'Nativismus' (lat. nasci=geboren werden, nativus = angeboren, natürlich)
Der Begriff stammt aus der Ethnologie, Kulturanthropologie und der Religionssoziologie. Bezeichnet die kollektive Einstellung sozialer Gruppen, die sich auf ursprüngliche Werte berufen.
Erste genaue Definition 1943 von Ralph Linton: nativistisch: Eingeborenen-Bewegungen mit mehr oder weniger starkem Selbstständigkeitsinteresse. "Jeder bewusste, organisierte Versuch von Angehörigen einer Gesellschaft, ausgewählte Aspekte ihrer Kultur wiederzubeleben oder fortzuführen."
Dies ist insbesondere unter dem Einfluss der Kolonisation zu betrachten. Nativismus ist als reaktive Bewegung zu verstehen, es gehen Unterdrückung, Benachteiligung, Frustration und Fremdeinfluß voraus. Solche Strömungen können auch mit messianischen, utopischen oder chiliastischen Bewgungen zusammenfallen, die heute als Heilsbewegung und Erneuerungsbewegung bezeichnet werden.
Häufig sind Nativistische Bewegungen Kern einer politischen, nationalen Befreiungsfront. In Ex-Kolonien zielen sie auf die wiederherstellung alter Sitten und Bräuche, die von Kolonialmächten und Mission unterdrückt wurden. Daher kann Nativismus auch als Vorläufer des Nationalismus verstanden werden, und kann auch mit Ethnozentrismus verglichen werden.