (海淀区: Hǎidián Qū)
- Shijingshan (石景山区: Shíjǐngshān Qū)
- Xicheng (西城区: Xīchéng Qū)
- Xuanwu (宣武区: Xuānwǔ Qū)
Peripherie
In der nahen Umgebung der Stadt Peking befinden sich weitere sechs Bezirke. Diese wurden zwischen 1986 bis 2001 in Bezirke geändert:
- Mentougou (门头沟区: Méntóugōu Qū)
- Fangshan (房山区: Fángshān Qū) — Landkreis Fangshan bis 1986
- Tongzhou (通州区: Tōngzhōu Qū) — Landkreis Tongxian bis 1997
- Shunyi (顺义区: Shùnyì Qū) — Landkreis Shunyi bis 1998
- Changping (昌平区: Chāngpíng Qū) — Landkreis Changping bis 1999
- Daxing (大兴区: Dàxīng Qū) — Landkreis Daxing bis 2001
Weitere Umgebung
Weiter vom Stadtgebiet entfernt gibt es noch zwei Bezirke, diese wurden 2001 in Bezirke geändert und zwei Landkreise.
Bezirke:
- Pinggu (平谷区: Pínggǔ Qū) — Landkreis Pinggu bis 2001
- Huairou (怀柔区: Huáiróu Qū) — Landkreis Huairou bis 2001
Landkreise:
Geschichte
Im Gebiet der heutigen Stadt Peking lebten schon vor 500.000 bis 230.000 Jahren Vertreter des homo erectus (Sinanthropus Pekinensis, Peking-Mensch), deren Überreste in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts bei Zhoukoudian, 50 km südwestlich der heutigen Stadt, gefunden wurden.
Die Geschichte der Stadt Peking reicht zurück bis in die westliche Zhou-Dynastie (11. Jahrhundert v. Chr. bis 770 v. Chr.) unter dem Namen Ji. Ji war für über 1000 Jahre das Handels- und Kulturzentrum im Norden Chinas. Im frühen 10. Jahrhundert wurde Ji die zweite Hauptstadt der Liao-Dynastie unter dem neuen Namen Yanjing (Erste Verwendung des Zeichens jing 京 für "Hauptstadt" im Namen der Stadt).
Von 1115 bis 1911 war Peking mit kurzen Unterbrechungen die Hauptstadt der Jin-, Yuan-, Ming- und Qing-Dynastien. Unter der Yuan-Dynastie hieß die Stadt Daidu bzw. Khanbalyk. Die Umbenennung in Beijing und der Beginn des erneuten Ausbaus zur Reichshauptstadt erfolgten unter dem Ming-Kaiser Yong Le, nachdem der Hof von Nanking nach Peking zurückgekehrt war (1421). Die Verbotene Stadt und der Himmelstempel waren wichtige Elemente der Stadtentwicklung, deren Bau unter Yong Le begonnen wurde.
Nach dem Sturz des letzten Kaisers wurde 1912 Nanjing Hauptstadt der Republik China. Peking war unter der Kontrolle von rivalisierenden Warlords und wurde daher von der Kuomintang 1928 in Beiping (nördlicher Friede) umbenannt, um deutlich zu machen, dass es sich nicht um eine Hauptstadt handelt. Von 1937 bis 1945 war Peking von den Japanern besetzt. 1949 wurde Peking die Hauptstadt der Volksrepublik China und erhielt seinen Namen zurück.
Am 4. Juni 1989 wurde am Tiananmen-Platz die friedlich demonstrierende Demokratie-Bewegung durch die Armee blutig niedergeschlagen; hunderte Zivilisten kamen ums Leben.
Wirtschaft
Verkehr
Als Verkehrsknotenpunkt verfügt Peking über Flughäfen und Bahnverbindungen in alle Teile des Landes, wie auch eine interkontinentale Strecke über Ulan-Bator und die Transsibirische Eisenbahn nach Europa.
Peking ist mit anderen Städten Chinas durch neun Autobahnen verbunden. (Das Autobahnnetz Peking wird ständig erweitert.) Für innerstädtischen Verkehr stehen fünf Ringstraßen und einige Durchgangsstraßen zur Verfügung.
