Frameanalyse
Frameanalyse (frame analysis, im dt. auch Rahmenanalyse) geht auf ein Deutungs-Konzept von Erving Goffman aus dem Jahre 1974 zurück. frame sind demnach Interpretationsschemata, die als Organisationsprinzip für Alltagserfahrungen es dem Einzelnen ermöglichen, soziale Vorkommnisse und Ereignisse zu kategorisieren und zu interpretieren. Der Einzelne beantworte so selektiv die Frage, um was es bei dem Gegenstand seiner Betrachtung geht ohne schon selbst dazu eine eigen Position zu entwickeln. Die soziologisch Untersuchung dieser Schemata wird Frameanalyse oder auch Rahmenanalyse benannt. [1]
Übersicht über die Begriffe und Konzepte in der Soziologie
Mittlerweile werden eine Reihe von sozialogischen Methoden als Frameanalyse bezeichnet und die sich nicht notwendig auf Goffmann beziehen und auch eigene Termini statt des Bergriffes frame verwenden. Christian Roesler und Rainer Winter sprechen von Rahmungen [2], Winter auch von Interpretationsschemata. Peter Hühn spicht von Situationsschemata.[3] Gerhard und Rössel von Deutungsmuster. Schmidke und Eder sowie Neidhart und Ruch sprechen von kollektive Bedeutungsmuster.
Einzelnachweise
- ↑ Erving Goffman (1974): Frame Analysis: An Essay on the Organization of Experience. New York.
- ↑ Christian Roesler (2001), Rainer Winter 2003
- ↑ Hühn, Kiefer, Schönert, Stein. 2003.
Literatur
- Thomas König: Elemente der frame analysis - mit einer Notiz zur Nützlichkeit von CAQDAS in der framing-Forschung. Vortrag, gehalten am 9. Oktober 2003.
- Erving Goffman (1977): Rahmenanalyse. Ein Versuch über die Organisation von Alltagserfahrungen. Frankfurt/M.
- Erving Goffman (1974): Frame Analysis: An Essay on the Organization of Experience. New York.
- Peter Hühn / Jens Kiefer / Jörg Schönert / Malte Stein (2003): "Narratologisches Begriffslexikon." [1]. Oktober 3, 2003.
- Christian Roesler (2001): "Individuelle Identitätskonstitution und kollektive Sinnstiftungsmuster: Narrative Identitätskonstruktionen in den Lebensgeschichten chronisch Kranker und Behinderter und die Bedeutung kultureller Sinngebungsangebote", Doctoral Dissertation, Freiburg: Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg i. Br., 2001.
- Jürgen Link (1983): Elementare Literatur und generative Diskursanalyse, München: Fink.
- Friedhelm Neidhardt , Christiane Eilders, Barbara Pfetsch (1998): Die Stimme der Medien im politischen Prozeß: Themen und Meinungen in Pressekommentaren. Berlin, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung 1998.
- Jürgen Gerhards / Jörg Rössel (2000): "Akteure, Interessen und Deutungsmuster: Eine kultursoziologische Analyse der Debatte über das gleiche Wahlrecht in Preußen (1890-1918)," Sociologia Internationalis 38 (2000).
- Klaus Eder / Oliver Schmidtke (1998): "Ethnische Mobilisierung und die Logik von Identitätskämpfen," Zeitschrift für Soziologie 27: 418-437 (1998).
- Ferree, Myra Marx, William A. Gamson, Dieter Rucht and Jürgen Gerhards (2002): Shaping Abortion Discourse: Democracy and the Public Sphere in Germany and the United States. Cambridge, New York: Cambridge University Press.
- Friedhelm Neidhardt / Dieter Rucht, "Auf dem Weg in die 'Bewegungsgesellschaft'? Über die Stabilität sozialer Bewegungen," Soziale Welt 44: 305-326 (1993).
- Rainer Winter (2000): "Die Hoffnung auf Sex. Zur Wirklichkeitskonstruktion in Big Brother," medien praktisch TEXTE 3: 61-66 (2000), [2], Okt. 3, 2003.