Induktion (Biologie)

Einleitung eines entwicklungsphysiologischen Vorgangs
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Die Induktion findet in der Embryonalentwicklung statt und ist ein wichtiger Faktor für die Differenzierung und Determination eines Keims. Auslöser für die Induktion ist eine morphogenetische Bewegung, die die Zellstrukturen in eine andere chemische oder physikalische Umgebung bringen. Dabei kommen sie mit dem Signal des Induktors (Signalgeber) in Kontakt. Das Ziel des Induktors ist es die Zellstrukturen spezifisch zu differenzieren. Hierbei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei einem engen Kontakt zwischen Zelle und Induktor spricht man von einer embryonalen Induktion. Dazu sind spezielle Rezeptormoleküle auf der Zelloberfläche erforderlich. Induktion kann auch durch weiter reichende chemische Signale des Induktors ausgelöst werden. Dies nennt man dann hormonelle Induktion. Es besteht auch die Möglichkeit, dass gleiche Induktoren zu verschiedenen Induktionsvorgängen führen. Dies liegt an unterschiedlichen Kompetenzen der Zelle. Beispiel: Unken-Epidermis bildet mit einem Induktor Unkenmund-Strukturen, wobei Molch-Epidermis mit dem gleichen Induktor Molchmund-Strukturen ausbildet. Auch unterschiedliche Konzentrationen des Induktors können zu verschiedenen Induktions-vorgängen führen. Beispiel: Bei der Kaulquappe führt ein Induktor in der Schwanzregion zu einem Abbau, in der Beinregion zu einem Aufbau und in der Augenregion zu einem Umbau von Zellstrukturen aufgrund verschiedener Konzentration des Induktors.

Zusammenfassend: Induktion ist die durch den Induktor hervorgerufene spezifische Differenzierung eines Keims. Man könnte sagen der genetische Code wird von der Zelle umgesetzt und nutzbar gemacht (Genexpression).

Induktion wurde bei der Frage nach der Determination der verschiedenen Keimblätter entdeckt. Man wollte herausfinden, ob sich alle Keimblätter zur gleichen Zeit determinieren. Hierfür nahm man ein Stück präsumtives Chorda-Mesoderm-Gewebe und setzte es in ein anderes Keimblatt. Dabei stellte man fest, dass sich aus dem Chorda-Mesoderm-Gewebe nicht nur die Chorda bildete sondern zusätzlich noch weitere Zellstrukturen in der Umgebung beeinflusst wurden. Aus dem Keim bildete sich ein siamesischer Zwilling mit zwei Chordas. Das Chorda-Mesoderm-Gewebe war also schon determiniert. Durch Induktion wurde das Nachbargewebe zu Chorda-Gewebe differenziert. Beschreibung