Brings
| Brings | |
|---|---|
| Allgemeine Informationen | |
| Genre(s) | Rock, Kölschrock, Karnevalsschlager, Schlager, Pop |
| Gründung | 1991 |
| Website | http://www.brings.com |
| Aktuelle Besetzung | |
| Peter Brings | |
| Stephan Brings | |
| Kai Engel | |
| Harry Alfter | |
| Christian Blüm | |




Brings ist eine Kölner Kölschrock und Karnevals-Band.
Besetzung
Die Band besteht aus den fünf Musikern Harry Alfter, Christian Blüm (Sohn von Norbert Blüm), den Brüdern Peter und Stephan Brings (Söhne von Rolly Brings) und Kai Engel (Sohn von Tommy Engel, Gründungsmitglied der Bläck Fööss).
Bandgeschichte
Gegründet wurde die Band im Jahr 1991, damals noch mit Matthias Gottschalk am Schlagzeug und ohne Kai Engel. Hervorgegangen ist Brings aus der Band NoXQs, deren Texte noch in englischer Sprache verfasst wurden. Peter Brings schrieb dann 1990 erste kölsche Texte und die Band wechselt den Namen zu Brings.
Inhaltlich war man um Abgrenzung bemüht. Peter Brings sagte rückblickend: „Jeder direkte Bezug zu Köln wäre tödlich gewesen. Da hätten wir uns gleich zur Prunksitzung mit Prinz Karneval anmelden können.“[1]
Die Band startete sehr erfolgreich, u.a. mit einem Auftritt bei Rock am Ring, und galt als große Hoffnung der deutschen Rockmusik. Ein Höhepunkt war eine nahezu ausverkaufte Kölner Sporthalle im Jahre 1993. Vor einem großen Publikum spielten Brings auch beim Start in’s Wildall, der Eröffnungsveranstaltung von SWR3 auf dem Baden-Airpark. Hinzu kommen mehrfach Auftritte im Rahmen der WDR-Sendung Rockpalast.
Als Vorgruppe spielten Brings u.a. bei den Tourneen von AC/DC, Tom Petty und Simple Minds.
Der erste große Hit war der Titel Nur mer Zwei, der Platz 3 in den deutschen Charts erreichte. Weitere bekannte Titel waren Niemols im Lääve, Ehrenfeld, Bis ans Meer, das als Filmmusik für Knockin’ on Heaven’s Door im Gespräch war, und auch das sozialkritische Handvoll ze Fresse, das bei SWR3 zum Song des Jahres gewählt wurde. In dem Film Knockin’ on Heaven’s Door absolviert Peter Brings einen Kurzauftritt als Krankenpfleger.
Brings setzt sich auch für politische Ziele ein. Bekanntestes Beispiel ist die AG Arsch huh mit dem dazugehörigen Konzert auf dem Kölner Chlodwigplatz im Jahr 1992 vor mehr als 100.000 Zuschauern.
Die Alben Zwei Zoote Minsche, Kasalla und Fünf bzw. Fünf+4 wurden von dem langjähringen BAP-Gitarristen Klaus Heuser produziert. Für knapp zeichnet der u.a. als Juror der TV-Sendung Popstars bekannte Dieter Falk als Produzent verantwortlich.
Nachdem es ruhiger um die Band geworden war, kam im Jahr 2000 mit dem an Those Were the Days angelehnten Lied Superjeilezick der bisher größte Erfolg. Insbesondere im Karneval wurde das Stück ein Dauerbrenner, der eigentlich nur als Geburtstagsständchen für die Band gedacht war. 2001 produzierten sie zusammen mit den Wise Guys den Song Stolz für deren Album Ganz weit vorne. Nach dem Überraschungserfolg von Superjeilezick kam es zu einer erheblichen und heftig diskutierten Änderung des musikalischen Stils weg vom klassischen Rock hin zu einer Party- und Stimmungsmusik, häufig mit typischen Polka-Elementen. In der Karnevalssession 2004 landete die Band mit Poppe, Kaate, Danze einen weiteren Hit.
Seitdem ist Brings vor allem im Kölner Karneval auf vielen Veranstaltungen vertreten. 2005 komponierte die Band das Lied Hoch, Höher, Haie für den Kölner Eishockeyclub, welches seitdem als inoffizielle Hymne des Vereins gilt.
Ein Jahr später wurde anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland der 1974 von Jack White mit der Nationalmannschaft produzierte Schlager Fußball ist unser Leben neu aufgelegt und zu einem weiteren Erfolg. Die Single konnte sich vier Wochen lang in der Hitparade behaupten.
Am 24. November 2006 erschien die Single des umstrittenen Songs Hay! Hay! Hay!, der aufgrund des Textes als Nachfolger von Superjeilezick interpretiert werden kann. Die Musik des Titels wurde von Verka Serduchkas Song Gop-gop übernommen.
Brings wollen den Titel Hay! Hay! Hay! nach Absprache mit dem Festkomitee Kölner Karneval nicht mehr auf Karnevalsveranstaltungen spielen, da ihnen der Song als Verherrlichung und Verharmlosung von Drogenkonsum ausgelegt wird. Zwar enthielt auch Superjeilezick bereits deutliche Anspielung auf den Konsum von Drogen, aber Zeilen wie Maach noch ens die Tüt an oder do fängt et an ze schneie, medden im Aujust erregten im Karneval weniger Aufsehen.
