Drei Wochen unbeachtet in der QS. Relevanz sollte herausgestellt werden. Unwikifizierte Textwüste, keine Quellen und mittendrin hört's anscheinend auf. Tröte Manha, manha? 10:34, 16. Feb. 2008 (CET)
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Die Wupperfelder Abendmusiken sind eine Konzertreihe geistlicher Musik, die 1953 durch Kirchenmusikdirektor Winfried Pesch (bis 1970 als Geistliche Abendmusiken) ggründet wurden und seither in der Alten Kirche im Wuppertaler Stadtteil Wupperfeld stattfinden.
Geschichtlicher Hintergrund
Die lutherische Gemeinde in Wupperfeld errang schon bald nach ihrer Gründung im Jahr 1744 eine bedeutende Stellung im musikalischen Leben des Wuppertals. So wurde bereits 1786 durch die Werkstatt Jacob Engelbert Teschemachers eine der größten Orgeln im Rheinland gebaut. 1866 wurde durch Pfarrer Emil Frommel, der später königlicher Hof- und Garnisonsprediger in Berlin wurde, einer der ersten Kirchenchöre im deutsprachigen Raum gegründet. Frommels Ideen waren unlösbar verknüpft mit den liturgischen Bewegungen Mitte des 19. Jahrhunderts und der künstlerischen Neubesinnung auf die Werke von Heinrich Schütz und Johann Sebastian Bach, über die man ein gutes Jahrhundert hinweggegangen war. Nach München und Duisburg im Jahre 1910, Dresden im Jahre 1911, Aachen und Wien im Jahre 1913 wurde auch in Wuppertal an der Alten Wupperfelder Kirche durch den Kirchmeister Friedrich Geß am 8. Oktober 1914 ein Bach-Verein gegründet. Kantorin Elisabeth Potz war die erste Chorleiterin. Ihr folgte 1920 Gottfried Deetjen, der bis 1926 in Wupperfeld tätig war. Unter seiner Leitung wurden seit 1923 Konzerte im regelmäßigeren Turnus geboten, zahlreiche Bach-Kantaten führt er in der Kirche auf. Kompositionen von Liszt und Reger gehörten ebenso zum Repertoire. Deetjen führte seine Tätigkeit ab 1926 in seiner Heimatstadt Hamburg weiter.
Nachfolger wurde 1926 in Wupperfeld der Schütz-Verehrer Gottfried Grote. Tausende Besucher kamen zum 3. Heinrich-Schütz-Fest nach Wupperfeld. Konzerte wurden unter seiner Leitung zu einer regelmäßigen Einrichtung. 1935 übernahm er die Leitung der Kirchenmusikschule Berlin-Spandau. Grote wurde Professor am Konservatorium und übernahm auch die Leitung des Berliner Dom- und Staatschores, der in den Fünfziger und Sechziger Jahren vom späteren Leiter Winfried Pesch mehrmals nach Wuppertal eingeladen wurde. Nachfolger Grotes wurde 1935 Fritz Bremer. Er führte die Tradition Grotes fort, jedoch mit Schwerpunkt auf die Musik Buxtehudes, Distlers und Pepping. Zudem gab es enge Kooperationen zum kirchenmusikalischen Institut in Leipzig, aus dem öfters Künstler in Wupperfeld gastierten. Bremer wurde in den Krieg geschickt und starb am 27. Dezember 1941 an der Ostfront. Seine Nachfolge übernahm bis zur Bombennacht 1943 Hans Hulverscheidt aus Köln. Die Kirche wurd im Krieg völlig zerstört und mit ihr die gesamte kirchenmusikalische Dokumentation. Am 21. Juni 1953 wurde die Alte Wupperfelder Kirche in einer Festwoche wieder eingeweiht. Pfarrer Diening wollte die kirchenmusikalische Tradition der Gemeinde fortsetzen und empfahl den jungen Kirchenmusikstudenten Winfried Pesch, der bereits seit 1952 den Chor der Alten Kirche leitete. Dieser wurde dann am 5. Oktober 1953 einstimmig zum neuen Chorleiter und Organisten gewählt. Winfried Pesch, als Student an der Kölner Musikhochschule noch in Langerfeld tätig, begann seine Tätigkeit zum 1. Dezember 1953.
