Pulp Fiction

Film von Quentin Tarantino (1994)
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Film
Titel Pulp Fiction
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1994
Länge 148 Minuten
Stab
Regie Quentin Tarantino
Drehbuch Quentin Tarantino
Roger Avary
Produktion Lawrence Bender
Musik diverse
Kamera Andrzej Sekula
Schnitt Sally Menke
Besetzung

Pulp Fiction ist ein Film von Quentin Tarantino aus dem Jahre 1994. Der englische Begriff pulp fiction bedeutet so viel wie Schundliteratur.

Handlung

Pulp Fiction besteht aus drei Handlungssträngen, die nur durch wenige, aber dramatische Begegnungen der Protagonisten miteinander verknüpft sind. Außerdem werden die Episoden nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt.

Im Folgenden werden die einzelnen Geschichten, der besseren Verständlichkeit wegen, geschlossen und in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben.

A: The Bonnie Situation

Die zwei Auftragskiller Jules und Vincent führen den von Gangsterboss Marsellus Wallace erteilten Auftrag aus, sich an ehemaligen „Geschäftspartnern“ zu rächen und einen Koffer abzuholen, der Marsellus gehört. Nachdem Jules und Vincent die beiden Ganoven Roger und Brett erschossen haben, stürmt ein Dritter aus einem Nebenraum mit vorgehaltenem Revolver ins Zimmer und schießt die ganze Munition auf die beiden, ohne sie jedoch zu treffen. Er wird kurzerhand erschossen. Jules glaubt an ein Wunder, eine göttliche Intervention, und beschließt, seinen Beruf aufzugeben.

Jules und Vincent nehmen Marvin, den einzigen Überlebenden und Informanten, in ihrem Auto mit. Aber während einer Diskussion über die „göttliche Intervention“ schießt Vincent Marvin versehentlich in den Kopf. Um die Spuren des blutigen Unfalls zu vertuschen, fahren Vincent und Jules den Wagen zu Freund Jimmy. Dort können Jules und Vincent jedoch nicht bleiben, da Jimmys Frau Bonnie bald nach Hause kommt. Marsellus schickt deshalb Mr. Wolf, ein Organisationsgenie für problematische Situationen, um die Sache zu bereinigen. Mr. Wolf lässt Jules und Vincent das Innere des Wagens säubern und mit Laken auskleiden, bevor er die völlig verschmierten Auftragskiller im Garten mit dem Schlauch abspritzt und sie abgelegte Kleidung von Jimmy anziehen lässt. Dann fahren alle drei zu Monster-Joes Schrottplatz, wo das Problemauto entsorgt wird.

Jules und Vincent besuchen anschließend ein Restaurant, das, während Vincent auf der Toilette ist, von „Pumpkin“ und „Honey Bunny“ (Yolanda) überfallen wird. Pumpkin geht herum und raubt die Gäste aus. Bei Jules angekommen, fordert er den Koffer. Es gelingt Jules jedoch, die Oberhand zu gewinnen. Da er aber gerade eine „Entwicklung“ durchmacht, überlässt er Pumpkin all sein Geld ($ 1500, er kauft damit Pumpkins Leben, damit er ihn nicht töten muss) und lässt „Pumpkin“ und „Honey Bunny“ gehen. Jules und Vincent bringen den Koffer ihrem Boss Marsellus Wallace. Dort begegnen sie dem Boxer Butch, mit dem ihr Boss gerade die Manipulation des bevorstehenden Kampfes besprochen hat.

B: Vincent Vega and Marsellus Wallace’s Wife

Vincent kauft bei seinem Dealer Lance Heroin, setzt sich einen Schuss und holt Mia Wallace, die Frau des Chefs, ab. Um diese soll er sich während dessen Abwesenheit ein wenig kümmern. Die beiden gehen in ein Lokal, das Jack Rabbit Slim’s, das im Stil der 50er Jahre eingerichtet ist. Dort arbeiten Schauspieler-Doubles als Kellner. Mia nimmt Kokain und überredet Vincent, beim Twist-Wettbewerb mitzumachen.

Als Vincent Mia (inklusive Pokal, den sie aus dem Lokal gestohlen haben) zu Hause absetzt, schwört er sich auf der Toilette, dass nichts weiter passieren wird. Unterdessen findet Mia in Vincents Mantel das Heroin, hält es aufgrund der unüblichen Verpackung in einem Plastikbeutel für Kokain, schnupft es und kollabiert. Als Vincent sieht, was passiert ist, bringt er Mia zu seinem Drogenhändler Lance, der für Notfälle eine Adrenalin-Spritze hat. Mittels einer Adrenalininjektion direkt ins Herz schaffen sie es, Mia wiederzubeleben. Vincent bringt sie wieder nach Hause. Marsellus, so sind sich Mia und Vincent einig, soll nichts davon erfahren.

