Asgardsrei (EP)
| Asgardsrei | ||||
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| Musikalbum von Absurd | ||||
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Veröffent- |
1999 | |||
| Label(s) | IG Farben Production | |||
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Format(e) |
CD | |||
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Titel (Anzahl) |
5 | |||
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27 min 22 s | ||||
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Besetzung |
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Studio(s) |
Adlerskerbe Studio | |||
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Asgardsrei ist ein Mini-Album der deutschen, rechtsextremen Band Absurd. Es wurde 1999 von Steffen Zopf, dem Betreiber des Labels No Colours Records, finanziert und unter dem Fantasie-Label „IG Farben Production“, einer Anspielung auf die mit dem NS-Regime verstrickte I.G. Farben, veröffentlicht.[1] Es handelt sich um das letzte Album Absurds, an dem die Original-Besetzung (außer Andreas Kirchner) beteiligt war.
Der Name Asgardsrei (Åsgårdsrei) stammt aus der gemanischen Mythologie und bezeichnet die skandinavische Version der Wilden Jagd.
Asgardsrei wird von Hendrik Möbus als erstes „ganzheitliches“ Werk angesehen, das auch vom Konzept und Layout „aufeinander abgestimmt“ wurde. Für ihn bedeutet das Werk die Abkehr vom musikalischen Dilettantismus der ersten Veröffentlichungen. [2]
Titelliste
- Leben ist Krieg, Krieg ist Leben - 4:06
- Asgardsrei - 3:38
- Crux Gammata - 2:54
- Germanien über alles - 10:09
- Sonnenritter - 7:04
Booklet
Das Cover der Erstpressung zeigt mit Schwertern bewaffnete germanische Krieger bei einem Überfall. Das Logo auf dem Cover zeigt statt dem Pentagramm ein dem Radkreuz ähnliches Swastika, das inverse Kreuz wurde durch einen Mjölnir ersetzet.
Das Booklet der Erstpressung enthält neben allen Liedtexten und dem Text „Ein Ruf zu den Waffen....“ einen Essay von Varg Vikernes. Die Texte werden von Fotografien und Zeichnungen aus dem Dritten Reich begleitet. Wo in den Originalbildern ein Hakenkreuz auftauchte, wurde es durch das damalige Logo der Allgermanischen Heidnischen Front, das Wotans Auge darstellt, ersetzt. Auf der Rückseite des Booklets steht in Runen die Aufforderung „Kämpft und siegt für ein einig Großgermanien“.
Ideologischer Hintergrund
Nach den Aussagen der Band im Booklet bezeichnet der Begriff „Asgardsrei“ ein göttliches, germanisches Kriegertum, welches sich während des Mittelalters und der Neuzeit Europas vor allem in den Tempelrittern, den deutschen Ordensrittern und der Waffen-SS gezeigt haben soll. Bestandteil der Asgardsrei seien "arische Werte und Fertigkeiten" um das Überleben der Rasse und des „heiligen Blutes“ zu sichern. Die Band propagiert hierbei einen mit der Rassenlehre des Nationalsozialismus vermischten Neopaganismus.
Inhalt
Asgardsrei zeigt offen die rechtsextreme Gesinnung der Band. Das Lied „Crux gammata“ (lateinisch für Hakenkreuz), ist instrumental gehalten, im Hintergrund läuft ein Auszug aus einer Rede Hitlers. Der Text von „Germanien über alles“ verherrlicht die Zeit des Nationalsozialismus und propagandiert ein „seit Äonen schon“[3] existierendes großgermanisches Reich „von Ost bis Engeland / Von der Arktis, vom Eismeer, bis zum südlichen Alpenrand“[3]. Das titelgebende Lied „Asgardsrei“ verherrlicht den Tod auf dem Schlachtfeld.
Versionen
Es existieren diverse Nachpressungen des Asgardsrei-Album, die meistens noch zusätzliche Lieder enthalten und mit alternativen Covern ausgestattet sind. Eine von dem US-amerikanischen Label Resistance Records herausgegebene Neuauflage zeigt auf dem CD-Druck einen SS-Offizier vor einer Trommel, auf der die Worte „Adolf Hitler Standarte“ stehen, sowie ein Meer von Hakenkreuzflaggen auf dem Inlay mit dem Text „Absurd hails all those who believes in the Fourteen Words“. Eine auf 100 Kopien limitierte LP-„Spezialversion“, die auf dem polnischen Label „Wolftower Productions“ erschien, zeigt als Frontmotiv einen SS-Totenkopf sowie als alleinige Gatefold-Gestaltung ein Foto Adolf Hitlers[4]. Bei der auf dem selben Label erschienenen Kassettenversion wurde das Pentagramn des Logos gegen ein schwarzes Hakenkreuz auf rotem (Cover) bzw. weißem (Inlay) Grund ausgetauscht[5].
Promo: Sonnenritter
Das Demo wurde auf 88 Exemplare beschränkt[6]. 88 steht in der rechtsextremen Symbolik für den Hitlergruß.
- Germanien über alles - 10:13
- Als die Alten jung noch waren - 2:39
- Crux Gammata - 2:54
Sonstiges
- Das Intro zu „Asgardsrei“ wurde von Rob Darken von der polnischen Band Graveland komponiert und aufgenommen[7].
- Das Lied „Sonnenritter“ wurde von Hendrik Möbus während seiner Haftzeit geschrieben, welches er Josef Maria Klumb schickte, der den Text leicht bearbeitete und mit seiner Band Von Thronstahl die Musik dazu komponierte. Klumbs eigenen Aussagen nach wusste er damals weder von der rechtextremen Gesinnung Möbus’ noch von dem Sondershausen-Mord.[8]
- Das Mastering wurde von Peter Kubik von der Band Abigor durchgeführt[9], für welche Hendrik Möbus bereits 1995 einen Liedtext verfasste[10].
Einzelnachweise
- ↑ Christian Dornbusch/Hans-Peter Killguss: Unheilige Allianzen Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus, rat (reihe antifaschistischer texte), Unrast Verlag, Hamburg/Münster 2005, S.150
- ↑ Moynihan, Michael/Søderlind, Didrik: Lords of Chaos, Zeltingen-Rachig: ProMedia, 2002 ISBN 3-936878-00-5, S. 311ff.
- ↑ a b Text zu „Germanien über alles“ im Booklet der CD
- ↑ Abbildungen bei cultmetal.com
- ↑ Vgl.: Abbildung in: Christian Dornbusch/Jan Raabe: RechtsRock - Made in Thüringen. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, 2006, ISBN 3-937967-08-7, S. 71.
- ↑ http://www.thepaganfront.com/absurd/disc.html
- ↑ Erwähnung auf der Rückseite des Inlays: „Intro wurde komponiert und aufgenommen durch Rob Darken im ISENGARD-Studio. Heil Dir"“
- ↑ Interview mit Josef Maria Klumb
- ↑ CD-Eintrag bei Discogs
- ↑ Vgl.: Booklet des Albums „Nachthymnen“, CD 1995, Napalm Records: „All lyrics by Abigor, except "The Dark Kiss" by JFN.“