Die Partei National Orientierter Schweizer (PNOS) [franz. Parti des Suisses Nationalistes (PSN); ital. Partito Svizzero d’Orientamento Nazionale (PSON); engl. Party of National Orientated Swiss (PNOS)] ist eine Schweizer Partei, welche im Jahr 2000 von Jonas Gysin und Sacha Kunz gegründet wurde. Parteivorsitzender ist seit dem Jahre 2003 Jonas Gysin.
Politische Einordnung
Die PNOS wurde vom Bundesamt für Polizei im Jahre 2001 als rechtsextreme Organisation eingestuft. Das Parteiprogramm basiert auf nationalistisch-völkischem Gedankengut. So soll die Schweiz einzig den Schweizern gehören und hier lebende Ausländer schrittweise in ihre Heimat rückgeführt werden.
Dabei scheint sich die offizielle Parteipolitik seit dem Parteiaustritt von Bernhard Schaub, dem Verfasser des Parteiprogramms, langsam von einem nationalsozialistischen und vor allem frontistischen Kurs in Richtung "Neue Rechte" zu bewegen. Doch die immernoch starke Anlehnung an die Nationale Front tritt äusserlich durch die Verwendung von deren Symbolen (Alteidgenössisches Schweizerkreuz, Morgenstern) und Wortschöpfungen ("Eidgenössischer Sozialismus", "Nationale Erneuerungsbewegung") zutage. Zudem verwendete die PNOS beim Wahlkampf zu den Nationalratswahlen 2003 ein Plakat ("Wir säubern!"), welches in fast identischer Weise die Nationale Front bereits 1933 verwendet hatte.
Geschichte
Seit der Parteigründung sind PNOS-Mitglieder vor allem durch unbewilligte Demonstrationen aufgefallen. So zum Beispiel am 1.Mai 2004 als die PNOS in Langenthal eine Kundgebung zum "Tag der Eidgenössischen Arbeit" durchführte. Es gab dabei auch Scharmützel mit Antifaschisten, die den Demonstrationszug angegriffen hatten. Des weiteren veranstaltet die PNOS jährlich einen Parteitag und gibt monatlich eine Zeitschrift, DER ZEITGEIST, heraus und nimt an Wahlen teil.
Die PNOS war anfänglich, trotz des Namens, weniger eine Partei als eine rechtsextreme Organisation unter vielen. Erst ab Mitte 2003 folgte eine zunehmende professionalisierung. Dieser Wandel von einer Gruppierung unter vielen zu einer wirklichen Partei, erfolgte nach der übernahme des Parteivorsitzes durch Jonas Gysin. Mit dem vermehrt an den Tag gelegten strategischen und organisatorischen Geschick erlangte der institutionalisierte Rechtsextremismus in der Schweiz eine neue Qualität.
Aktivitäten
Die PNOS ist vorwiegend in der Nordwestschweiz und im Espace Mittelland tätig. Sie unterhält Sektionen in den Kantonen Aargau, Basel, Bern und Freiburg und eine Ortssektion in Langenthal. Zwei frühere Sektionen in St. Gallen und Graubünden scheinen aufgelöst worden zu sein. Nach eigenen Angaben hat die PNOS eine "dreistellige Mitgliederzahl". Das Bundesamt für Polizei geht von rund 130 Mitgliedern aus. Beobachter schätzten darunter ca. dreissig Aktive.
Meilensteine
- 10.09 2000 - Gründung
- 27.02.2001 - Demonstration in Olten SO
- 22.03.2003 - Demonstration "Gegen US-Imperialismus" in Zofingen AG
- 01.04.2003 - Austritt des Parteipräsidenten Sacha Kunz. Neuer Parteivorsitzender Jonas Gysin.
- 25.05.2003 - Umstrukturierung der Partei (Statutenänderung)
- 19.10.2003 - Teilnahme an den Nationalratswahlen im Kanton AG (Kandidat: Ralph Aschwanden)
- 08.02.2004 - Teilnahme an den Gemeindewahlen in Oberkulm AG (Kandidat: Pascal Vogel)
- 01.05.2004 - Demonstration zum "Tag der Eidgenössischen Arbeit" in Langenthal BE
- 26.09.2004 - Erster Gewählter Stadparlamentarier in Langenthal BE (Kandidat: Tobias Hirschi)
- 23.01.2005 - Gründung der PNOS Ortsgruppe Langenthal und Umgebung
Mandate
Der einzige politische Vertreter der PNOS sitzt im vierzigköpfigen Stadtrat von Langenthal BE. Der 20-jährige Tobias Hirschi wurde am 26. September 2004 überraschrend gewählt. Dies sorgte in der ganzen Schweiz für Schlagzeilen.