C: The Gold Watch

Der Boxer Butch erinnert sich an einen Tag in seiner Kindheit, als ihm ein Kriegskamerad seines gefallenen Vaters dessen Uhr überreichte. Jetzt muß er allerdings absichtlich einen Boxkampf verlieren, dafür wurde er von Marsellus Wallace bezahlt. Er hat eigene Pläne und nutzt die Situation aus, um beim Wetten zu gewinnen – er schlägt seinen Gegner nieder, dieser stirbt im Boxring. Jetzt müsste er eigentlich fliehen, doch seine Freundin Fabienne hat die goldene Uhr seines Vaters in der gemeinsamen Wohnung vergessen. Als er dort ankommt, wartet bereits Vincent auf ihn. Butch erschießt ihn, nimmt die Golduhr und will zu Fabienne zurückfahren, als er an einer Ampel auf den die Straße überquerenden Marsellus Wallace trifft, der Butch im Auto erkennt. Butch versucht, Marsellus zu überfahren, hat aber dann selbst einen Unfall. Beide überleben und bekämpfen sich erneut. Schließlich kommen sie in ein Pfandleihhaus. Butch will den am Boden liegenden Wallace umbringen, doch Maynard, der Ladenbesitzer, streckt ihn mit einem Gewehrkolben nieder und ruft seinen Freund, den Sicherheitsbeamten Zed, hinzu.

Als Butch und Wallace erwachen, finden sie sich gefesselt und geknebelt im Folterkeller des Hauses wieder. Es stellt sich heraus, dass der Pfandleiher und Zed sich dort einen Sex-Sklaven, „The Gimp“ (dt: „Hinkebein“), halten. Zed nimmt Marsellus Wallace, um sich im Nebenzimmer an ihm sexuell zu vergehen und ihn zu vergewaltigen. Während der Vergewaltigung von Marsellus gelingt es Butch, sich zu befreien. Er will erst fliehen, kehrt dann aber doch um, nimmt eine Waffe aus den Beständen des Geschäfts – erst einen Hammer, dann einen Baseballschläger, anschließend eine Motorsäge und letztendlich ein Katana –, überwältigt die beiden Peiniger und befreit Marsellus. Während der Voyeur Maynard von Butch mit dem Schwert niedergestreckt wird, wird Zed von Marsellus mit einem Schuss in den Genitalbereich handlungsunfähig gemacht.

Butch und Marsellus treffen eine Vereinbarung: Sie sind „quitt“. Butch muss aber die Stadt für immer verlassen und über die Vergewaltigung schweigen. Während Butch zu Fabienne gehen möchte, beschließt Marsellus Wallace, ein „paar eisenharte, durchgeknallte Crack-Nigger“ herzuschicken, die „Mister Der-bald-den-Rest-seines-kurzen-Scheißlebens-in-unerträglichen-Schmerzen-verbringen-wird-Vergewaltiger“ mit „einer Kneifzange und einem Lötkolben“ (blowtorch – eigentlich Lötlampe) bearbeiten sollen.

Butch fährt mit Zeds Chopper zu Fabienne, und beide fahren in eine neue Zukunft.

Details

Rolle Darsteller Synchronsprecher[1]
Vincent Vega John Travolta Thomas Danneberg
Jules Winnfield Samuel L. Jackson Helmut Krauss
Marsellus Wallace Ving Rhames Tilo Schmitz
Mia Wallace Uma Thurman Petra Barthel
Butch Coolidge Bruce Willis Manfred Lehmann

Anspielungen auf andere Filme

  • Der Soldat Wynocki, der die Uhr einst in Sicherheit brachte, ist der Rollenname von John Garfield in Air Force, 1943, unter der Regie von Howard Hawks. Hawks ist einer von Tarantinos „Lieblingsregisseuren“.
  • Der Tanzwettbewerb wurde von Jean-Luc Godards Film Bande à part 1964 beeinflusst. Siehe auch: A Band Apart.
  • Mr. Wolf tauchte erstmals in Luc Bessons Film Nikita auf, gespielt von Jean Reno, in Codename: Nina wird er bereits von Harvey Keitel gespielt.
  • Die Bonnie-Situation ist eine Anspielung auf Jules et Jim von François Truffaut, in Anlehnung auf die Namen Jules und Jimmy.
  • Danny DeVito (Produzent) spielte in Twins – Zwillinge eine Hauptrolle, die Zwillinge hießen Vincent und Julius – vergleiche Vince and Jules.
  • In der Lokalszene nennt Mia Vince „Cowboy“ und er sie „Cowgirl“, dies ist eine Anspielung auf die Rollen von John Travolta in Urban Cowboy und Uma Thurman in Even Cowgirls Get the Blues.
  • Die Szene mit Butch an der Ampel und Wallace, der die Straße überquert, ist eine Anspielung auf Psycho, wo Janet Leigh in diese Situation gerät.
  • Nachdem Butch Maynard getötet hat, sagt Wallace: „to go to work on Zed with a pair of pliers and a blowtorch.“ In Charley Varrick (1973) warnt Maynard einen Bankangestellten mit denselben Worten.
  • Die unbeteiligte Fußgängerin, die von Wallace angeschossen wird, wird von Mr. Pink (Steve Buscemi, der in Pulp Fiction den Buddy Holly im Jack Rabbit Slim’s gibt) in Reservoir Dogs aus dem Auto gezogen.
  • Die Taxifahrerin, gespielt von Angela Jones, tauchte 1991 in einem Kurzfilm auf. In dessen Neuverfilmung, Curdled von 1996, wird ein Fernsehausschnitt gezeigt, der vom Ausbruch der Gecko-Brüder in From Dusk Till Dawn berichtet.
  • In Reservoir Dogs spricht Nice Guy Eddie von einer Krankenschwester namens Bonnie.
  • Die Szene, in der Vincent sein Heroin zubereitet, taucht zuerst im Film Drugstore Cowboy auf.