Das Album Hay! Hay! Hay! kam am 12. Januar 2007 in den Handel.
Wiederveröffentlichungen und Best-Of-Alben
Am 18. Mai 2007 erschien bei EMI, 15 Jahre nach Erstveröffentlichung, eine digital aufbereitete Neuauflage ihres zweiten Albums, Kasalla. Auf dieser Doppel-CD sind zusätzlich zum Umfang des ursprünglichen Albums die Titel der limitierten CDs Zweschedurch und Zwischendurch II, sowie ein Video, Songkommentare und eine Fotogalerie enthalten.
Im selben Jahr erschien eine digital aufbereitete Neuauflage des vergriffenen Live-Albums von 1997, das zusätzlich eine Bonus-DVD und weitere Live-Aufnahmen enthält. Das Live-Album entstand ursprünglich in Zusammenarbeit mit dem SWR.
Fast zeitgleich wurden von der EMI zwei Best Of-Versionen der durch Rockmusik geprägten Jahre 1990 bis 1997 herausgebracht. Der Unterschied zwischen Einzel- und Doppel-CD besteht in der zweiten CD, die als Bonus ältere B-Seiten und Videos enthält.
Neben dieser Auswahl veröffentlichte das BMG-Label Na klar! ein aktuelleres Best-Of-Album mit den Party-Hits und Schlagern der Jahre seit 2001. Bis auf den Titel Superjeilezick sind auf diesem Album keine Titel der bei der BMG erschienen rocklastigen Alben knapp und Superjeilezick berücksichtigt worden. Somit sind relativ bekannte Titel wie Nit alles Jold oder Et Wasser vum Rhing auf keinem der Best-Of-Alben zu finden.
Bis 1997 wurden alle Titel von EMI veröffentlicht, anschließend bis 2007 von BMG.
Aktuelle Entwicklung
Für die laufende Session 2007/2008 haben Brings eine Coverversion von Zarah Leanders Nur nicht aus Liebe weinen veröffentlicht, die als Single vom Label PAVEMENT erhältlich ist. Mit dem Kölner Dreigestirn präsentieren Brings diese Session ihren neuen und rockig aufbereiteten Karnevalsschlager Su ne Daach, su schön wie hück, su ne Daach kütt nie zoröck.
Peter Brings unterstützt zusätzlich die Kölner Band Schmackes beim Titelsong ihrer aktuellen Maxi-CD Fastelover als männlicher Gesangspart und nahm mit dieser Formation an der diesjährigen Närrischen Hitparade des WDR teil.
Diskografie
- 1991: "Zwei Zoote Minsche" (Album), "Zweschedurch" (Mini-Album), "Katharina" (Single), "Nur mer zwei" (Single), "Schenk dir mi Hätz" (Single)
- 1992: "Kasalla" (Album), "Ali" (Single), "Loss di Hoor eraf" (Single), "Nix is verjesse" (Single)
- 1993: "Hex 'n' Sex" (Album), "Du bist" (Single), "Du bist" (Single, im Pappschuber), "Ehrenfeld" (Single), "Ehrenfeld" (Single, im Pappschuber), "Lass die Maske fallen" (Single), "Will nur dich" (Single)
- 1995: "Glaube, Liebe, Hoffnung" (Album), "Fleisch und Blut" (Single), "Heimat" (Single), "Luftschlösser" (Promo)
- 1996: "Zweschedurch II" (Mini-Album)
- 1997: "Fünf" (Album), "Fünf+4" (Album), "Live" (Album), "Bis ans Meer" (Single), "Niemols im Lääve/Bis ans Meer" (Doppel-Single), "Fünf" (Promo)
- 1999: "Knapp" (Album), "Nit alles Jold" (Single), "Was ist mit dir?/Marie" (Doppel-Single), "Knapp" (Promo)
- 2000: "Superjeilezick" (Single)
- 2001: "Superjeilezick" (Album), "Superjeilezick" (Single), "Superjeilezick" (Single inkl. Bonus-Track)
- 2002: "Wenn et funk" (Single), "Puddelrüh/Dräume jon" (Promo), "Wenn et funk" (Promo)
- 2003: "Puddelrüh" (Album), "Poppe, Kaate, Danze" (Single), "Puddelrüh" (Single)
- 2004: "Poppe, Kaate, Danze" (Album), "Lang vorbei/Schnee vum letzte Johr" (Single), "Su lang mer noch am Lääve sin" (Single), "Su lang mer noch am Lääve sin" (Promo)
- 2005: "Su lang mer noch am Lääve sin" (Album), "Alle Mann" (Single), "Hoch, Höher, Haie" (Single), "Man müsste noch mal 20 sein" (Single)
- 2006: "Fußball ist unser Leben" (Single), "Hay! Hay! Hay!" (Single)
- 2007: "Hay! Hay! Hay!" (Album), "Kasalla (digital remastert)" (Doppel-Album), "Das Beste von 90-97" (Album/Doppel-Album), "Live (digital remastert)" (Album), "Best Of" (Album), "Nur nicht aus Liebe weinen" (Single)
Einzelnachweise
- ↑ Langen, Andreas: Brings AMTLICH, HEEL 1999, ISBN 3-89365-689-8