Mit Multiplicity of infection (MOI), dt. Vielfachheit der Infektion wird in der Virologie das zahlenmäßige Verhältnis von infektiösen Agenzien (Viruspartikeln oder Phagen) zu deren Zielzellen beschrieben. Werden zum Beispiel Zellen, die sich in Zellkultur befinden, mit Viruspartiken infiziert, dann lässt sich der MOI dieser Kultur berechnen, indem die Zahl der Viren in einem Well (Vertiefung in einer Zellkulturplatte) durch die Zahl der Zellen in demselben Well geteilt wird. Bei einer MOI von 1 werden zur Transduktion genau so viele Viruspartikel eingesetzt wie sich Zellen in der Kultur befinden. Die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Zelle tatsächlich infiziert wird, unterliegt der statistischen Poisson-Verteilung.
- ist hier die MOI, die Zahl Partikel, die das Infektionsziel infizieren, und ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Infektionsziel (eine Zelle) von Partikeln infiziert wird.
Bei einer MOI von 1 (1 Viruspartikel pro Zelle) beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine bestimmte Zelle nicht infiziert wird, , die Wahrscheinlichkeit, dass diese von einem einzigen Viruspartikel infiziert wird, , von zwei Partikel , von dreien , und so weiter. Daraus kann der durchschnittliche prozentuale Anteil der Zellen, der bei einer bestimmten MOI infiziert wird, berechnet werden.
Literatur
- S. J. Flint, L. W. Enquist, V. R. Racaniello (Hrsg.): Principles of Virology. 2. Auflage. ASM Press 2003, ISBN 1-55581-259-7