Nikopolis (Epirus)

archäologische Stätte in Griechenland
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Nikopolis (teilweise auch Nicopolis) ist der Name einer antiken römischen Stadt im Nord-Westen Griechenlands in der Region Epirus am Amvrakischen Golf nahe Préveza. Die Stadt wurde etwa im 12. Jahrhundert verlassen und aufgegeben. Seit dieser Zeit wird sie auch teilweise Altpréveza genannt.

Die Stadt wurde 31 v. Chr. durch Gaius Octavius Thurinus den späteren Kaiser Augustus gegründet nach dem dieser am 2. September 31 v. Chr. die Flotte von Marcus Antonius und Kleopatra VII. in der Seeschlacht bei Actium geschlagen hatte. Die Schlacht war Teil des Machkampfes zwischen Octavius und Antonius nach dem Tod Julius Caesars.

Nikopolis heißt übersetzt Siegesstadt (griechisch: Niki = Sieg und Polis = Stadt)

In der neu gegründeten Stadt wurden die Einwohner benachbarter Städte angesiedelt, die vorher von den Römern zerstört worden waren. Durch politische und finanzielle Privilegien und ihre günstige Lage wuchs die Stadt schnell und wurde zu einem wichtigen Handelsknoten. Zu ihrer Blütezeit sollen 320.000 Menschen in Nikopolis gewohnt haben.

Die Stadt lag geografisch günstig, da der ambrakische Golf hier durch die Halbinsel von Préveza vom Ionischen Meer (Mittelmeer) abgetrennt wird. Auf der dem Mittelmeer abgewandten Seite der Halbinsel befindet sich die Mazoma Lagune die sich hervorragend als natürlicher, geschützter Hafen eignete. Ob diese Bucht vor der Anlage der Stadt bereits eine Verbindung zum Meer hatte ist unter Forschern umstritten.

Octavius erließ ferner, dass die Aktia-Festspiele am südlich gelegenen Apolloheiligtum wieder stattfinden sollten. Diese waren in etwa vergleichbar mit den Olympischen Spielen erstreckten sich aber auch auf musikalische Wettbewerbe.

Nikopolis zählte zu den frühen Christenstädten. Bereits 62-63 n. Chr. wurde es vom Apostel Paulus auf seiner Reise nach Rom besucht. Bei Ausgrabungen wurden 6 Basiliken gefunden, die vermutlich aus dem 4. Jahrhundert stammen.

293 n.Chr. wird Nikopolis Hauptstadt von Epirus. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts wurde Nikopolis von den Goten eingenommen, geplündert und teilweise zerstört. Kaiser Justinian baute es 540 n. Chr. wieder auf mit stärkeren Mauern und 35 Türmen.

Im Jahr 1032 n. Chr. wird es komplett von den Bulgaren zerstört und diese besiegeln damit das Ende der Stadt. Zwar wurde sie teilweise wieder aufgebaut erreichte aber nicht mehr ihre alten Dimensionen. Das Zentrum verlagerte sich nach Préveza.

1913 begann man mit Ausgrabungen in diesem Gebiet, die in mehreren Etappen bis 1975 dauerten.