Fehler im Film

  • In einer Szene, in der Vincent und Jules im Auto fahren, spiegelt sich in einer Glaswand auf der anderen Straßenseite der Tieflader, auf dem das Auto tatsächlich gefahren wird.
  • Als Butch das Pfandleihhaus verlässt, hält er die Motorradschlüssel in der rechten Hand. In der nächsten Einstellung (Halbtotale) hat er die Schlüssel in der linken Hand und hebt den linken Arm, um sie zu betrachten. In der folgenden Nahaufnahme sieht man den Schlüssel jedoch wieder in der rechten Hand. Die Kamera geht zurück in die Halbtotale und Butch lässt wiederum den linken Arm mit den Schlüsseln sinken. Er gibt den Schlüssel erkennbar in seine rechte Hand und startet das Motorrad in der Nahaufnahme wieder mit der Linken.
  • Als der junge Butch die Uhr seines Vaters überreicht bekommt, hält Captain Koons die Uhr hoch. Die dabei erkennbare Uhrzeit ist 11:45 Uhr, in der darauf folgenden Nahaufnahme stehen die Zeiger auf 12:00 Uhr.
  • Vincent und Jules erschießen am Anfang des Filmes Brett, der am Tisch seinen Hamburger zum Frühstück isst. Dabei verschießt Jules alle seine Patronen, was man daraus erkennen kann, dass der Pistolenschlitten offen stehen bleibt. Später im Film wird unmittelbar an dieser Stelle fortgesetzt, als der vierte Mann in der Wohnung aus dem Bad stürzt und auf Vince und Jules schießt, sie aber nicht trifft. Daraufhin wird er von den beiden erschossen, obwohl Jules’ Magazin leer sein müsste.
  • Die Einschusslöcher in der Wand hinter Vincent und Jules sind schon zu sehen, bevor der Revolver auf sie abgefeuert wurde.
  • Vincent malt Mia einen deutlichen roten Punkt mit Textmarker auf die Brust, um ihr Herz mit der Spritze zu treffen. Als sie nach dem Stich mit der Spritze in ihrer Brust hochschnellt, ist der Punkt verschwunden.
  • Vincent bringt Mia nach ihrem Herointrip nach Hause. Am Hauseingang stehen zwei Statuen. Als Vincent und Mia vereinbaren, Marsellus nichts zu erzählen, sind die beiden Statuen verschwunden.

Viele vermeintliche Filmfehler sind jedoch keine Fehler im eigentlichen Sinn, sondern effektbedingte Regietechniken. So etwa, wenn bei den Innenaufnahmen Butchs im weißen Honda die Fensterscheiben verschmutzt wirken, um einen homogenen hellen Hintergrund zu erzeugen. Dass bei der kurzen Nahaufnahme der Heroinspritze eine Plastikspritze verwendet worden sein dürfte, ist in diesem Sinne auch nicht als Fehler zu werten. Einige Ungereimtheiten in der deutschen Fassung gehen auch auf ungenaue Übersetzungen zurück.

Der Jargon

Besonders hervorgehoben wird die häufige Verwendung des Wortes „Nigger“ im Film. Die Bezeichnung „Nigger“ im Film ist ein sozialer und rassifizierender Marker. Marsellus, der „Große Mann“ und „Boss“, spricht vor allem seine weißen Untergebenen mit „Nigger“ an. Nicht die „Hautfarbe“ entscheidet innerhalb der Gangsterhierachie über die Bezeichnung, sondern die Position zum „Boss“. So erklärt der Boss Marsellus in der Pose des „Großen Mannes“, dass Butch seine Boxkarriere aufgeben soll und für einen Wettbetrug beim nächsten Kampf freiwillig k.o. gehen soll. Er fragt nicht, ob Butch damit einverstanden ist, sondern: „Bist du mein Nigger?“. Auch Vincent wird von Marsellus in einem Atemzug als „mein Nigger!“ und „mein Sohn!“ bezeichnet. Nur als er Zed ein paar durchgeknallte Crack-Nigger auf den Hals jagen will bleibt offen, ob er damit Weiße und/oder auch Schwarze meint („I’m gonna call a couple pipe-hittin’ niggers, who’ll go to work on homes here with a pair of pliers and a blow torch“).

