Paul Hausser

deutscher Offizier, Schöpfer und Initiator der Waffen-SS
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Paul "Papa" Hausser (* 7. Oktober 1880 in Brandenburg an der Havel; † 21. Dezember 1972 in Ludwigsburg) war Schöpfer und Initiator der späteren Waffen-SS. Zu Kriegsende trug er den Rang eines SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS.

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Paul Hausser, kurz nach seiner Ernennung zum SS-Gruppenführer (1940)

Er trat frühzeitig in den Militärdienst ein und wurde 1914/18 als Front- und Generalstabsoffizier hochdekoriert.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges trat Hausser dem "Grenzschutz Ost" bei und kämpfte unter anderem in Schlesien.

Paul Hausser wurde Mitglied des "Stahlhelmbundes" und stieg in der jungen deutschen Reichswehr auf. 1932 wurde er nach 32 Dienstjahren im Range eines Generalleutnants aus der Reichswehr entlassen.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreiffung wurde Hausser im März 1934 Mitglied SA, genauer der Reiter-SA, und bekleidete dort den Dienstgrad eines SA-Standartenführers der Reserve.

Auf einem Sommertreffen der SA in Braunschweig traf SA-Standartenführer Hausser 1934 seinen alten Freund und ehemaligen Generalstabsoffizier Paul Scharfe. Dieser war inwischen in der Rechtsabteilung der SS tätig und überredete Hausser, bei Beibehaltung seines SA-Dienstgrades, ebenfalls in die SS einzutreten. Hausser, nicht abgeneigt, trat am 15. November der SS als deren 239.975 Mitglied bei, ohne jedoch auch der NSDAP beizutreten. Dort erhielt er nach dem Wechsel anstandslos den Dienstgrad eines SS-Standartenführer und war nun dort für den Aufbau einer jungen Truppe zuständig, deren Kern in den Politischen Bereitschaften lag. Diese Truppe erhielt schon bald den Namen "SS-Verfügungstruppe".

Paul Hausser war für deren militärische Ausbildung zuständig; er übernahm das Kommando der SS-Junkerschule Braunschweig. Erst am 1. Mai 1937 trat Hausser der NSDAP als deren 4.138.779 Mitglied bei und stellte 1939 den ersten SS-VT-Kampfverband auf: Die "SS-Verfügungs-Division", die spätere Division "Das Reich".

Hausser stieg nun rasch in der SS-Rangfolge auf:

Paul Hausser stand mit seinen Verbänden stets an vorderster Front und wurde hoch ausgezeichnet:

Während der Ostfeldzüge verlor Paul Hausser das linke Auge. Auch widersetzte er sich vielmals den Führerbefehlen Adolf Hitlers, und fuhr gut damit: er war aufgrund seiner preußisch-ehrlichen Kampfweise bei Freund und Feind gleichermaßen geachtet und bei "seinen Jungs" als "Papa Hausser" geradezu abgöttisch geliebt.

Als bekanntestes Beispiel war hierfür, das er die Stadt Charkow gegen den ausdrücklichen Willen Hitlers (...Charkow ist bis auf den letzten Mann zu halten!) räumen ließ, als die russische Übermacht begann sich durchzusetzten. Er erklärte später wörtlich: "Um meinen alten Kopf war es nicht schade, aber um die Jungen da draußen!" -- vier Wochen später wurde die Stadt endgültig von den Deutschen eingenommen und konnte gehalten werden.

Ein anderes Bespiel für seinen Widerstand gegen die oberste Partei- und SS-Führung ist, daß er wenig später Heinrich Himmler öffentlich vor seinen Stab und im Beisein der Division "Das Reich" maßregelte. Grund war, daß Himmler die endgültige Eroberung Charkows mit "dem Terror der SS gegen die unterlegenden Slawenrasse" begründen wollte. Darauf hin fiel Hausser Himmler lautstark ins Wort und brüllte ihn an: "Reichsführer - dieser Erfolg wurde nicht mit irgendeinem Terror sondern mit dem Blut meiner Jungen da unten erreicht...ich verbiete mir ausdrücklich diese unverschämte Unterstellung von ihnen!"

(Himmler reiste unverzüglich ab und erstattete Hitler Meldung. Dieser sollte Hausser nun seines Amtes entheben...wie Hitler darauf regaierte, wissen wir nicht. Nur das eine wissen wir mit Bestimmtheit: Hausser blieb auf seinem Posten und stieg weiter in der SS-Struktur nach oben!)

1945 war Hausser Oberfehlshaber der Heeresgruppe Oberrhein und zwischenzeitlich zum Generaloberst befördert. Paul Hausser war einer jener vier Männer, die je den Dienstgrad des "SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Waffen-SS" erreicht hatten.

Nach Kriegsende in amerikanischer Gefangenschaft, aus der er 1949 entlassen wurde.

Paul Hausser gründete 1951 u. a. mit Felix Steiner, Sepp Dietrich und Kurt Meyer die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit der ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS (HIAG), deren erster Vorsitzender er wurde.

Er schrieb zahlreiche Bücher, wie "Soldaten wie andere auch" oder "Waffen-SS im Einsatz".

Literatur

  • Karl Heinz Mathias: Paul Hausser, Generaloberst der Waffen SS, "Ich diene", DS-Verlag 2002, ISBN 3-935102-02-X