Das Interim Control Module (ICM) war ein von der NASA konstruiertes Modul, das als vorübergehender Antrieb für die Internationale Raumstation dienen sollte, wenn das Swesda-Modul zerstört gewesen wäre oder für einen längeren Zeitraum nicht gestartet werden kann. Es entstand aus einem Titan Launch Dispenser, der verwendet wurde, um Aufklärungssatelliten auf verschiedenen Umlaufbahnen zu verteilen. Es wäre im Stande gewesen, die Lebensdauer des Sarja-Modul zu verlängern, indem es diesem gleichwertige Antriebsmöglichkeiten Vefügung stellt, auch wenn es keine lebensunterstützenden Systeme unterstützt.

Im Jahr 1997 bat die NASA, dass das Naval Research Laboratory (NRL) die Durchführbarkeit studiert, ein bestehendes Raumfahrtsystem anzupassen, um kostengünstig eventuelle Antriebsoperationen der Internationalen Raumstation zur Verfügung zu stellen. Nach der Bestimmung, dass das System mit der Zeit angepasst werden könne, um den Terminanforderungen der NASA zu entsprechen, wurde dem NRL gewährt, mit dem Bau des ICM fortzufahren. Von Beginn an war das ICM eine Ausweichmöglichkeit für die Höhenkontrolle und -korrektur der ISS, welches der NASA erlauben würde, den Zeitplan des Zusammenbaus der ISS, im Falle von Verzögerungen beim Start des russischen Dienstmoduls, zu bewahren.
Das ICM sollte an Bord eines Space Shuttle starten und sich aus der Ladungsbucht des Shuttle an der ISS am russischen Modul Sarja ankoppeln. Wenn das ICM erst einmal im Orbit wäre, würde es genügend Brennstoff für den Betrieb von ein bis bis Jahren zur Verfügung haben.
Derzeit befindet sich das ICM in einem Bereitschaftsstatus in der Payload Processing Facility des NRL in Washington D.C., im Falle dass es für zukünftige ISS-Missionen erforderlich ist. Das NRL prüft auch alternative Missionsoptionen für das ICM.
Insbesondere untersucht auch SpaceX die Einführung des ICM auf einer Falcon 9 als eine potenzielle Lösung für die ISS in der Ära nach den Space Shuttles.