Leuna

Stadt in Sachsen-Anhalt (Deutschland)
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Wappen Karte
Wappen fehlt
Hilfe zu Wappen
Deutschlandkarte, Position von Leuna hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Merseburg-Querfurt
Geografische Lage: 51° 19' n. B.
12° 01' ö. L.
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 13 km²
Einwohner: 7.180 (30.04.2003)
Bevölkerungsdichte: 571 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 06237
Vorwahl: 03461
Kfz-Kennzeichen: MQ
Gemeindeschlüssel: 15 2 61 033
Stadtgliederung: 5 Ortsteile bzw.
Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
06237 Leuna
Offizielle Website: www.leuna-stadt.de
E-Mail-Adresse: info@leuna.de
Politik
Bürgermeister: Dr. Dietlind Hagenau (Partei)

Leuna ist eine Stadt an der Saale bei Merseburg im Kreis Merseburg-Querfurt in Sachsen-Anhalt.

Bekannt ist der Ort vor allem durch seine Chemieindustrie.

Geografie

Stadtgliederung

  • Leuna
  • Ockendorf
  • Göhlitzsch
  • Daspig
  • Kröllwitz


Politik

Stadtrat

Der Rat besteht aus 20 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister.

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • "Gartenstadt Leuna", eine Arbeitersiedlung.

Parks

  • Plastikenpark.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

keine Bahnhöfe, Straßenbahnverbindung nach Merseburg, Halle und Bad Dürrenberg.

Chemische Industrie

Im Zusammenhang mit dem ersten Weltkrieg überstieg die Nachfrage nach Stickstoff die Produktionskapazitäten der BASF, die mit dem Haber-Bosch-Verfahren über ein Monopol in der Ammoniak-Herstellung verfügte. Dieser Grundstoff ist für die Herstellung von Dünger und Sprengstoff von entscheidender Bedeutung. Das Werk der BASF in Ludwigshafen-Oppau hatte um ein vielfaches zu kleine Produktionskapazitäten. Außerdem war die Gegend wegen der dort vorhandenen Giftgasproduktion ein zentrales Ziel der alliierten Angriffe. Begünstig durch die Nähe zum Braunkohlentagebau im Geiseltal wurde deshalb der Standort Leuna für das neue Werk ausgewählt. Baubeginn ist am 1. Mai 1916 und geleitet von Carl Bosch wird das Werk in nur neun Monaten errichtet. Bis zum Ende des 1. Weltkrieges werden enorme Menge Sprengstoff hergestellt.


Auch in der DDR wurde in Leuna die Chemische Industrie weitergeführt. Die starken Kriegszerstörungen wurden bis Anfang der 50-iger Jahre beseitigt. Hauptbetrieb war der VEB Kombinat Chemische Werke "Walter Ulbricht". Anfang der 80-iger Jahre wurde neben dem weiterbestehenden Altwerk das Werk "Leuna II" errichtet. Es handelte sich um einen hochmodernen Produktionskomplex für die Petrolchemie. Die Anlagen wurden u.a. aus Japan geliefert. Zur Rohstoffversorgung wurde eine Ölleitung vom Überseehafen Rostock gebaut. Eine der Hauptkomponenten des neuen Werkes war eine Spaltanlage für langkettige Kohlenwasserstoffe. Damit konnte der Anteil an "schwarzen Produkten" ( Schweröl, Bitumen ) zugunsten von Diesel/Leichtem Heizöl gesenkt werden. Die Kraftstoffe wurden vor allem zur Devisenerwirtschaftung in das westliche Ausland exportiert.

Nach der Wende wurde, durch Vermittlung von Bundeskanzler Helmut Kohl zwecks Erhaltung "industrieller Kerne" in Ostdeutschland, die Erdölraffinerie Leuna II vom französischen Mineralölkonzern Elf-Aquitaine (später TotalFinaElf, jetzt TOTAL) in Leuna übernommen. Bei dieser Übernahme sind enorme Schmiergelder in Millionenhöhe geflossen. In Frankreich wurden dafür verantwortliche Manager verurteilt. Die Verwicklung bundesdeutscher Politiker ist noch nicht restlos aufgeklärt ( s. Lobbyist Schreiber ).



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