Das Bobath-Konzept ist ein wichtiger rehabilitativer Ansatz in der Pflege von Patienten mit Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks. Benannt ist es nach ihren Entwicklern Berta Bobath, einer Krankengymnastin, und ihrem Ehemann Karel, einem Neurologen.
Es beruht auf der Annahme der "Umorganisationsfähigkeit" des Gehirns, das heißt, dass gesunde Hirnregionen Aufgaben, die zuvor von den erkrankten Regionen ausgeführt wurden, neu lernen und übernehmen können. Voraussetzung dafür ist jedoch eine konsequente Förderung und Stimulation des Patienten von Seiten aller betreuenden Personen. Insbesondere bei nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmten Menschen (Hemiplegikern) kann das Konzept gute Erfolge in der Rehabilitation erzielen.
Hemiplegiker neigen häufig dazu, ihre gelähmte (betroffene) Seite zu venachlässigen (Neglect), und dafür ihre Einschränkungen um so mehr mit ihrer beweglichen (weniger betroffenen) Hälfte zu kompensieren. Solche einseitigen Bewegungen helfen dem Patienten jedoch nur vordergründig, da die betroffene Seite gar nicht die Möglichkeit erhält, neue Informationen zu empfangen und zu verarbeiten. Das Gehirn kommt also gar nicht in Verlegenheit, sich umzustrukturieren. Stattdessen besteht auf Grund asymmetrischer Bewegungen eher noch die Gefahr, schmerzhafte Spastiken zu entwickeln.
Hauptprinzip des Bobath-Konzepts ist hingegen, die betroffene Körperseite soweit zu unterstützen wie nötig, um sie in ihren Bewegungen mit der weniger betroffenen Körperhälfte in Einklang zu halten.
Siehe auch: Physiotherapie