Die Pfeife ist ein Tonerzeuger, bei dem ein Luftstrom eine Kante trifft, die Teil einer Öffnung eines Resonanzraumes ist. Die Elastizität der Luft im Resonanzraum bewirkt, dass der Luftstrom aus dem Resonanzraum heraus und wieder hineinschwigt. Physikalisch gesprochen werden durch Turbulenzen an der Kante im Resonanzraum stehende Wellen erzeugt, die den Ton bilden. An Stelle der Luft können auch andere Gase verwendet werden, z.B. Wasserdampf. Die Pfeife wird auch Luftblatt-Aerophon genannt.
Terminologie
Der Luftstrahl wird meist durch einen Luftkanal oder Windkanal gebildet, der auch Kernspalt oder Kernspalte heißt. Er trifft auf eine Kante, die auch Schneidekante oder Anblaskante heißt. Der Begriff Labium ist dafür auch gebräuchlich, kann aber auch die vom Resonanzraum abgewandte, an die Schneidekante anschließende Fläche bezeichnen. Der Raum zwischen Schneidekante und Kernspalt wird Aufschnitt genannt. Das Loch in Resonanzraum, dessen Teil die Schneidekante ist, heißt auch Anblasloch. Der Resonanzraum kann ein Rohr oder einen vergleichbaren länglichen Körper bilden. Ist das Rohr am der Schneidekante gegenüberliegenden Ende offen, spricht man von einer offenen Pfeife, ist es geschlossen, von einer gedackten Pfeife, die bei gleicher Länge eine Oktave tiefer klingt. Wenn der Resonanzraum dagegen im wesentlichen kugelförmig oder eiförmig oder auf sonstige Weise ein kompakter Körper ist, spricht man hingegen von einer Gefäßflöte.
Erzeugter Ton
Frequenz und Gestalt des erzeugten Tons hängen vor allem von Größe und Form des Resonanzraumes ab. Daneben aber auch von der Schärfe der Schneidekante und von Winkel, Dicke und Stärke des Luftstrahls.
Überblasen
Bei Pfeifen mit röhrenförmigem Resonanzraum können bei höherem Blasdruck oder schärferem, enger begrenzten Strahl oder bei kleinerem Winkel zwischen Kanteninnenseite und Strahl höhere Töne aus der Obertonreihe des tiefsten Tones erzeugt werden. Bei offenen Pfeifen kann das jeder Oberton sein, bei gedackten Pfeifen nur die ungeradzahligen.
Anwendung
Pfeifen werden seit der Steinzeit als Musik- und Signalinstrument quer durch alle Kulturen und Zeitalter eingesetzt. Wenn es sich um Pfeifen handelt die mit Atemluft betrieben werden spricht man von Flöten, oder von Signalpfeifen, wie Trillerpfeife, Bootsmannspfeife oder Hochfrequenzpfeife. Wenn sie mit künstlich erzeugter Druckluft betrieben werden von Orgelpfeifen, handelt es sich hingegen um Dampf von Dampfpfeifen.
Beim Pfeifen ohne Instrument scheint es sich auch um diesen Mechanismus zu handeln, allerdings ist das Pfeifen noch nicht umfassend erforscht.