Der Hauptflughafen (Flughafen Peking) liegt im Gebiet Shunyi, zirka 20 km nordöstlich vom Stadtzentrum entfernt.
Innerstädtische öffentliche Verkehrsmittel gibt es im Form von fast eintausend Bus- u. Trolleybuslinien. Zwar gibt es keine Tramlinien, dafür aber vier Untergrundbahnlinien (zwei unterirdisch und zwei auf Bodenebene). Etwa fünf weitere U-Bahnlinien sind für die Olympischen Spiele 2008 geplant. Trotzdem kommt es immer zu langen Staus und stockendem Kolonnenverkehr.
Bildungseinrichtungen
International bekannt sind die Qinghua-Universität sowie die Peking-Universität. Landesweit bekannt sind auch die Volksuniversität und die Pädagogische Hochschule Peking. Am BLCU (vormals Sprachinstitut), studieren vor allem ausländische Studenten die chinesische Sprache. Ebenso interessant ist die Sportuniversität Peking (Beijing Tiyu Daxue), die wichtigste Sportuniversität Chinas, bei Ausländern besonders für ein Studium des Wushu, oft in Kombination mit einem Sprachstudium, beliebt.
Entwicklung des Stadtgebiets
Man klassifiziert das Stadtzentrum als den Teil von Peking, der innerhalb der 2. Ringstraße liegt, und man klassifiziert den Großraum der Stadt Pekings als den Teil, der innerhalb der 5. Ringstraße liegt.
Ähnlich wie Moskau entwickelt Peking sich in Form von Ringen. Das hat leider Probleme für den Straßenverkehr mit sich gebracht. Staus sind häufig, und der Neu- und Ausbau von Ringstraßen scheint das Verkehrsproblem nicht zu lösen.
Einwohnerentwicklung
Die meisten Einwohner Pekings wohnen in Hochhäusern. Zwei Wohngebiete sind dafür besonders wichtig: das Wangjing-Gebiet im Nordosten sowie das Huilongguan-Wohngebiet im Nordwesten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Peking ist das politische und kulturelle Zentrum Chinas. Sehenswert sind der Tiananmen-Platz (chin. "Platz des Tors des himmlichen Friedens"), die verbotene Stadt (der ehemalige Kaiserpalast) und verschiedene Tempel.
Nach Peking ist die berühmte Peking-Oper benannt, die eine besondere Vermischung verschiedener Kunstformen darstellt.
Bauwerke
Aufgrund der langen Geschichte beherbergt Peking ein weltweit einmaliges Kulturerbe, wie z.B. das Tiananmen und den Tiananmen-Platz, den ehemaligen Kaiserpalast ("Verbotene Stadt"), den Sommerpalast und nicht zu vergessen die nicht weit entfernt liegende Chinesische Mauer.
weitere bedeutende Sehenswürdigkeiten:
- Nordmeer-Park (Bei Hai Gong Yuan)
- Himmelstempel
- Lamatempel
- Gräber der Ming-Kaiser
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Es gibt nicht mehr als zirka ein paar Dutzend Menschen, die zum Ehrenbürger des Stadt Peking erklärt wurden. Größtenteils sind es sogenannte Huaren, das heißt, Ausländerinnen und Ausländer ohne VRC-Staatsangehörigkeit, die aber von Chinesen abstammen. Nur wenige Ehrenbürger Pekings kommen aus dem Ausland.
Städtepartnerschaften
Sonstiges
Peking richtet 2008 die Olympischen Spiele aus.
Literatur
- Kai Strittmatter Atmen einstellen bitte! Pekinger Himmelsstürze, Picus-Verlag 2001, ISBN 385452742X
Bücher und Weblinks
- offizielle Webseite der Stadt auf chinesisch und englisch
- http://www.chinaservice.de/staedte.htm#beijing
- http://www.himmelstempel.de/
- Peking 2008 und Menschenrechte in China - Olympic Watch
- Ein Tagesbesuch in Peking