Christoph Mörgeli

Schweizer Politiker (SVP), Medizinhistoriker und Journalist
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Christoph Mörgeli (* 16. Juli 1960 in Stäfa) ist ein Schweizer Historiker und Politiker (SVP).

Christoph Mörgeli

Der Historiker

Nach Abschluss seines Studiums der Allgemeinen Geschichte, der Politischen Wissenschaft, der Deutschen Literatur und Linguistik in Zürich wurde er 1985 vom dortigen Medizinhistorischen Institut als ständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt. 1986 promovierte er mit der Dissertation „Dr. med. Johannes Hegetschweiler (1789–1839), Zürcher Wissenschaftler und Staatsmann zwischen alter und moderner Schweiz“ zum Dr. phil. 1995 habilitierte er sich an der Medizinischen Fakultät der Universität Zürich mit der Schrift „Europas Medizin im Biedermeier aufgrund der Reiseberichte des Zürcher Arztes Conrad Meyer-Hofmeister, 1827–1831“ und wurde 2001 zum Titularprofessor ernannt. Er ist als Leiter und Konservator des medizinhistorischen Museums am medizinhistorischen Institut der Universität Zürich tätig und gehört der Zunft zur Schmiden sowie der Europäischen Totentanz-Vereinigung an.

Der Politiker

Mörgelis Laufbahn als Parlamentarier begann 1997 im Kantonsrat von Zürich. 1999, nach seiner ersten Wahl in den den Nationalrat, legte er dieses Mandat nieder. Als Nationalrat wurde Mörgeli 2003 und 2007 im Amt bestätigt. Heute gehört er der aussenpolitischen Kommission (APK-NR) sowie der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK-NR) an.

Neben seiner parlamentarischen Tätigkeit ist Mörgeli Vorstandsmitglied der rechtskonservativen AUNS und seit 2001 Chef der Programmkommission der SVP Zürich.

Mörgeli scheint auch in der nationalen Partei eine Vordenkerrolle in politischen Grundsatzfragen wahrzunehmen. Öffentlich äussert er sich regelmässig in Kolumnen u.a. in Weltwoche und in der Berner Zeitung. Sein angriffiger Argumentationsstil hat ihm in vielen Medien den Ruf eines rechtskonservativen Scharfmachers eingetragen.[1]

Politische Positionen

Der politische Ziehsohn und Redenschreiber Christoph Blochers ist klar dem konservativ-rechten Flügel der SVP zuzuordnen. Wie sein Abstimmungsverhalten im Nationalrat während der 46. Legislatur (1999–2003) [2] zeigt, steht er konsequent für Steuersenkungen, für eine starke Armee sowie für eine sehr restriktive Ausländerpolitik ein. Ebenso konsequent ist er ein Gegner von gesellschaftlicher Liberalisierung und der aussenpolitischen Öffnung der Schweiz. Weiter bekämpft er Anliegen des Umweltschutzes, den Ausbau der öffentlichen Wohlfahrt und Vorlagen aus dem Bereich der Bildung und Forschung – trotz seiner Tätigkeit als Wissenschafter. Diesen Positionen blieb er auch während der 47. Legislaturperiode (2003-2007) grundsätzlich treu.[3]

Mörgeli polarisiert ohne Zweifel, denn ausser im Bereich von Recht und Ordnung positioniert sich Mörgeli extremer als die – onehin akzentuierte – mittlere Position seiner Fraktion.

Sonstiges

Mörgeli ist Offizier der Schweizer Armee und bekleidet den Rang eines Oberstleutnants. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Einzelnachweise

  1. „Es sei eben manchmal nötig, 'laut, deutlich und unanständig zu sein‘, sagte einst einer der bissigsten Scharfmacher, Nationalrat Christoph Mörgeli, am Schweizer Fernsehen.“ NZZ, 13. Februar 2008
  2. Siehe Politprofil auf der Basis des Abstimmungsverhaltens im Nationalrat (Sotomo Spider)
  3. Siehe Parlamentsspiegel