Herrmann Zschoche (* 25. November 1934 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler, Autor und Regisseur. Er realisierte neben 20 DEFA-Spielfilmen auch zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen für beide ehemals getrennte deutsche Staaten. Zschoche zählt heute zu den bekanntesten und bedeutendsten Filmregisseuren der ehemaligen DDR.
Leben
Zschoche fing als Kameramann bei der DDR-Nachrichtensendung Aktuelle Kamera an, absolvierte dann 1959 ein Regiestudium an der renommierten Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam, ehe er bei der DEFA im Bereich Kinder- und Jugendfilm als Regisseur tätig wurde. Im Jahr 1965 wurde sein Spielfilm „Karla“ von der DDR-Zensur verboten, da er - wie einige seiner späteren Werke Weite Straßen – Stille Liebe (1969), Insel der Schwäne (1982) - den DDR-Alltag eher kritisch darstellte.
Im Jahr 1978 inszenierte er den Jugendfilm Sieben Sommersprossen, den er mit Laiendarstellern besetzte. Dieser Film verschaffte Zschoche den endgültigen Durchbruch und half ihm - anderen Filmschaffenden erging es nicht so gut - auch nach der Wende Regieaufgaben in Film- und Fernsehproduktionen zu finden. So arbeitete er an Fernsehreihen, wie Drei Damen vom Grill und Tatort, mit, ehe er 1998 seine Regietätigkeit mit der Serie Kurklinik Rosenau einstellte.
Herrmann Zschoche war in erster Ehe mit der Schauspielerin Jutta Hoffmann verheiratet.
Auszeichnungen
Preis der Filmkritik der DDR, „Große Klappe“
- 1978: Auszeichnung für Sieben Sommersprossen in der Kategorie Bester Gegenwartsfilm
- 1981: Auszeichnung für Bürgschaft für ein Jahr in der Kategorie Bester Film
- 1981: Auszeichnung für Bürgschaft für ein Jahr in der Kategorie Bester Gegenwartsfilm
Nationales Spielfilmfestival der DDR, „Nationaler Filmpreis“
- 1980: Auszeichnung für Sieben Sommersprossen in der Kategorie Spezialpreis der Jury
- 1982: Auszeichnung für Bürgschaft für ein Jahr in der Kategorie Beste Regie
- 1986: „Großer Steiger“ für Hälfte des Lebens in der Kategorie Publikumspreis
Werke
- 1961: Das Märchenschloss
- 1962: Das Stacheltier: Man lernt nie aus
- 1962: Die Igelfreundschaft
- 1964: Lütt Matten und die weiße Muschel
- 1964: Engel im Fegefeuer
- 1965: Karla
- 1968: Leben zu zweit
- 1969: Weite Straßen stille Liebe
- 1972: Eolomea
- 1974: Liebe mit 16
- 1976: Philipp, der Kleine
- 1977: Drei Damen vom Grill
- 1978: Sieben Sommersprossen
- 1979: Feuer unter Deck
- 1980: Und nächstes Jahr am Balaton
- 1980: Glück im Hinterhaus
- 1981: Bürgschaft für ein Jahr
- 1983: Insel der Schwäne
- 1985: Hälfte des Lebens
- 1987: Die Alleinseglerin
- 1989: Grüne Hochzeit
- 1991: Das Mädchen aus dem Fahrstuhl
- 1993: Wo das Herz zu Hause ist
- 1993: Geschichten aus der Heimat – Beziehungskisten/Teufelsbräute/Der Hundertjährige
- 1994: Natalie – Endstation Babystrich
- 1994: Die Schamlosen
- 1995: Tatort – Tödliche Freundschaft
- 1995: Kommissar Rex (Fernsehserie, eine Episode)
- 1996: Kurklinik Rosenau (Fernsehserie, elf Folgen)
Literatur
- Herrmann Zschoche: Sieben Sommersprossen und andere Erinnerungen. Berlin 2002, Das Neue Berlin, ISBN 3-360-00984-3
- Rolf Richter: DEFA-Spielfilm-Regisseure und ihre Kritiker. Berlin 1981, Henschel Verlag
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Zschoche, Herrmann |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur |
GEBURTSDATUM | 25. November 1934 |
GEBURTSORT | Dresden |