Darüber hinaus benutzen Weiße – die nicht in Abhängigkeit von Marsellus stehen – das Wort „Nigger“ in gewöhnlich rassistischer Weise. Das ist zum einen der Drogendealer und Zuhälter Lance, der nur Weiße bedient: Am I a nigger? Are you in Inglewood? No. You’re in my house. White people who know the difference between good shit and bad shit, this is the house they come to. Zum anderen benutzt am häufigsten Jimmie das Wort. Beide werden als entsprechend spießige Zeitgenossen dargestellt, die sich zwar nicht an das Gesetz halten, aber auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten wollen. Zugespitzt wird der Rassismus anhand von zwei anderen Weißen, die auf eigenwillige Weise das Gesetz für sich selbst vertreten wollen, um davon sexuell zu profitieren. Das sind der Pfandleiher Maynard und der sexbesessene Sicherheitsbeamte Zed.

Quentin Tarantinos „Wiederbelebung“ eines „Straßenjargons“ wurde heftig diskutiert. Einerseits wird die comichafte, überzeichnete Darstellung eben auch rassistischer Gewalt auch von Antirassisten als positiv bewertet. Andererseits wird von der black-community, z. B. von bell hooks, der Film als typisch weiße Diskurspolitik gescholten, die z. B. den unterschiedlichen Sprachgebrauch des Begriffes Nigger unter Schwarzen missachtet.[2] Tarantino äußert sich selbst wie folgt dazu:

My feeling is the word nigger is probably the most volatile word in the English language. The minute any word has that much power, as far as I’m concerned, everyone on the planet should scream it. No word deserves that much power. I’m not afraid of it. That’s the only way I know how to explain it.[3]

Requisiten

  • Jimmy trägt ein „Orbit“-Logo-T-Shirt. Orbit ist eine alternative Zeitung in Detroit, die mit Tarantino ein Interview zu Reservoir Dogs führte.
  • Butch und Mia Wallace rauchen Red Apple; Tim Roth tat das in Four Rooms, einem anderen Film von Tarantino. Diese Zigarettenmarke ist erfunden, um Zigarettenwerbung zu vermeiden. Sie findet sich auch in anderen Filmen wieder, an denen Tarantino mitgearbeitet hat: In From Dusk Till Dawn liegt einmal eine Packung unter der Windschutzscheibe, in Kill Bill läuft Uma Thurman im Flughafen von Tokio an einem Werbeplakat vorbei, genauso Jackie Brown am Flughafen von Los Angeles. In Death Proof wird jemand gebeten, eine Packung Red Apple zu kaufen. In dem Film Planet Terror wird Red Apple als Zigarettenmarke ebenfalls erwähnt.
  • Big Kahuna Burger tauchen zuerst in True Romance auf und werden auch in From Dusk Till Dawn und Death Proof erwähnt.
  • In der Szene, in der Mia die Adrenalinspritze erhält, liegen die Spiele Operation und Life im Raum.
  • Fruit Brute, welche Lance isst, ist eines der Monster Cereals, die vor einiger Zeit vom Markt genommen wurden. Tarantino hat eine Schachtel behalten, die er von Zeit zu Zeit benutzt. In Reservoir Dogs sieht man sie in Mr. Oranges Apartment.
  • Den weißen Honda, den sich Butch von seiner Freundin ausleiht, fährt auch Jackie Brown im gleichnamigen Film, welcher der nächste von Quentin Tarantino war.

Der Inhalt des Koffers

Als Zuschauer kann man nie den Inhalt des Koffers sehen. Allerdings fällt das Leuchten aus dem Koffer auf. Alle, die hineinschauen, sind abgelenkt und müssen jeweils zweimal gefragt werden, bevor sie antworten. Auf die Frage: „Was ist das?“ antwortet Pumpkin: „Ist wunderschön.“, und auf Pumpkins Frage: „Ist es das, was ich denke?“ antwortet Jules: „Ja“. Außerdem kann man sehen, wie Vincent die Kombination 666 – die biblische Zahl des Antichristen – einstellt, um den Koffer zu öffnen. Ursprünglich sollten einfach Diamanten den Inhalt des Koffers bilden; dies wurde jedoch geändert, da es als zu normal erschien. Es kursieren unterschiedliche Theorien darüber, welche Absichten Tarantino mit dem Inhalt des Koffers verband, z. B. dass es die Seele von Marsellus sein könnte, die er dem Teufel verkauft hat, und durch den Hinterkopf entnommen wurde. Deshalb auch das Pflaster, und die Zahl 666. Er bestätigte oder dementierte keine dieser Vermutungen, wies aber mehrfach darauf hin, dass es sich bei dem Koffer um einen klassischen MacGuffin handle.

Ezekiel 25,17

Das angebliche Bibelzitat Ezechiel 25,17 wird von Jules im Film zweimal benutzt. Einmal, bevor er Brett erschießt und einmal, während er Pumpkin einen Vortrag über seinen Sinneswandel hält. In Wahrheit ist dies jedoch kein Bibelzitat, sondern eine Anspielung auf den Film Karate Kiba mit Sonny Chiba, in dem ein bis auf einige Kleinigkeiten gleiches Zitat auf dieselbe Bibelstelle hinweist.

