Der Flughafen Stuttgart (IATA-Code: STR, ICAO-Code: EDDS) liegt an der südlichen Stadtgrenze von Stuttgart zum Landkreis Esslingen auf Gemarkung der Städte Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt und Stuttgart. Der Flughafen rangiert auf Platz sieben der wichtigsten Flughäfen der Bundesrepublik Deutschland. Er ist der Landesflughafen von Baden-Württemberg sowie ein Drehkreuz für die Billigfluglinien Germanwings und TUIfly.
Flughafen Stuttgart | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDDS |
IATA-Code | STR |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 389 m (1.276 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 12 km südlich von Stuttgart |
Straße | A 8 Karlsruhe–München und B 27 Heilbronn–Tübingen |
Bahn | geplant durch den Bau von Stuttgart 21 |
Nahverkehr | S-Bahn Stuttgart |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1936 |
Betreiber | Flughafen Stuttgart GmbH |
Fläche | 395 ha |
Terminals | 4 |
Passagiere | 10.326.027 (2007) |
Luftfracht | 20.290 t (2006) |
Flug- bewegungen |
162.481 (2007) |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
14.000.000 |
Beschäftigte | 1112 (2006) |
Start- und Landebahn | |
07/25 | 3345 m × 45 m Beton |



Lage und Verkehrsanbindung
Der Flughafen liegt zentral auf der Filderebene an der südlichen Grenze der Landeshauptstadt Stuttgart zum Landkreis Esslingen. Die Terminals befinden sich auf Leinfelden-Echterdinger Gebiet, die Start- und Landebahn gehört größtenteils zu Filderstadt und zu einem kleinen Teil zum Stuttgarter Stadtbezirk Plieningen. An den Flughafen grenzt das Messegelände der Messe Stuttgart.
Direkt am Flughafen verläuft die Autobahn A 8, welche die Städte Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Ulm, Augsburg und München verbindet. Außerdem liegt in unmittelbarer Nähe die Bundesstraße 27, die den Flughafen an die Stuttgarter Innenstadt, Tübingen und Reutlingen anbindet.
Mit den Stuttgarter S-Bahnen S2 (Schorndorf–Stuttgart–Flughafen–Filderstadt) und S3 (Backnang–Stuttgart–Flughafen) kann der Flughafen vom Stuttgarter Hauptbahnhof in 27 Minuten erreicht werden. Die END-Buslinie 122 führt über Plieningen und Ostfildern nach Esslingen, die RBS-Buslinie 828 verbindet den Flughafen mit Tübingen. Mit Ausnahme der Schnellbusse eXpresso (Pfullingen–Reutlingen–Flughafen) und Fairliner (Geislingen–Göppingen–Flughafen) gilt für alle Nahverkehrsmittel der VVS-Tarif.
Im Zuge des Projekts Stuttgart 21 in Verbindung mit der ICE-Neubaustrecke von Stuttgart nach Ulm ist mit dem Filderbahnhof Stuttgart ein Fernbahnhof am Flughafen Stuttgart geplant.
Geschichte
Die erste planmäßige Landung gab es am 20. April 1925 auf dem damaligen Flughafen Böblingen-Hulb. Bereits in den 1930ern wurden Linienflüge durchgeführt.
1936 wurde der Flughafen nach Echterdingen verlegt und nach Plänen von Ernst Sagebiel errichtet. Der Flughafen hatte daher bis ins Jahr 2000 den Namen Flughafen Stuttgart-Echterdingen.
Der Flugbetrieb wurde 1939 aufgenommen. Bereits im August 1939 wurde der zivile Flugbetrieb weitgehend eingestellt. Die Luftwaffe übernahm den Flughafen und errichtete dort zur Stationierung und Reparatur von Flugzeugen zwölf Flugzeughallen. Die Lufthansa wurde nur für militärische Zwecke eingesetzt. Swissair flog als einzige ausländische Fluggesellschaft Stuttgart bis 1944 an. Der Flughafen wurde während des Krieges wiederholt bombardiert und schwer beschädigt.
Das Flughafengelände wurde 1945 von der französischen Armee erobert und von der US Army übernommen, die noch heute zusammen mit der US Air Force einen Stützpunkt auf der Südseite des Flughafens unterhält. Dieser hat im Gegensatz zur früheren Rhein-Main Air Base (ebenfalls Ko-Nutzung) keinen eigenen IATA-Flughafencode. Er wird für militärische Truppen- und Frachttransporte genutzt. In nächster Zeit soll ein Bataillon Chinook-Hubschrauber (SOAR) zum Stuttgart Army Airfield verlegt werden.
1948 wurde der Flughafen an die Landeshauptstadt Stuttgart übergeben; der zivile Flugbetrieb wurde wieder aufgenommen. 1951 wurde der Flughafen ausgebaut: Ein Kontrollturm wurde gebaut und die Piste von 1400 m auf 1800 m verlängert. 1961 wurde die Piste auf 2250 m verlängert.
Ausbauplanungen in den 60ern und 70er Jahren
In den 60er Jahren war geplant, den Stuttgarter Flughafen zu einem internationalen Großflughafen auszubauen. Dieser sehr umstrittenen Plan wurde nach seinem Erfinder "Gerlach-Plan" genannt. Der Plan sah unter anderem vor, die damals bestehende Start- und Landebahn von 2.600 auf 4.300 Meter zu verlängern sowie eine zweite Start- und Landebahn mit einer Länge von 2.700 Metern diagonal zur ersten zu errichten. Im Endausbau war eine Flughafenfläche von 1000 Hektar vorgesehen. Diese Pläne wurden aufgrund des schon damals starken Widerstandes in der Bevölkerung aufgegeben.
Als Alternative zum "Gerlach-Plan" gab es Überlegungen, einen neuen internationalen Flughafen für Stuttgart westlich der Landeshauptstadt bei Friolzheim zu errichten. Das Gebiet des dortigen Geissberg hätte dafür komplett geebnet werden müssen. Nach Protesten wurde dieses Vorhaben wieder verworfen und der bestehende Großflughafen in Echterdingen erweitert. Als weiterer Standort war ein Gelände in der Nähe von Tübingen im Gespräch.
Gegenwart
Am 26. März 1991 wurde das heutige Terminal 1 in Betrieb genommen. Der Bau wurde vom Architekten Meinhard von Gerkan vom Hamburger Büro gmp entworfen. Seit 1995 steht am Flughafen Stuttgart eine Tupolev 154. Der Flughafen hat dieses Flugzeug von der Ungarischen Fluggesellschaft Malev gekauft, es wird für Übungszwecke verwendet und kann auch für Veranstaltungen gemietet werden.
Am 24. Juni 1996 wurde die auf 3345 m verlängerte Start- und Landebahn für den Flugverkehr freigegeben. Während der Bauarbeiten wurde ein Teil des Flugverkehrs über die Nutzung eines Taxiways als Start- und Landebahn aufrechterhalten.
Am 13. Januar 1999 wurde ein neuer Hangar der Lufthansa Technik eröffnet. Er ist mit dem baugleichem Hangar der DaimlerChrysler Aviation der größte Hangar auf dem Flughafengelände. Der neue Tower wurde ebenfalls 1999 eröffnet. Eine Besonderheit des Towers ist, dass er nicht wie bei anderen Flughäfen innerhalb des Flughafengeländes liegt, sondern außerhalb auf der Gemarkung der Stadt Filderstadt.
Das Terminal 4 wurde am 2. Mai 2000 eröffnet. Ab Juli 2000 wurde das alte, 1938 erbaute Terminal 3 abgerissen. Der Abriss des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes war aus brandschutztechnischen Gründen nötig.
Nach vier Jahren Bauzeit unter der Leitung des Architekten Meinhard von Gerkan vom Büro gmp wurden am 7. Januar 2002 das neue Luftfrachtzentrum und am 26. März 2004 das neue Terminal 3 eröffnet. Es wurde auf demselben Bauplatz gebaut, auf dem früher das alte Terminal 3 stand. Die Baukosten dafür betrugen 187 Millionen Euro. Es ähnelt in seiner Bauweise dem Terminal 1. 12 bis 14 Millionen Passagiere können nun jährlich in den vier Terminals abgefertigt werden. In den nächsten Jahren will der Flughafen 20 neue Abstellflächen für Flugzeuge bauen und einen neuen Gebäuderiegel auf der Westseite, in der das Catering und die Servicefahrzeuge untergebracht werden.
Derzeit (Mitte 2007) sind die größten Flugzeuge, die den Flughafen regelmäßig anfliegen, eine Boeing 767 der Delta Air Lines, die Stuttgart täglich mit Atlanta in den USA verbindet und ein Airbus A300 von DHL, welcher als Fracht-/Paketflugzeug jede Nacht nach Brüssel fliegt. Die höchsten Passagierzahlen am Flughafen verzeichnet die Low-Cost-Airline Germanwings. Auf Rang zwei folgt Lufthansa.
