Als AGV (Frz. Automotrice à grande vitesse) bezeichnet der französische Schienenfahrzeughersteller Alstom ein Baureihe von Hochgeschwindigkeits-Triebzügen. Die Züge gelten als Nachfolger des TGV. Ein erster Prototyp ist im Februar 2008 vorgestellt worden. [1]
Als erste Bahngesellschaft kaufte das private italienische Unternehmen NTV Mitte Januar 2008 insgesamt 25 Züge. Die Triebzüge sollen ab 2009 zwischen Rom und Neapel verkehren, ab 2010 weiter bis Mailand. Das Auftragsvolumen wird auf wenigstens 700 Millionen Euro geschätzt. Eine Option auf zehn weitere Triebzüge besteht. Mit seinem Angebot setzte sich Alstom gegenüber Siemens und Bombardier durch.[2]
Der Zug soll auch der Deutschen Bahn AG angeboten werden.[3]
Technik
Eine wesentliche Neuerung gegenüber dem TGV ist auch der verteilte Antrieb, bei dem angetriebene Achsen unter den Wagen verteilt sind und damit auf Triebköpfe verzichtet werden kann.[4] Der Zug verfügt, wie der TGV, über Jakobs-drehgestelle. Der TGV, Thalys und Eurostar haben ein Drehgestell pro Wagen (zwischen den Wagen), im Gegensatz zu Siemens Velaro, der zwei Drehgestelle pro Wagen hat. Der Zug verfügt über wassergekühlte IGBT-Umrichter und Drehstrom-Asynchronmotoren mit Dauermagneten.
Aufbau
Es sind 7- bis 14-teilige Einheiten möglich, der Prototyp soll 7-teilig ausgeführt sein. Die geplante zulässige Höchstgeschwindigkeit liegt bei 350 km/h[2]. Der soll unter den Stromsystemen 25 und 15 kV Wechselstrom sowie 1,5 und 3 kV Gleichstrom verkehren können. Auch die Sicherungstechnik soll mehrsystemfähig sein.
Einzelnachweise
- ↑ Alstoms Superschnellzug erschreckt Siemens
- ↑ a b Alstom verkauft ICE-Konkurrenten TGV nach Italien. AFP-Meldung vom 14. Januar 2008
- ↑ Thomas Fromm Siemens: Hoflieferant in Begrängnis. In: Süddeutsche Zeitung, 5. Februar 2008
- ↑ Alstom verkauft ICE-Konkurrenten TGV nach Italien. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung, 14. Januar 2008