Ezekiel

„The path of the righteous man is beset on all sides by the iniquities of the selfish and the tyranny of evil men. Blessed is he who, in the name of charity and good will, shepherds the weak through the valley of darkness. For he is truly his brother’s keeper and the finder of lost children. And I will strike down upon thee with great vengeance and furious anger those who attempt to poison and destroy my brothers. And you will know my name is the Lord when I lay my vengeance upon thee.“

Ezechiel 25,17 in der deutschen Synchronisation

„Der Pfad der Gerechten ist auf beiden Seiten gesäumt mit Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei böser Männer. Gesegnet sei der, der im Namen der Barmherzigkeit und des guten Willens die Schwachen durch das Tal der Dunkelheit geleitet. Denn er ist der wahre Hüter seines Bruders und der Retter der verlorenen Kinder. Und ich will große Rachetaten an denen vollführen, die da versuchen, meine Brüder zu vergiften und zu vernichten, und mit Grimm werde ich sie strafen, dass sie erfahren sollen: Ich sei der Herr, wenn ich meine Rache an ihnen vollstreckt habe."

Herkunft

Es gibt zwar im 25. Kapitel des Buchs Ezekiel der Bibel einen 17. Vers. Dieser lautet aber: „Und ich werde durch Züchtigungen des Grimmes große Rache an ihnen üben. Und sie werden wissen, dass ich Jahwe bin, wenn ich meine Rache über sie bringe.“(Ez 25,17 EU). Der Spruch in Pulp Fiction ist dagegen aus verschiedenen Bibelstellen zusammengesetzt (Der Pfad der Gerechten ((Ps 1,6 EU);(Ps 23,3 EU);(Ps 37,5 EU);(Spr 2,20 EU)) ist gesäumt von Freveleien der Selbstsüchtigen und der Tyrannei der Verworfenen ((Ps 52,3 EU);(Ps 53,2 EU);(Ps 6,71 EU)). Gesegnet sei, der im Namen der Barmherzigkeit die Schwachen (Spr 14,21 EU) durch das Tal der Dunkelheit (Ps 23,4 EU) geleitet, denn er ist der wahre Hüter seines Bruders (Gen 4,9 EU) und der Retter der verlorenen Kinder ((Ps 79,11 EU);(Ps 102,21 EU);(Jer 3,14.22 EU)) [vgl. auch (Ez 34,16 EU);(Mt 15,24 EU);(Mt 18,11 EU);(Lk 15,24 EU)] … Ich will bittere Rache an denen üben, die da versuchen, meine Brüder zu vernichten (vgl. ([[Vorlage:Bibel: Angabe für das Buch ungültig!|dtr]] 32,40 EU)ff., und sie mit Grimm strafen, dass sie erfahren sollen, dass ich der Herr bin, wenn ich Vergeltung an ihnen übe (Ez 25,17 EU) und wurde teilweise frei erweitert. Jules sagt jedoch selbst, dass er diese Bibelstelle nur „fast“ auswendig könne.

Musik und Soundtrack

Die Musikauswahl spielt bei Tarantinos Filmen stets eine wichtige Rolle. Die Mehrzahl der Lieder stammt aus den Jahren 1958 bis 1972 und ist im weiteren Sinne dem Surf Rock, Country & Western oder Soul zuzuordnen. Die 1994er Coverversion des Neil Diamond Erfolgs von 1967 Girl, You’ll be a Woman Soon ist, obwohl erst zum Zeitpunkt der Filmproduktion erschienen, ebenfalls ganz im Stil des 60er Jahre Surf-Stils gehalten. Eine sehr funkige Nummer aus der Mitte der 70er Jahre ist Jungle Boogie von Kool & the Gang. Auch die Country-Soul-Ballade If Love Is a Red Dress (Hang Me in Rags) von Maria McKee aus dem Jahr 1993 fügt sich stilistisch in die 60er-Jahre-Retro-Musik ein.

Die Lieder stammen überwiegend von amerikanischen Interpreten und vermitteln in Summe ein typisch (west-)amerikanisches Lebensklischee von Einsamkeit, Melancholie und Rebellentum. Der Klang des Surf-Rocks mit seinen harten verzerrten E-Gitarrenklängen, die oft nach billigen Verstärkern, verstimmten Musikinstrumenten und schlechten Aufnahmen klingen, soll das Trashige widerspiegeln, das sich als programmatischer Leitfaden durch den Film zieht und im Filmtitel zum Ausdruck kommt.

Soundtrack

Auf der auf LP und CD erhältlichen Filmmusik befinden sich überdies einzelne Textausschnitte und Dialoge im englischen Originalton wie die bekannte Diskussion über die Hamburger-Kultur in Europa oder das Ezekiel-Zitat.

