Roman

Langform der schriftlich fixierten Erzählung
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. November 2002 um 01:08 Uhr durch Hunne (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ein Roman ist erzählende Prosa. Der Begriff Roman wurde im 12. Jahrhundert in Frankreich erstmals verwendet und bezeichnete damals aber noch alle Texte in Romanischer Sprache (lingua romana).


Gattungen

Abenteuerroman:
Schelmenroman, auch pikarischer/pikaresker Roman (Cervantes: Don Quijote; Thomas Mann: Felix Krull)
Robinsonade (Im Anschluss an Daniel Defoes Robinson Crusoe)
Reiseroman (nach Vorbild von Jonathan Swifts Gulliver; Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts; Karl May)
Kriminalroman (Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes)
Entwicklungsroman:
Darstellung innerer Erlebnisse und Vorgänge; Entwicklung einer Persönlichkeit
Bildungsroman: neben der Darstellung der Persönlichkeits- und Charakterentwicklung liegt der Akzent auf Darstellung, Einfluss und Wirkung der Kultur(güter): (Gottfried Keller: Der grüne Heinrich)
Sonderform: Künstlerroman
Erziehungsroman: stärkere pädagogische Tendenz, (Rousseau: Émile)
Psychologischer Roman:
innere Handlung hat Vorrang vor der äußeren: (Goethe: Werther; Dostojewski)
Zeitroman:
Romanform, die allgemeinere, überindividuelle Themen gestaltet.
Zahlreiche Formen:
Utopischer Roman (Staatsroman): Wunschdarstellung einer idealen Gesellschaftsordnung (Thomas Morus: Utopia) oder negative Utopien (George Orwell: 1984, Aldous Huxley: Schöne neue Welt, Jewgenij Samjatin: Wir )
Schlüsselroman: reales Geschehen und reale Personen in besonderer Einkleidung (beliebt im Barock)
Historischer Roman: anschauliche Zeitbilder (Muster: Walter Scott, z.B. Ivanhoe, Lev Tolstoj: Krieg und Frieden),
Sonderform: Professorenroman (Felix Dahn: Ein Kampf um Rom)
Gesellschaftsroman: will ein farbiges Bild einer bestimmten Gesllschaft geben (Theodor Fontane: Effi Briest),
Sonderform: Großstadtroman (Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz)
Dorf- und Heimatroman: stellt oft bäuerliche Welt als gesundes Gegenbild dem Stadtleben gegenüber (Peter Rosegger, Karl-Heinrich Waggerl); im kritischen Heimatroman oft mit dem Ziel der Aufdeckung scheinbarer dörflicher Idyllen (Franz Innerhofer, Josef Winkler, Reinhard P. Gruber: Aus dem Leben Hödlmosers, Jonke: Geometrischer Heimatroman)