Neuaufbau
Pesch führte die große kirchenmusikalische Tradition der Wupperfelder Kirche fort. Seit Dezember 1953 gab es abendliche Konzertreihen. Die Wupperfelder Abendmusiken wurden im Sinne von Buxtehude, Johann Sebastian Bach und seinen Vorgängern Grote und Bremer zur regelmäßigen Institution in Wuppertal, vornehmlich, aber nicht nur, zur Advents- und Passionszeit. Zusätzlich gab es zahlreiche Sonderkonzerte und in den Sechziger Jahren Orgelmatineen, die neue Zuhörerkreise gewinnen sollten.
Zahlreiche bekannte Chöre wie die Lübecker und Detmolder Kantorei, der Berliner Dom- und Staatschor oder Chöre aus den Vereinigten Staaten, Schweden oder den Niederlanden gastierten ebenso wie zahlreiche internationale Solisten. Die Wupperfelder Abendmusiken wurden international bekannt. Auch Peter Schreier und Ludwig Güttler bewarben sich zu DDR-Zeiten für Konzerte in Wupperfeld. Der Chor der Gemeinde, die Wupperfelder Kantorei hatte in den Achtziger Jahren etwa 100 Mitglieder, davon zahlreiche spätere Kirchenmusiker. Regelmäßig gastierten Mitglieder des Sinfonieorchesters Wuppertal in Wupperfeld. Weitere Orchester waren u.a. das Kölner Kammerorchester, Mitglieder des Gürzenich-Orchesters, die Remscheider Symphoniker, Collegium musicum aus Düsseldorf, Discorsi-Musicale-Ensemble Berlin und Odhecaton. Die Wupperfelder Abendmusiken fanden größtenteils bei freiem Eintritt statt. Die wesentliche Aufgabe und Konzentration der Wupperfelder Abendmusiken lag in der Verkündigung des Wortes Gottes. Grundlage hierfür war die Integration hochwertiger künstlerischer Tätigkeit in gemeindliche Basisarbeit.
Bedeutung
Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen (unter anderem von Werken Distlers, Peppings, Kompositionen von Marks, Fehres, Holfelder, Honickel, Jacques Ibert, Olsson) fanden im Rahmen der Wupperfelder Abendmusiken statt. Alleine in der Zeit zwischen 1953 und 2000 kamen bei über 400 Konzerten über 100.000 Besucher. So gab es zum Besipiel in der Spielzeit Advent 1977 an vier aufeinanderfolgenden Konzerten über 3.000 Besucher. Insgesamt wurde die gesamte Bandbreite der Musik präsentiert: von der Gregorianik bis zur Avantgarde. Große Oratorien, Kammermusik, A-capella-Chormusik, Orgelsymphonien, Orchesterwerke, Gospel, Blues oder Kombinationen wie Orgel und Saxophon, Cembalo und Marimbaphon oder Orgel und zwei Sprecher - sehr unterschiedliche Besetzungen erklangen. Neben der Kantorei Barmen-Gemarke, der Wuppertaler Kurrende, der Konzertgesellschaft, der Volksbühne, der Oper und den Orgeltagen waren die Wupperfelder Abendmusiken zu einem festen Bestandteil des Musiklebens in Wuppertal geworden. Auch der durch Peschs Nachfolger Carsten Zündorf gegründete Wupperfelder Kammerchor wurde überregional bekannt und konzertierte deutschlandweit. Die Wupperfelder Aktivitäten konzentrierten sich verstärkt auf Konzerte; so wurden im Bach Jahr 2000 mehrere große Werke, so alle sechs Kantaten des Weihnachtsoratoriums an einem Abend oder die H-Moll-Messe aufgeführt.
Literatur
- Joachim Dorfmüller: Wuppertaler Musikgeschichte von den Anfängen des 8. Jahrhunderts bis zur Wiedereröffnung der Stadthalle 1995, Wuppertal (Born) 1995, ISBN 3-87093-074-8