Weißwurstäquator ist eine scherzhafte Bezeichnung für die angebliche Kulturgrenze, die sich zwischen Altbayern und dem übrigen Deutschland befinden soll. Sie soll die Grenze des Verbreitungsgebiets der Münchener Weißwurst wiedergeben.
Verlauf
Im Allgemeinen wird der Weißwurstäquator entlang der Donau gezogen, was jedoch Teile Niederbayerns und der Oberpfalz ausschließt. Gelegentlich wird auch der 49. Breitengrad (verläuft nördlich von Ingolstadt) als W-Äquator bezeichnet.
Von anderen wird die Mainlinie als Grenzlinie angesehen, entweder die oberdeutsche nördliche Sprachgrenze, oder die historisch-politische Hegemoniegrenze Preußens gegen Bayern und Österreich, was neben Altbayern auch Baden-Württemberg und einen Großteil Frankens mit einschließen würde, wobei sich diese Regionen kulturell stark davon unterscheiden und die namensgebende Weißwurst dort nicht beheimatet ist.
Die Bezeichnung wird auch von den Norddeutschen und Mitteldeutschen zur Abgrenzung von den Süddeutschen benutzt. Dabei verläuft der Weißwurstäquator zumeist entlang des Mains oder in dessen Nähe.
Parallelen
Eine ähnliche kulturell-sprachliche Grenze gibt es auch in der Schweiz zwischen den Frankophonen und Italophonen (Romandie) einerseits und den Deutschschweizern andererseits und wird als Röstigraben bezeichnet. Gegenüber dem Weißwurstäquator ist er allerdings sehr viel ausgeprägter und äußert sich neben sprachlichen und kulturellen Aspekten vor allem in einem stark unterschiedlichen politischen Abstimmungsverhalten.
Eine weitere Sprach- und Kulturgrenze im deutschen Sprachraum ist die Benrather Linie zwischen dem nieder- und mitteldeutschen Sprachraum.
Literatur
- Duden Deutsches Universalwörterbuch , 6.Auflage, ISBN 3-411-05506-5