Der Palazzo San Giorgio (italienisch: Palast Sankt Georg) ist ein Gebäude in Genua, Italien. Es ist an der Piazza Caricamento, in unmittelbarer Nähe zum Porto Antico, gelegen.
Der Palast wurde 1260 von Guglielmo Boccanegra, dem Onkel des ersten Dogen Genuas Simone Boccanegra, erbaut. Für die Konstruktion des neuen Gebäudes wurde Material von der, zuvor abgerissenen, Venezianischen Botschaft in Konstantinopel verwendet. Dies Geschah auf Befehl des byzantinischen Imperators Michael VIII., der damit für die genuesische Unterstützung gegen das Römische Reich dankte. Der Palast sollte, durch die Einrichtung eines zivil-politischen Zentrums, die Trennung von Kirche und Republik verdeutlichen. Vor Allem sollte die Macht der katholischen Kirche, welche durch die, in der Nähe gelegenen, Kathedrale San Lorenzo manifestiert wurde, gemindert werden.
1262 wurde Guglielmo Boccanegra gezwungen ins Exil zu gehen, und der Palast wurde als Gefängnis zweckentfremdet. Der berühmteste Insasse war sicherlich Marco Polo, der dort seine Memoiren dem Mithäftling Rustichello von Pisa diktierte.
Im 15. Jahrhundert wurde das Gebäude Sitz der Bank von Sankt Georg.