Betreibergesellschaft
Eigentümer der Betreibergesellschaft Flughafen Stuttgart GmbH sind zu je 50 Prozent das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart, die unter anderem durch den früheren Staatsminister Ulrich Müller und Oberbürgermeister Wolfgang Schuster im Aufsichtsrat der Gesellschaft vertreten sind. Die Kommunen Leinfelden-Echterdingen und Filderstadt sind nicht an der Gesellschaft beteiligt, obwohl der größte Teil des Flughafens auf ihrer Gemarkung liegt. Ab 2008 werden sich die Gesellschafteranteile verändern, dann wird das Land Baden-Württemberg 66 Prozent und die Stadt Stuttgart 34 Prozent halten.
Fluggesellschaften und Ziele
Vom Flughafen Stuttgart aus werden überwiegend innerdeutsche und europäische Ziele angeflogen, es existiert aber auch eine tägliche Verbindung zum Flughafen Atlanta in den Vereinigten Staaten. Viele große Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways, Air France oder KLM fliegen Stuttgart im Linienbetrieb an.
Im Charterbereich bieten die Fluggesellschaften Condor, Hapagfly, LTU vor allem Flüge zu Zielen im Mittelmeerraum oder auf die Kanarischen Inseln an. Im Sommer ist auch die Türkei ein beliebtes Reiseziel, weshalb der Flughafen Antalya in den Sommermonaten auch von einigen türkischen Charterfluggesellschaften angeflogen wird.
Immer wichtiger werden für den Flughafen Stuttgart auch die so genannten Billigflieger (Low Cost Carrier). Vom Flughafen Stuttgart starten Germanwings, Airberlin und TUIFly (ex HLX) zu Flügen innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland. Der Passagieranteil der Germanwings lag im Geschäftsjahr 2005 mit 15,1 Prozent direkt hinter dem der Lufthansa mit 18,6 Prozent. HLX lag mit 6,7 Prozent an fünfter Stelle. Im Januar 2006 lag Germanwings nach Passagieren erstmals vor der Lufthansa.
Interkontinentalflüge ab Stuttgart
Asien
Das einzige Flugziel in Asien ist derzeit Antalya. Die Stuttgarter Zeitung berichtete in einer Ihrer Ausgaben von Anfang Juli 2007 über laufende Verhandlungen bezüglich Interkontinentalverbindungen nach Asien. Derzeit verhandelt die Flughafengesellschaft mit verschiedenen Fluggesellschaften aus Indien, China, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten über eine Non-Stop-Verbindung in die entsprechenden Länder. Am weitesten fortgeschritten sind die Verhandlungen mit Emirates nach Dubai, diese Flugverbindung soll 2008 in den Flugplan aufgenommen werden. Als mögliche weitere Ziele werden Mumbai (Partnerstadt von Stuttgart) sowie Shanghai genannt. Auch bei diesen geplanten Verbindungen sind die Verhandlungen in einem sehr fortgeschrittenem Stadium, es sind noch einige Details zu klären. Für die Flugverbindungen steht noch die Zustimmung des Luftfahrt-Bundesamtes aus. Im September 2007 war in den Stuttgarter Nachrichten zu lesen, dass die Flughafengesellschaft befürchtet, die Deutsche Lufthansa AG könne ihre guten Kontakte zum Luftfahrtbundesamt nutzen, um die – als lukrativ eingestufte – Flugverbindung nach Dubai zu kippen. Am 7. Februar 2008 meldete jedoch der Südwestrundfunk auf seiner Seite positive Signale aus Berlin für Non-Stop-Flugverbindungen zwischen Stuttgart und der Golfregion. [1]
Nordamerika
Die einzige Transatlantikverbindung von Stuttgart ist eine von Delta Airlines ausgeführte Strecke zu ihrem Hauptdrehkreuz Atlanta, die seit 1988 mit Zwischenlandung und ab 1996 Nonstop geflogen wurde. Eine zweite Nonstop-Verbindung in die USA gab es bereits von 1996 bis 2000 mit Delta Air Lines nach New York/John-F.Kennedy Flughafen, jedoch wurde diese Verbindung trotz sehr guter Auslastung der Maschinen und hoher Passagierzahlen seitens Delta Airlines gestrichen.
