Westliche Shoshone

Indianerstamm der Shoshone in Nordamerika
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Die Westlichen Shoshone sind ein Indianer-Stamm der Shoshone. Sie sprechen eine Uto-aztekische Sprache im Dialekt der Shoshone-Comanche.

Das traditionelle Territorium der Westlichen Shoshone umfasst den zentralen und westlichen Teil des US-Bundesstaates Idaho, das nordwestliche Utah, das zentrale und nordöstliche Nevada sowie kleine Ländereien in Kalifornien, im Gebiet des Death Valley.

Demographie

Der US-Census schätzte 1910 die Zahl der Westlichen Shoshoni auf 1.800 und zwanzig Jahre später auf 2.000. 1937 nannte das Bureau of Indian Affairs mit 1201 eine wesentlich kleinere Zahl.

Geschichte

Vermutlich stieß Jedidiah Smith 1825 bei seinen Reisen durch Nevada als erster Weißer auf die Westlichen Shoshone. 1847 ließen sich die Mormonen in Nevada nieder und kamen mit den Westlichen Shoshone in Kontakt, die am südlichsten lebten. Die Westlichen Shoshone sahen sich durch die zunehmende Masse der weißen Siedler bedroht und griffen vermehrt den Pony-Express oder andere Einrichtungen der Weißen an. Zum Schutz errichteten die Weißen 1862 im Ruby Valley das Fort Ruby. Noch im selben Jahr massakrierte eine Armeeeinheit eine Vielzahl der Westlichen Shoshone. 1869 war die Eisenbahnlinie quer durch den Kontinent fertiggestellt. Sie führte auch durch das Gebiet der Westlichen Shoshone. Die Fertigstellung der Bahnlinie kam für die Westlichen Shoshone dem Ende des Lebens in Freiheit gleich. 1877 wurde ihnen die Duck-Valley-Reservation zugeschrieben; doch es zogen nie alle Westlichen Shoshone dort hin. Einige zogen stattdessen zu den Paiute in Reservationen im westlichen Nevada. Die meisten blieben jedoch in ihren traditionellen Jagdgründen. Mit der Zeit gaben sie ihre bisherige Lebensweise auf unf arbeiteten vermehrt auf Ranches oder in Minen.

Zeitgenössisches Leben

Heute sind die Westlichen Shoshone stark von der Uranwirtschaft betroffen. In ihrem Gebiet fanden hunderte von ober- und unterirdischen Atombombentests statt. In den benachbarten und ihnen heiligen Yucca Mountains wird demnächst Uran endgelagert.

Siehe auch

Liste nordamerikanischer Indianerstämme

Literatur

  • John R. Swanton: The Indian Tribes of North America. Smithsonian Institution, Bureau of American Ethnology, Bulletin 145, Smithsonian Press, Washington D.C., 1969