Das Fassbier bezeichnet im Gegensatz zu Flaschen- oder Dosenbier das vom Fass (Bierfass) ausgeschenkte Bier. Die Brauereien füllen in der Regel 30- oder 50-Liter-Fässer ab (früher auch sehr oft 100-Liter-Fässer, die also einen ganzen Hektoliter beinhalteten), welche in Gaststätten oder Kneipen dazu verwendet werden, durch spezielle Zapfanlagen das Bier in Gläser zu füllen.
Während früher gesagt wurde: Ein gut gezapftes Pils braucht sieben Minuten, ist es durch die Verwendung von Kompensatorhahn inzwischen so, dass eine feinporige "Schaumkrone", die umgangssprachlich auch "Feldwebel" genannt wird, in zwei bis drei Minuten erzielt werden kann, wodurch das gezapfte Bier weniger Zimmertemperatur annimmt und absteht (Kohlensäure verliert), also frischer ist. Als Treibmittel in einer Zapfanlage wird Kohlendioxid verwendet, bei irischem Stout (z.B. Guinness) hingegen Stickstoff (der Stickstoff ersetzt den Pumpdruck, der das Bier früher ins Glas transportierte: zweimal gepumpt ergab ein Pint).
Seit kurzem gibt es ein neues Konzept für Fassbier. Es handelt sich dabei um Bag-In-Box für Bier. Bei diesem Konzept wird dem Bier vor dem Abfüllen die Kohlensäure entzogen und erst während des Ausschenken mittels eines Bier-Carbonators wieder zugeführt. Ein Bier-Bag fasst 25 Liter in einem rechteckigen Karton.
Das System bietet mehrere Vorteile. Die Brauerei spart sich die Fässer und damit den Rücktransport. Auf eine Euro-Palette passen nun 12 hl Bier, während es vorher nur 6 hl waren. Der Gastronom hat den Vorteil, dass sein Bag-In-Box-Bier immer die gleiche Qualität hat. Qualitätsprobleme wie Aufkarbonisieren gehören der Vergangenheit an, da das Kohlendioxid erst während des Zapfens zugeführt wird. Weiter Vorteile sind einfaches Handling und effektive Nutzung des Kühlraums. Entwickelt wurde dieses System von der bayerischen Regionalbrauerei Ankerbräu in Nördlingen, die Markteinführung begann im April 2007.