Laut Angaben von Flughafen-Geschäftsführer Georg Fundel in einem Interview mit der Flughafen-Zeitung "Flugblatt" ist ab 2008 (wieder) eine zweite Nonstop-Verbindung in die USA im Gespräch.
Von 1998 bis zur Einstellung ihres Betriebs im Jahre 2001 bot die kanadische Fluggesellschaft Canada 3000 auch Flüge nach Vancouver und Toronto an, mit Zwischenlandungen in Calgary beziehungsweise Halifax. Diese Flüge wurden mit einer Boeing 757-200 bedient.
Afrika
Die derzeit einzigen Flugziele auf dem afrikanischen Kontinent, welche von Stuttgart aus nonstop angeflogen werden, sind Luxor, Hurghada und Djerba.
Fracht
Am Flughafen Stuttgart existiert eine tägliche Frachtverbindung der DHL nach Brüssel. Diese wird mit Flugzeugen der Typen Boeing 757 bzw. Airbus A300 bedient. Außerdem starten und landen hier weitere unregelmäßige Frachtflugzeuge, um beispielsweise Autos der Stuttgarter Hersteller oder Maschinen anderer Unternehmen der Region zu transportieren.
Großraumflugzeuge in Stuttgart
Am 12. April 1970 landete das erste Mal eine Boeing 747 der Lufthansa zu Werbezwecken in Stuttgart. Bis zum Ausbau und der Verlängerung der Landebahn im Jahre 1996 war aufgrund der zu kurzen Landebahn, eines fehlenden Instrumentenlandesystems sowie der unweit des Flughafens gelegenen Weidacher Höhe der Start sowie die Landung einer Boeing 747 nur eingeschränkt möglich. Zu den Einschränkungen gehörte die Begrenzung des Treibstoffvorrats sowie der Anzahl der Passagiere. Die Maschine durfte maximal zur Hälfte mit Treibstoff befüllt und mit Passagieren besetzt sein.
Das größte Flugzeug, dass in Stuttgart bis dahin ohne Probleme landen konnte, war eine McDonnell Douglas DC-10 der Fluglinie Condor. Diese war auch regelmäßig in Stuttgart anzutreffen.
Seit 1996 ist es möglich, dass Großraumflugzeuge vom Typ Boeing 747 uneingeschränkt in Stuttgart starten und landen kann. Jedoch fliegt keine Fluggesellschaft bisher im regulären Flugbetrieb den Flughafen mit Maschinen dieser Größe an. Die Gründe hierfür sind neben bisher weitgehend fehlenden außereuropäischen Langstreckenflügen auch die nicht vorhandene Hubfunktion, die nötig wäre, um Großraumflugzeuge wirtschaftlich einzusetzen. Im Charterverkehr (Sonderflüge), oder falls wegen schlechten Wetters in Frankfurt oder München Flugzeuge umgeleitet werden müssen, sowie im Frachtverkehr ist die Boeing 747 jedoch – wenn auch unregelmäßig – in Stuttgart anzutreffen. So ergab sich im Jahre 2004 aufgrund von Flugumleitungen aus Frankfurt und München einmal die ungewöhnliche Situation, dass vier Großraumflugzeuge (2 Boeing 747-400, 1 Airbus A 340 sowie eine MD-11 in Frachtversion) gleichzeitig auf dem Vorfeld zu finden waren.
Auch eine Boeing 777 der Lauda Air konnte schon auf dem Flughafen angetroffen werden. Seit Jahren chartern islamische Vereine aus Baden-Württemberg zweimal jährlich, meistens im Frühjahr und Herbst, eine Boeing 747, um damit Pilgerflüge nach Mekka durchzuführen.
Ausbaupläne
Start- und Landebahn
Der Flughafen Stuttgart verfügt als einziger der großen Verkehrsflughäfen in Deutschland über nur eine Start- und Landebahn und stößt deshalb an seine Kapazitätsgrenze. Aufgrund der Zuwächse im Transferbereich ist die Erweiterung des Flughafens ein ständig virulentes Thema.
Da auch die Zahl der Abstellpositionen bei weiterem Wachstum nicht mehr ausreichend sein wird, plant der Flughafen die Schaffung von mindestens 20 neuen Abstellpositionen westlich des Terminals 1 (sog. „Westerweiterung“). Als erster Schritt hierzu wird das derzeit an diesem Ort befindliche Tanklager verlagert.
