Flittard ist ein Stadtteil von Köln im Bezirk Mülheim im rechtsrheinischen Norden.
![]() Stadtteil 909 von Köln | |
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Koordinaten | 50° 59′ 53″ N, 6° 58′ 51″ O |
Fläche | 7,7 km² |
Einwohner | 7896 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte | 1025 Einwohner/km² |
Eingemeindung | 1. Apr. 1914 |
Postleitzahl | 51061 |
Vorwahl | 0221 |
Stadtbezirk | Mülheim (9) |
Verkehrsanbindung | |
Bundesstraße | ![]() |
Buslinien | 151 152 250 |
Quelle: Einwohner 2021. (PDF) Kölner Stadtteilinformationen |
Lage
Nachbar von Flittard im Norden ist Leverkusen, dessen Bayerwerke teilweise auf Flittarder Boden liegen. Im Westen auf der gegenüberliegenden Rheinseite liegen die Fordwerke, im Süden liegt die Ortsgrenze an den Faultürmem des Großklärwerks Köln-Stammheim.
Flittard ist eine grüne Enklave inmitten von Großstädten und Industrie, die ihren dörflichen Charakter noch gut bewahren konnte. Ein alter Ortsteil am Rheindeich und drei neuere Teile gegen Osten bieten den Bürgern Wohn- und Lebensraum.
Geschichte
Der Name Flittard bedeutet fließende, vom Rheinstrom an- oder weggeschwemmte Erde und weist auf die frühere Hochwassergefährdung hin, dem dieser Kölner Vorort bis zum Bau des Deichs 1894/95 immer wieder ausgesetzt war.
Ursprünglich war Flittard ein selbständiges Bauern- und Fischerdorf, im Guten wie im Bösen abhängig vom Rhein, der auf Steinwurfweite am Dorf vorbeifließt. Indirekt gab der Rhein Flittard auch seinen Namen: "Flitt-ard" wandelt sich aus "Fließende Erde" ab. Erste Urkundliche Erwähnung 989. Seit dem Mittelalter gehörte der Ort zum Amt Porz im Herzogtum Berg. 1795 besetzten französische Revolutionstruppen den Ort. Flittard wurde 1808 ein Teil der Mairie Mülheim, die zum Kanton Mülheim im Département Rhein im Großherzogtum Berg gehörte. Seit 1815 kam Flittard an das Königreich Preußen und an den Kreis Mülheim/Rhein. Am 1. April 1914 wurde Flittard nach Köln eingemeindet.
Sehenswürdigkeiten
Der Ortskern Flittards besteht aus kleinen ländlichen Häusern. Der älteste Profanbau ist der Bongartzhof, ein Facherkbau mit Backsteinausfachung und tief heruntergezogenem Walmdach von 1715.
Die katholische Pfarrkirche St. Hubertus besitzt noch den Westtrum des 12. Jahrhunderts, den ein gotischer Knickhelm krönt. Das Kirchenschiff wurde 1896/97 als neuromanische Stufenhalle gebaut.
- St. Pius (Rene-Bohn-Straße 7)
- St. Hubertus (Hubertusstraße 3)
- Evangelische Lukaskirche
- "Hillijehüüsje2"
- Paulinenhof Graf Franz Egon von Fürstenberg-Stammheim, geb. 24. März 1797 in Herdringen. Sein Vater Freiherr Theodor Hermann Adolph von Fürstenberg-Neheim kaufte im Jahre 1818 das Stammheimer Schloß. 1828 kaufte Franz Egon den Fronhof in Flittard, ließ ihn neu aufbauen und nannte ihn zu Ehren seiner Frau "Paulinenhof"
- In Flittard steht die einzige erhaltene Station der optischen Telegraphenlinie Berlin-Koblenz aus preußischer Zeit (preußischer optischer Telegraph). Als der zwischen Stammheim und Flittard stehende optische Telegraph vom preußischen Militär nicht mehr benötigt wurde, kaufte Franz Egon spontan dieses Gebäude und bewahrte ein seltenes Stück aus der Frühzeit der Nachrichtentechnik vor dem Verfall.
Vereine
- Bürgerverein
- Sp.Vg. 1920 Flittard
- TV Flittard
- Flittarder KG
- MGV Flittard
Persönlichkeiten
- Monsignore Prof. Dr. Peter Opladen (1876-1957)
Politik
Bei der Kommunalwahl 2004 konnte der CDU-Stadtrat Andreas Köhler den Wahlkreis 37 - zu dem auch Flittard gehört - wieder gewinnen.
Im Landtag wird Flittard von Marc Jan Eumann (SPD) und im Bundestag von Karl Lauterbach (SPD) vertreten.
Bilder
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Lukaskirche
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St. Hubertus
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St. Pius X
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Telegrafenstation