Der Humanistische Verband Deutschlands (HVD) ist ein 1993 gegründeter bundesweiter Zusammenschluss verschiedener Freidenker-Verbände zur wirkungsvollen Interessenvertretung Konfessionsloser in Deutschland. Angestrebt wird auf Basis der humanistischen Weltanschauung eine gutbürgerliche, nicht-religiöse institutionalisierte Alternative zu den christlichen Kirchen.
Struktur
Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern gut verankert, ist der HVD Träger einer Vielzahl von Kindertagesstätten, Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit und Schülerclubs. Er ist auch tätig in der Schulsozialarbeit.
Der HVD betreibt Einrichtungen wie die Humanistische Akademie, den Humanitas-Verlag sowie "Kulturhistorische Archive" mit Materialien aus seiner mehr als hundertjährigen Vorgeschichte.
Darüber hinaus organisiert der HVD so genannte "Internationale Begegnungen". Unter dem HVD-Dach werden Medienwerkstätten, Bildungsreisen und Seminare durchgeführt. Im Bundesland Berlin sind mehr als 20.000 Schüler Teilnehmer an Humanistischem Lebenskundeunterricht. Eine "Humanistische Schule" ist im Stadium der Planung. Es existiert ein eigener Jugendverband namens "Junge HumanistInnen".
Der HVD gibt eine Miglieder-Zeitschrift heraus namens "Diesseits", im Untertitel "Zeitschrift für Humanismus und Aufklärung". Seit 2003 wird zur (ZITAT) "Förderung von Aufklärung, Toleranz und Selbstbestimmung in unserer Gesellschaft" der mit 2.500 Euro dotierte Ossip-K.-Flechtheim-Preis an in dieser Hinsicht verdiente Menschen verliehen. Außer dem Hauptpreis gibt es noch einen Anerkennungspreis.
Anliegen
Anliegen seiner Mitglieder ist es, eine nicht-religiöse, ethisch begründete Lebensauffassung nicht nur zu leben sondern sie auch zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit in der Wahrnehmung der deutschen Öffentlichkeit werden zu lassen.
An die Stelle von christlichen Feierangeboten wie Taufe, Kommunion/ Konfirmation und Trauungszeremonien in den Kirchen setzt der HVD "Namensfeier", "JugendFEIER" (ehemals: Jugendweihe) und die "HOCHzeitsfeier". Und ebenso am Lebensende die "Trauerfeier" mit einem weltlichen Trauerredner.
Literatur
- Peter Adloff und Bettina Alavi (Hrsg.): "Genau wie Schule, nur ganz anders : didaktische Beiträge zur humanistischen Lebenskunde". Berlin : Humanistischer Verb. Deutschlands, Landesverb. Berlin, 2001. 252 S. ISBN 3-924041-20-2
- Peter Schulz-Hageleit (Hrsg.): "Bausteine einer Didaktik des Lebenskunde-Unterrichts". Berlin 1995. 58 S. ISBN 3-924041-12-1
- Patricia Block (Hrsg.): "Zwischen nicht mehr und noch nicht". Berlin : Humanistischer Verb. Deutschlands, 1994. 211 S. ISBN 3-924041-11-3
Siehe auch: Humanistische Union, IBKA, Bund für Geistesfreiheit, Karlheinz Deschner, Ossip K. Flechtheim, Deschnerpreis
Weblinks
- http://www.humanismus.de/index.htm Offizielle Homepage
- http://www.humanismus.de/downloads/hsv.pdf Humanistisches Selbstverständnis (PDF-Datei)