Kritik an den Ausbauplänen
Die von der Flughafen Stuttgart GmbH beabsichtigte Erweiterung um eine zweite Start- und Landebahn (ca. 2500 m lang ) stößt auf Widerstand der Schutzgemeinschaft Filder e. V. und des Aktionsbündnisses Filder. Das Aktionsbündnis Filder ist eine Bürgerinitiative von Anwohnern und Institutionen wie dem BUND, die die geplante Erweiterung des Stuttgarter Flughafens kritisch verfolgen. Gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Filder protestierte das Bündnis ohne Erfolg gegen den Bau eines Messegeländes in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Im Herbst 2008 soll laut Ministerpräsident Günther Oettinger bekannt geben werden, ob der Flughafen eine zweite Start- und Landebahn erhalten wird. Zur Zeit läuft ein weiteres Gutachten des Landes Baden-Württemberg.
Nach dem Ergebnis einem von der Flughafen Stuttgart GmbH in Auftrag gegebenen Gutachtens gibt es zwei mögliche sinnvolle Varianten zu einer weiteren Start- und Landebahn: Die Nordvariante liegt nördlich der A8 - welche mit einer Rollbrücke überbrückt wird - parallel zur bestehenden Start- und Landebahn angrenzend an den Süden von Stuttgart-Plieningen im Westen, und ebenfalls an den südlichen Ortsrand von Ostfildern-Scharnhausen am anderen Ende grenzend. Die Südvariante sieht eine Start- und Landebahn parallel südlich der bestehenden Start- und Landebahn zwischen dem nördlichen Filderstadt-Bernausen und ebenfalls nördlich von Neuhausen auf den Fildern am anderen Ende vor. Beide Varianten sollen ca. 600 Mio.€ kosten, und auschließlich von Osten angeflogen werden, gestartet werden soll ebenfalls nur in Richtung Osten. Wobei bei der Nordvariante mit baulichen Ergänzungen inform einer Verlängerung der parallelverlaufenden Rollbahn und einer weiteren Rollbrücke über die BAB 8 und der geplante ICE-Strecke auch Starts und Landungen in bzw. aus Richtung Westen möglich wären. [2]
Wie Flughafen-Geschäftsführer Georg Fundel am 18. Januar 2008 bekanntgab, soll auch eine weitere Variante geprüft werden. Laut dieser soll die zweite Startbahn schräg zur ersten verlaufen, weitgehend parallel zur A8. Diese Variante soll aber im Vergleich zu den anderen beiden Varianten zusätzliche Lärmbelästigungen bringen, da unter anderem über den Süden Stuttgarts angeflogen werden muss, somit dürfte sie auf erhebliche Widerstände stoßen.
Flughafenbahnhof (Fernbahn)
Im Zusammenhang mit dem Projekt Stuttgart 21 soll auch der Flughafen Stuttgart eine Fern- und Regionalbahnstation erhalten. Die Fernbahnstation wird als Tunnelbahnhof in offener Bauweise zwischen dem Messegelände und dem Flughafen gebaut werden, es wurde bei Neubau der Messe bereits ein Gleisbett freigehalten, in welchem die künftige Trasse verlaufen wird. Der Regionalbahnhof soll in die bereits bestehenden S-Bahn-Station Flughafen integriert werden.
Fluggastaufkommen
Der Flughafen erreichte 2006 ein Fluggastaufkommen von rund 10,1 Millionen Passagieren. Das waren ca. 7,4 Prozent mehr als 2005. Das Luftfrachtaufkommen (inklusive Luftpostaufkommen) betrug 20.290 Tonnen und stieg somit um 17,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Luftpostaufkommen lag bei 9786 Tonnen und ist um 4,6 Prozent gestiegen. Ende 2006 wurde erstmals in der Geschichte des Flughafens die Grenze von zehn Millionen Passagieren innerhalb eines Jahres durchbrochen.
Der Flughafen besitzt eine Start- und Landebahn mit einer Länge von 3345 m und einer Breite von 45 m. Für die Flugzeuge stehen acht Fluggastbrücken und 52 Abstellpositionen zur Verfügung.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Südwestrundfunk Gute Aussichten für Direktflüge von Stuttgart in die Golfregion
- ↑ Stuttgarter Zeitung Zweite Startbahn und Lockerung Nachtflugverbot empfohlen