
Der Olympiaturm ist ein Fernsehturm in München und eines der Wahrzeichen des Olympiaparks. Der Olympiaturm befindet sich im Olympiapark südlich des Georg-Brauchle-Rings zwischen Olympia-Schwimmhalle im Westen und Olympia-Eislaufzentrum im Osten.
Geschichte
Der Olympiaturm ist neben dem Olympia-Eislaufzentrum das zweite vorolympische Gebäude im Olympiapark. Der fortschreitende Ausbau des Fernmeldenetzes in München sowie die verbesserungswürdige Sendeleistung der Rundfunk- und Fernsehprogramme ließen den Gedanken zum Bau eines Fernmeldeturmes aufkommen. Als Standort wurde das Oberwiesenfeld ausgewählt, da die Nähe zum Zentrum fast ideal war und hier zugleich ein Entwicklungsgebiet vorhanden war.
Die Deutsche Bundespost als Bauträgerin und die Landeshauptstadt München konnten sich nicht auf ein einheitliches Konzept zur Turmgestaltung einigen. Daher wurden zwei Turmkanzeln vorgesehen: Die untere Kanzel trägt Fernmeldeeinrichtungen, die obere beherbergt die Aussichtsplattform und das Drehrestaurant mit 230 Plätzen in 182 Metern Höhe.
Nachdem am 26. April 1966 das Internationale Olympische Komitee die Olympischen Sommerspiele 1972 nach München vergeben hatte, wurde der bereits in Bau befindliche Turm nachträglich in das Konzept der „Olympischen Spiele im Grünen“ integriert und zum Wahrzeichen des Olympiaparks gewählt. (Technik-)Optimismus und Pressefreiheit sollen durch den Turm symbolisiert werden, was das Konzept der an den Idealen der Demokratie orientierten Spiele unterstreichen soll.
Die Aussichtskanzel beherbergt seit 2004 neben dem Drehturm auch das Rockmuseum Munich, eine Ausstellung im Aussichtsbereich mit vielen Sammlungen zur Rockgeschichte.
Am 5. April 2005 wurde die Spitze ausgetauscht, um mit einer neuen Antenne den Großraum München mit DVB-T zu versorgen. Dabei wuchs der Turm um 1,75 Meter.
Bautechnik und Ausstattung
Der Olympiaturm ist in Gleitschalbauweise errichtet. Dabei heben hydraulische Hebevorrichtungen die Schalung stündlich um 10 cm bis 20 cm.
Der Turm ist mit einem Postlift, der mit einer Geschwindigkeit von 4 m/s fährt, sowie mit zwei Besucherliften ausgestattet, die mit einer Geschwindigkeit von 7 m/s fahren und pro Kabine etwa 30 Personen fassen. Die Fahrt mit einem Besucherlift zur Aussichtsplattform in 190 Meter Höhe dauert etwa 30 Sekunden.
Daten
- Baubeginn war Juni 1965, Eröffnung am 22. Februar 1968
- Betriebskanzel von 144 m bis 167 m Höhe
- Kanzel für den Publikumsverkehr von 171 m bis 192 m Höhe
- Drehrestaurant vollzieht in 49 Minuten eine 360° Drehung
- 1.230 Stufen bis zur Plattform auf 185 m Höhe (Nur bei Sonderveranstaltungen verwendbar)
- Gewicht: 52.500 Tonnen
Seit Eröffnung 1968 zählte der Olympiaturm 35,8 Millionen Besucher, seit dem 12. September 1972 sind es 30,2 Millionen (Stand 2004).
Sendeanlagen
Rundfunk und Fernsehen
Aufgrund der Höhe des Bauwerks ist das Sendegebiet des Olympiaturms sehr groß. Es reicht bis in die südliche Oberpfalz, nach Niederbayern und bayrisch Schwaben. Im österreichischen Tirol und Salzburger Land ist der Sender mit guten Antennen zu empfangen. Sogar in den Südtiroler Alpen kann man vom Olympiaturm abgestrahlte Programme empfangen. Insgesamt umfasst der Sendebereich des Olympiaturm ein Gebiet mit mehr als zwei Millionen Menschen.
Hörfunkprogramme
Frequenz | Programmname | RDS PS | ERP |
---|---|---|---|
89,0 MHz | Radio 2Day | RADIO___/2_D_A_Y_ | 0,32 kW |
92,4 MHz | Radio Horeb/LORA München/Radio Feierwerk/CRM | 0,32 kW | |
93,3 MHz | Energy München | _ENERGY_ | 0,32 kW |
95,5 MHz | 95.5 Charivari | CARIVARI | 0,32 kW |
96,3 MHz | Radio Gong 96,3 | GONG96.3 | 0,32 kW |
101,3 MHz | Antenne Bayern | ANTENNE_ | 0,32 kW |
107,2 MHz | Klassik Radio | KLASSIK_ | 1,00 kW |
DAB-Kanäle vom Olympiaturm München
Kanal | Band | Region | Programme | ERP |
---|---|---|---|---|
12D | VHF III | Bayern | Bayern 2 +, Bayern 4 Klassik, B5 aktuell, Bayern mobil, Das Modul, BR Verkehr, ROCK ANTENNE, Radio Galaxy | 1 kW |
Fernsehprogramme
Seit dem 30. Mai 2005 werden folgende DVB-T Programme vom Olympiaturm aus gesendet:
Kanal | Programme im Bouquet | Frequenz | Bandbreite | Pol. | ERP |
---|---|---|---|---|---|
E10 | Das Erste, Phoenix, arte, Eins Plus | 212,5 MHz | 7 MHz | vertikal | 20 kW |
E34 | RTL Television, RTL2, Super RTL, VOX | 578,0 MHz | 8 MHz | vertikal | 100 kW |
E35 | ZDF, 3sat, KI.KA/ZDF-Dokukanal, ZDF Infokanal | 586,0 MHz | 8 MHz | vertikal | 100 kW |
E48 | ProSieben, Sat.1, Kabel eins, N24 | 690,0 MHz | 8 MHz | vertikal | 100 kW |
E56 | Bayerisches Fernsehen, BR alpha, SWR Fernsehen BW, DVB-H-Test, Datendienst BR-Newsticker | 754,0 MHz | 8 MHz | vertikal | 100 kW |
E66 | Tele 5, Eurosport, münchen.tv, HSE24 | 834,0 MHz | 8 MHz | vertikal | 100 kW |
Amateurfunk
Auf dem Olympiaturm war bis zum 11. Dezember 2007 auch das an das weltweite Echolink-Netz angeschlossene Amateurfunkrelais DB0EL untergebracht, das aufgrund der hohen Lage den Amateurfunktelefonieverkehr für ganz München und Umgebung sicherte. Die Sendefrequenz war 439,275 MHz.
Sonstige Sendeanlagen
Vom Olympiaturm werden sämtliche nicht-zivile Funkdienste der Stadt München und des Umlandes in Oberbayern übernommen.
Siehe auch
Weblinks
- Olympiapark München: Olympiaturm
- T-Info Towercam live und steuerbar vom Olympiaturm
- Drehrestaurant im Olympiaturm
- Internetauftritt des Rockmuseum Munich
- structurae.de:Ingenieurdaten
- Vorlage:BLfD
- Informationen zum Amateurfunkrelais
- Die höchsten Fernmeldetürme Deutschlands
- Photo des Alpenpanoramas vom Olympiaturm