Yusuf al-Qaradawi (auch: Karadawy, Qaradawy, arabisch: يوسف القرضاوي, geb.: 1926 in Suft Turab, Ägypten), bedeutender islamischer- fundamentalistischer Gelehrter, Prediger und Publizist, der von seiner Ausbildung an der Azhar-Universität in Kairo und seiner langjährigen Zugehörigkeit zu den Muslimbrüder geprägt ist.
Seit 1962 beteiligte er sich am Aufbau der Universität von Katar, wo er seitdem lebt, und nimmt Funktionen in zahlreichen internationalen islamischen Organisationen ein. Er ist z.B. Vorsitzender des Europäischen Rates für Forschung und Fatwa, der sich um die Anwendung islamischer Normen auf westeuropäische Verhältnisse bemüht. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine geschmeidige äußerliche Anpassung, grundlegende westliche Werte lehnt er strikt ab. Er ist ein sehr produktiver Schriftsteller und zeichnet sich durch seine intensive Medienpräsenz, auch im Internet, aus. Weltweite Verbreitung hat sein 1960 im Auftrag der Azhar verfasstes Werk "Erlaubtes und Verbotenes im Islam" (deutsche Übersetzung: München 1969) gefunden.
Yusuf al-Qaradawi billigt Selbstmordattentate als erlaubten Märtyrertod und sieht in ihnen nicht den im Islam streng verbotenen Suizid.