  1. Tim Roth & Amanda Plummer – Pumpkin & Honey Bunny (Dialog) / Dick Dale & His Del-Tones – „Misirlou“ (1961)
  2. Samuel L. Jackson & John Travolta – Royale With Cheese (Dialog)
  3. Kool & The Gang – „Jungle Boogie“ (1974)
  4. Al Green – „Let’s Stay Together“ (1972)
  5. The Tornadoes – „Bustin’ Surfboards“ (1962)
  6. Ricky Nelson – „Lonesome Town“ (1958)
  7. Dusty Springfield – „Son of a Preacher Man“ (1968)
  8. Maria de Medeiros & Bruce Willis – Zed’s Dead Baby (Dialog) / The Centurians – „Bullwinkle Part II“ (1964)
  9. Jerome Patrick Hoban & Uma Thurman – Jack Rabbit Slim’s Contest (Dialog) / Chuck Berry – „You Never Can Tell“ (1964)
  10. Urge Overkill – „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ (1994)
  11. Maria McKee – „If Love is a Red Dress (Hang Me in Rags)“ (1993)
  12. The Revels – „Comanche“ (1964)
  13. The Statler Brothers – „Flowers on the Wall“ (1966)
  14. Samuel L. Jackson & John Travolta – Personality Goes A Long Way (Dialog)
  15. The Lively Ones – „Surf Rider“ (1963)
  16. Samuel L. Jackson – Ezekiel 25, 17 (Dialog)

2002 erschien eine 2-CD Collectors Edition. Sie beinhaltet die 16 Orignaltracks und 5 zusätzliche Tracks. Die 2. CD beinhaltet ein Interview von Regisseur Quentin Tarantino.

Die hinzugefügten Lieder sind:

Spezielle Musikszenen

  • Zu You Never Can Tell tanzen Mia und Vincent barfuß ihren Twist-Wettbewerbsbeitrag.
  • Girl, You’ll Be a Woman Soon ist die ironische Liedauswahl, zu welcher Tarantino Mia ausgelassen tanzen lässt, nachdem sie Vincent nachts in ihr Haus mitgenommen hat.
  • Flowers on the Wall ertönt aus dem Autoradio, als Butch mit der goldenen Uhr in der Hand zu Fabienne zurückfährt. Die Zeile „smokin’ cigarettes and watchin’ Captain Kangaroo singt er in Anspielung auf die Figur des boxenden Känguruhs, bei der sich die Uhr befunden hatte, laut mit.

Sonstiges

  • Das Wort „Fuck“ kommt in der US-amerikanischen Originalfassung des Films 257 mal vor, ohne diejenigen zu zählen, die Marsellus geknebelt murmelt.
  • „An Elvis fan should love this.“ bezieht sich auf eine geschnittene Szene, laut Mia kann man alle Menschen in Elvis- oder Beatles-Personen einteilen, laut Analyse ist Vince eine Elvisperson.
  • Immer wenn Vincent auf die Toilette geht, gibt es ein Desaster: Mias Überdosis, der Überfall auf das Restaurant und sein eigener Tod.
  • Als Butch auf dem Weg zu seiner Wohnung ist, hört man Radiowerbung für „Jack Rabbit Slim’s“ (In der englischsprachigen Version hört man, dass beim „Jack Rabbit Slim’s“ am Vortag der Siegerpokal gestohlen worden sei, Mia und Vincent haben beim Wettbewerb also nicht gewonnen, sondern den Pokal gestohlen. In der deutschen Sychronfassung des Films kommt diese Szene nicht vor.)
  • Die Boxarena wirbt für die Kämpfe: Coolidge vs. Wilson und Vossler vs. Martinez. Ersterer ist eine Anspielung auf die US-Präsidenten. Rand Vossler und Jerry Martinez waren Freunde von Tarantino aus einer Zeit, als er noch in einer Videothek arbeitete, beide haben sich darum gestritten, wer denn die besseren Witze machen kann.
  • Die Aufnahme, in der Vince Mia die Spritze ins Herz rammt, ist rückwärts abgespielt. Bei den Dreharbeiten musste John Travolta Uma Thurman die Spritze herausziehen.
  • Die Rollen Honey Bunny und Pumpkin wurden speziell für Amanda Plummer und Tim Roth geschrieben.
  • In Maynards Laden steht oben rechts auf dem Regal ein Schild, dessen Neonbuchstaben teilweise erloschen sind. Die noch leuchtenden Buchstaben ergeben „kill ed“. Kombiniert mit dem „Z“ von Zeds Schlüsselanhänger ergibt dies „Kill Zed“, worauf Butch auch gleich zur Tat schreitet. Ähnliche Anspielungen mit Neonreklame finden sich auch in Tarantinos Film „Jackie Brown“.
  • Das Heroin, das Vincent Vega von Lance kauft, stammt in der deutschen Synchronfassung aus dem Erzgebirge, wohingegen in der Originalfassung vom Harz (Harz Mountains) die Rede ist.
  • Als Mia und Vince vor Jack Rabbit Slim’s im Auto sitzen, sagt Mia: „Sei kein …“ und zeichnet ein Rechteck (square) in die Luft. Auf Englisch heißt Don’t be a square, soviel wie Sei kein Spießer oder Langweiler oder Quadratschädel.
  • Das Kapitel „The Gold Watch“ beginnt mit einem Zeichentrickfilm, in dem ein Eskimo-Junge mit seinem Hund spricht, wobei das Bild des Jungen steht und sich nur die Lippen bewegen. Es handelt sich dabei um eine Szene aus der amerikanischen Zeichentrickserie Clutch Cargo aus den späten 1950er-Jahren. Erscheinungsjahr laut IMDB ist 1959. Die Besonderheit war, dass gefilmte menschliche Lippen in die unbewegten Zeichnungen integriert wurden, angeblich, damit auch taube Kinder die Dialoge durch Lippenlesen verstehen konnten.
  • Die Szene, in der Marsellus von Zed vergewaltigt wird, hat einen Bezug zur früheren Szene, in der Jules den Hamburger essenden jungen Mann Brett erschießt. Dort fragt Jules „Does he look like a bitch?“, und etwas später: „Then why did you try to fuck him?“. Marsellus passiert also real genau das, was Jules Brett gegenüber metaphorisch ausschließt.
  • Als Butch an der Ampel steht und Wallace ihn im Vorübergehen im Augenwinkel bemerkt, kommt ironischerweise im Lied „Flowers on the Wall“ die Textstelle „It’s good to see You…“.
  • Marvin gehört zu Marsellus’ Leuten. Jules spricht zu Beginn des Filmes von „unserem Mann“ (our guy). Deshalb ist in der deutschen Fassung unklar, warum Jules Vincent im Hotelzimmer auffordert, Marvin nicht zu erschießen („Puste diesen Penner nicht weg“). Hierbei handelt es sich jedoch schlicht um einen Übersetzungsfehler, denn der Satz „Don’t blow this shit off“ bezieht sich nicht auf Marvin, sondern darauf, die Diskussion über das „Wunder“ nicht einfach abzubrechen.
  • Ein weiterer Übersetzungsfehler findet sich am Anfang, als Jules und Vincent lieber „Gewehre“ zur Ausführung ihres Auftrages nehmen möchten, was in einem geschlossenen Gebäude aber keinen Sinn ergibt. Im Original wünschen sie sich „shotguns“, also Schrotflinten.
  • Als Jules von Brett nach seinem Namen gefragt wird, antwortet er: „Mein Name ist Pitt und es wird dir nicht gelingen, dich aus dieser Scheiße herauszureden“. Auch dieser Satz ist aufgrund der Übersetzung nicht verständlich. Es handelt sich dabei um einen Scherz-Reim „My name’s Pitt, you ain’t talking your ass out of this shit“. Solche Reime finden sich auch bei Vincents Gespräch mit dem Barmann English Dave, als sie über Mia sprechen („My name’s Paul, and this is between y’all“) und in Kill Bill („My name is Buck, and I’m here to fuck“). Außerdem ist „Pitt“ als Antwort auf Brett's Frage eine Anspielung auf den Schauspieler Brad Pitt. Im übrigen ist pit auch die Grube, in die Jules Brett gleich zu bringen gedenkt.
  • Der Witz aus dem Pilotfilm, den Mia nach ihrer Überdosis erzählt, beruht auch auf einem englischen Wortspiel: Papa-Tomate schlägt Baby-Tomate zu Brei (Ketchup) und sagt „Catch up!“, also „Schließ auf“. Als sich Mia in Jack Rabbit Slim’s weigert, den Witz zu erzählen, begründet sie das in der deutschen Übersetzung mit „er ist schmutzig“, was insofern nicht verständlich ist, als sich später zeigt, dass der Witz nicht unanständig ist. Im englischen Original sagt Mia jedoch: „It’s really corny“, was soviel heißt, wie der Witz hat einen Bart, ist also nicht wirklich lustig.

Auszeichnungen

Jahr Award Gewonnen Nominiert Preisträger, Nominiert
1994 Internationale Filmfestspiele von Cannes 1994 Goldene Palme Quentin Tarantino
1994 Los Angeles Film Critics Association Awards Preis für Besten Hauptdarsteller John Travolta
Preis für Beste Regie Quentin Tarantino
Bester Film Quentin Tarantino
1994 Boston Society of Film Critics Awards Beste Regie Quentin Tarantino
Bester Film Quentin Tarantino
Bestes Drehbuch Quentin Tarantino, Roger Avary
1995 Academy Awards (Oscar) Bestes Originaldrehbuch Quentin Tarantino, Roger Avary
Bester Hauptdarsteller John Travolta
Bester Nebendarsteller Samuel L. Jackson
Beste Nebendarstellerin Uma Thurman
Beste Regie Quentin Tarantino
Bester Schnitt Sally Menke
Bester Film Lawrence Bender
1995 Saturn Awards Bester Action, Adventure, Thriller Film Quentin Tarantino
1995 American Cinema Editors Beste Spezialeffekte Sally Menke
1995 Japanese Academy Award Bester fremdsprachiger Film Quentin Tarantino
1995 BAFTA Awards Bestes Originaldrehbuch Quentin Tarantino, Roger Avary
Bester Nebendarsteller Samuel L. Jackson
Bester Hauptdarsteller John Travolta
Beste Hauptdarstellerin Uma Thurman
Bester Schnitt Sally Menke
Bester Film Quentin Tarantino, Lawrence Bender
Bester Ton Stephen Hunter Flick, Ken King, Rick Ash, Dean A. Zupancic
1995 David Lean Award Beste Regie Quentin Tarantino
1995 Blue Ribbon Awards Bester fremdsprachiger Film Quentin Tarantino
1995 Brit Awards Beste Filmmusik
1995 Artios Beste Rollenbesetzung für einen Spielfilm Ronnie Yeskel, Gary M. Zuckerbrod
1995 Chicago Film Critics Association Awards Beste Regie Quentin Tarantino
Bestes Originaldrehbuch Quentin Tarantino, Roger Avary
1995 Chlotrudis Awards Bester Schauspieler Samuel L. Jackson
Bester Film
Bester Nebendarsteller Samuel L. Jackson, Bruce Willis
Beste Nebendarstellerin Uma Thurman
1995 César Bester Fremdsprachiger Film Quentin Tarantino
1995 David di Donatello Bester Fremdsprachiger Schauspieler John Travolta
Bester Fremdsprachiger Film Quentin Tarantino
1995 Directors Guild of America DGA Award für Besondere Leistungen in einem Film Quentin Tarantino
1995 Edgar Allan Poe Awards Bester Film Quentin Tarantino
1995 Golden Globes Bestes Filmdrehbuch Quentin Tarantino
Beste Regie Quentin Tarantino
Bester Film – Drama
Bester Hauptdarsteller – Drama John Travolta
Bester Nebendarsteller Samuel L. Jackson
Beste Nebendarstellerin Uma Thurman
1995 Independent Spirit Awards Beste Regie Quentin Tarantino
Beste Effekte Lawrence Bender
Bester Hauptdarsteller Samuel L. Jackson
Bestes Originaldrehbuch Quentin Tarantino, Roger Avary
Bester Nebendarsteller Eric Stoltz
1995 Kansas City Film Critics Circle Awards Beste Regie Quentin Tarantino
Bester Film
1995 Kinema Junpo Awards Bester Fremdsprachiger Film Quentin Tarantino
1995 London Critics Circle Film Awards Hauptdarsteller des Jahres John Travolta
Drehbuchautor des Jahres Quentin Tarantino
Regisseur des Jahres Quentin Tarantino
Film des Jahres
1999 Golden Trailer Awards Bester Film des Jahrzehnts
2003 DVD Exclusive Awards Bestes Menu Design Hunter Sauleda

Kritiken

„Mit lakonischem Humor zeigt die brillante schwarze Komödie eine Gesellschaft, die von Brutalität, Dummheit, moralischer Indifferenz und grotesken Zufällen beherrscht wird. Bekannte Muster der Trivialkultur und des amerikanischen B-Pictures werden auf intelligente Weise variiert und konterkariert. Dabei schreckt der Film auch nicht vor exzessiven, wenn auch satirisch überspitzten Gewaltszenen zurück, die teilweise nur schwer verdaulich sind.“

Lexikon des internationalen Films: (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

„Mit grotesken Dialogen […] konterkariert Regisseur, Autor und Nebendarsteller Quentin Tarantino einige Szenen von extremer Brutalität. Gleichzeitig entfaltet er eine brillante Story, die die herkömmlichen Erzählstrukturen des Kinos sprengen. Wo sich andere Filme mit eindimensionalen Action-Orgien begnügen, springt Tarantino virtuos zwischen verschiedenen Schauplätzen, Zeiten und Handlungen hin und her, um endlich den Bogen zu schließen und die losen Handlungsstränge zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Für das Gangsterfilm-Genre kam das 1994 einer Revolution gleich, die inzwischen unzählige Kopisten gefunden hat.[4]

Cinema

Anspielungen auf den Film

Der Film selbst wird zitiert. Roberto Blanco und Jürgen Drews spielen in einem Werbespot die einleitende Autoszene an der Stelle von Samuel L. Jackson und John Travolta. Darüber hinaus gibt es Zitate in Comicform (Smurf Fiction, Family Guy), Trailer (Gump Fiction, eine Mischung aus Forrest Gump und Pulp Fiction), und viele andere, auch Werbespots. Auch in der Zeichentrickserie Die Simpsons werden in einer Episode (Nr. 149) Ausschnitte aus Pulp Fiction parodiert.

Quellenangaben

  1. Deutsche Synchronkartei
  2. Henry A. Giroux: Racism and the Aesthetic of Hyperreal Violence: Pulp Fiction and Other Visual Tragedies. Penn State University. Siehe Weblinks
  3. Henry A. Giroux: ebenda
  4. Pulp Fiction Neu im Kino.Filmdetail Seite

Literatur

  • Quentin Tarantino, Pulp Fiction. Das Buch zum Film. (Broschiert), 1994, ISBN 3-499-13630-9

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