❮ | System | Serie | Stufe | ≈ Alter (mya) |
---|---|---|---|---|
❮ | später | später | später | jünger |
N e o g e n |
Pliozän | Piacenzium | 2,588 ⬍ 3,6 | |
Zancleum | 3,6 ⬍ 5,333 | |||
Miozän | Messinium | 5,333 ⬍ 7,246 | ||
Tortonium | 7,246 ⬍ 11,62 | |||
Serravallium | 11,62 ⬍ 13,82 | |||
Langhium | 13,82 ⬍ 15,97 | |||
Burdigalium | 15,97 ⬍ 20,44 | |||
Aquitanium | 20,44 ⬍ 23,03 | |||
früher | früher | früher | älter |
Das Gelasium ist derzeit (noch) die oberste chronostratigraphische Stufe des Pliozäns (Neogen). Es begann vor ungefähr 2,6 Millionen Jahren und endete vor ungefähr 1,8 Millionen Jahren mit dem Beginn des Pleistozäns. Es wird vom Piacenzium unterlagert. Über dem Gelasium folgt das Pleistozän.
Namengebung
Die namengebende Lokalität für diese Stufe ist die Stadt Gela (Prov. Caltanissetta) in Sizilien, Italien. Die Stufe wurde erst 1998 von einer Gruppe italienischer Geowissenschaftler (Domenico Rio, Rodolfo Sprovieri, Davide Castradori und Enrico Di Stefano) vorgeschlagen. Der GSSP liegt am Monte San Nicola, Gela, Sizilien (Italien).
Definition
Die Gauss-Matuyama-Grenze markiert eine Umpolung des Erdmagnetfeldes vor rund 2,588 Millionen Jahren. Hier wurde der genaue Zeitpunkt des Beginns des Gelasiums festgesetzt. An dieser Grenze starben die kalkschaligen Kleinstlebewesen (Protozoen) Discoaster pentaradiatus and Discoaster surculus, die in den Schichten des vorausgehenden Piacenziums als Nannofossilien noch gefunden wurden, aus. Die obere Grenze ist die Magnetische Polaritäts-Chronozone C2n (Olduvai) und der Aussterbehorizont der kalkigen Nannoplankton-Art Discoaster brouweri (Basis der Zone CN13). Etwas über der Grenze liegt das Erstvorkommen des kalkigen Nannofossil-Taxons Gephyrocapsa spp. und der Aussterbehorizont der planktonischen Foraminiferen-Art Globigerinoides extremus.
Bedeutung
Im Gelasium, gegen Ende des Pliozäns, begannen die Polkappen der Erde zu vereisen. Dieses Ereignis markierte den Beginn eines neuen Eiszeitalters, des Quartärs, das mit seinem Wechsel von Kaltzeiten und Warmzeiten bis heute anhält.
Probleme
Die International Union for Quaternary Research (INQUA) forderte im Jahr 2006 die Internationale Stratigrafische Kommission (ICS) auf, das Gelasium vom Pliozän in das nachfolgende Pleistozän zu verlegen. Auf diese Weise könnte das Pleistozän verlängert werden und sein Beginn mit dem Beginn des Eiszeitalters zusammenfallen. Dies wäre dann der Ansatzpunkt für eine neue Etablierung des Quartärs, das dann wieder, wie bis 2004, aus den Epochen Pleistozän und Holozän bestehen würde.[1]
Referenzen
- ↑ Offener Brief des INQUA-Exekutivkommittees aus dem Jahr 2006. Eine Entscheidung ist frühestens im Jahr 2008 zu erwarten.
Literatur
- Felix Gradstein, Jim Ogg, Jim & Alan Smith: A Geologic timescale. Cambridge University Press 2004 ISBN 9780521786737
- Domenico Rio, Rodolfo Sprovieri, Davide Castradori und Enrico Di Stefano: The Gelasian Stage (Upper Pliocene): A new unit of the global standard chronostratigraphic scale. Episodes 21/2: 82–87, Beijing 1998 ISSN 0705-3797 PDF.
Weblinks
- Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 - PDF (Groß)
- Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 KB)
- GeoWhen Database
- Norges Network of offshore records of geology and stratigraphy
- Overview of Global Boundary Stratotype Sections and Points (GSSP's) von Jim Ogg