Gardasee

See in Norditalien
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Der Gardasee (it. Lago di Garda oder Benaco) (dt. veraltet: Gartsee) ist der größte See Italiens. Sein antiker Name von etwa 200 v.Chr. bis 800 n.Chr. lautete Lacus benacus. Er wurde durch den Etschgletscher in der vergangenen Eiszeit geformt, dessen Spuren man noch heute verfolgen kann. Erste Besiedlungen des Seeufers datieren um das Jahr 2000 v.Chr.

Gardasee (Lago di Garda)
Satellitenbild des Gardasees
Geographische Lage Oberitalien
Zuflüsse Sarca
Abfluss Mincio
Daten
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über Meeresspiegel f165 m ü. NN
Fläche 369,98 km²dep1
Breite 17,2 kmdep1
Umfang 158,4 kmdep1
Maximale Tiefe 346 m
Mittlere Tiefe 136 m

Besonderheiten

größter See Italiens

Lage

Zwischen den Alpen und der Poebene, etwa 65 m über Meereshöhe, liegt der Gardasee im Norden in der Region Trentino-Südtirol, im Westen in der Lombardei, im Osten in Venetien. Damit teilen sich die drei Provinzen Trentino (Norden), Verona (Osten) und Brescia (Westen) die Verwaltung.

Während das nördliche Ufer des Sees von Zweitausendern wie z.B. dem Monte Baldo umsäumt ist, liegt das südliche Ufer bereits in der Ebene.

Im See befinden sich einige Inseln, die größte liegt in der Nähe von Salò: Isola del Garda mit der Villa Borghese. Ca. 2 km südlich davon, ebenfalls in der Bucht von Manerba und San Felice, liegt die Isola San Biagio mit ihrer Nebeninsel „i Conigli“ (Haseninsel). San Biagio ist ein beliebtes Ausflugsziel, das nicht nur mit dem Boot, sondern auch zu Fuß vom Festland (je nach Wasserstand hüfttief oder trockenen Fußes) erreicht werden kann. Eine weitere Insel (Isola di Trimelone) liegt vor Assenza (zwischen Porto di Brenzone und Malcesine), diese ist militärisches Sperrgebiet und darf nicht betreten werden.

Orte am Gardasee

Region
Trentino-Südtirol
Region
Venetien
Region
Lombardei
Provinz Trentino
(von West nach Ost)
Provinz Verona
(von Nord nach Süd)
Provinz Brescia
(von Süd nach Nord)

In der Umgebung des Sees liegen das Bergdorf Bagolino sowie die Städte Lonato, Brescia und Verona.

Der Nordteil des Gardasees gehörte bis 1918 zu Österreich-Ungarn.

Verkehr

Viele Orte am Gardasee sind über die um den See führende Küstenstraße Gardesana erreichbar.

Am südwestlichen Teil des Gardasees, der von der Gardesana nicht erreicht wird, liegen die SS 572 (von Salò bis Desenzano del Garda) und die SS 11 (Von Desenzano bis Peschiera) in der Nähe des Sees.

Der Gardasee ist gut über zwei Autobahnen zu erreichen:

  • Autostrada A4 (auch Serenissima genannt), die in ost-westlicher Richtung im Süden des Sees verläuft, mit den Ausfahrten Desenzano, Sirmione und Peschiera del Garda
  • Autostrada A22 (Autobrennero), die östlich des Sees vom Brenner bis nach Modena verläuft, mit den Ausfahrten Rovereto Süd und Affi
 
Die Winde am Gardasee

Klima

Das Klima ist aufgrund der Lage sub-mediterran mit warmen aber nicht zu heißen Sommern und niederschlagsarmen, milden Wintern. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt zwischen 12°C und 13°C. In Gardone Riviera, am Süd-Westufer des Sees, herrscht das mildeste Klima nördlich des Apennin. Die Hauptwinde am nördlichen See sind der Ora und der Peler. Der Ora ist ein Südwind, der in der Mittagszeit beginnt und bis in die frühen Abendstunden weht. Der Peler (auch unter dem Namen Vento (it. für Wind) bekannt) ist ein Nordwind, der in der zweiten Nachthälfte beginnt und bis zum Vormittag anhält. Wegen dieser Winde ist der nördliche Gardasee zwischen Torbole und Malcesine bei Surfern sehr beliebt.

 
Trauerzypressen an der Gardesana

Vegetation

Rund um den Gardasee prägen mediterrane Vegetationsformen wie Trauerzypressen, Oleander, Zedern, Olivenbäume und auch Palmen das Erscheinungsbild. An den sonnenüberfluteten Hängen gedeihen Agaven, Opuntien und Kapersträucher. Berühmt ist der Gardasee auch für seine Orangerien (it. Limonaia), in denen früher Zitronen und Orangen angebaut wurden. Heute werden nur noch einige Limonaien, besonders für die Touristen, bewirtschaftet. Die meisten findet man an der Westküste, der Riviera dei Limoni, zwischen Salò und Limone. Die Ostküste heißt Riviera degli Olivi, da sich an den Hängen des Monte Baldo große Olivenhaine erstrecken.

Landwirtschaft

Rund um den See werden unterschiedliche Anbaukulturen gepflegt: im Norden der Wein, im Osten und Süden Olivenbäume, Zitrusfrüchte, etc.

Weinanbau

Garda ist eine Denominazione di origine controllata (kurz: DOC) Region für Weiß-, Rosé und Rotweine. Die Zone umfasst 25 Gemeinden in der Provinz Brescia, 6 Gemeinden in der Provinz Mantua sowie 40 Gemeinden in der Provinz Verona. Zugelassene Rebsorten sind Barbera, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Cortese, Merlot, Pinot Blanc, Pinot Noir, Pinot Gris und Riesling. Die einzelnen Zonen der DOC sind Riviera del Garda Bresciano, Lugana, San Martino della Battaglia und Bardolino. Siehe hierzu auch den Artikel Weinbau in Italien.

Tourismus

Der Gardasee ist ein beliebtes Reiseziel. Rund um den See gibt es zahlreiche Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und Campingplätze. Ein Großteil der Ferienunterkünfte ist von Ende März bis Anfang Oktober geöffnet. Die Hauptsaison ist Juli und speziell der August. In den Wintermonaten sind die meisten Hotels, Cafés und Restaurants geschlossen.

Am Südufer des Sees befinden sich zahlreiche Freizeitparks wie z.B. das Gardaland oder das Canevaworld. Das Nordufer ist vor allem bei Mountainbikefahrern und Surfern beliebt.

Fotogalerie

Literatur

  • Zibaldone Nr. 36: Der Gardasee. Tübingen (Stauffenburg Verlag) 2003
Commons: Gardasee – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien