Gelber Frauenschuh

Art der Gattung der Frauenschuh (Cypripedium)
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Januar 2005 um 12:03 Uhr durch Mg-k (Diskussion | Beiträge) (Habitusbild). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Gelbe Frauenschuh (Cypripedium calceolus L. 1753), auch Marienfrauenschuh oder noch häufiger einfach nur Frauenschuh genannt, ist eine der prächtigsten wildwachsenden Orchideenarten Europas. Er gehört zur Gattung Frauenschuh.

Gelber Frauenschuh
Gelber Frauenschuh
Gelber Frauenschuh
Gelber Frauenschuh Cypripedium calceolus (Mg-k)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Familia: Orchideen (Orchidaceae)
Vorlage:Subfamilia: Cypripedioideae
Vorlage:Genus: Cypripedium
Sektion: Cypripedium
Subsektion: Cypripedium
Vorlage:Species: Gelber Frauenschuh (Cypr. calceolus)

Beschreibung

Die Pflanze kann zwischen 25-60 cm hoch werden. Bemerkenswert ist die lange Entwicklungszeit bis zur ausgewachsenen Pflanze. Zuerst wird über den Wurzelpilz jahrelang Nahrung aufgenommen. Das erste grüne Blatt wird im 4. Jahr angelegt, die Blühreife erfolgt erst vom 14.–17. Jahr an.

Vorkommen

 
Gelber Frauenschuh
Blüte

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Europa bis Japan.
Seine auffällige gelbe, schuhförmige Blütenlippe ist als Kesselfalle für Insekten ausgebildet, welche die Blüte beim Verlassen befruchten. Sie ist auch für den deutschen Namen "Gelber Frauenschuh" verantwortlich.

Die Bestände in Deutschland und Österreich nehmen von Jahr zu Jahr immer mehr ab, da er leider immer wieder einfach von unverantwortlichen Personen ausgegraben wird.

Als bevorzugt diese kalkliebende Art halbschattige, wechselfrische Wälder.

Sonstiges

 
Gelber Frauenschuh
Blüten

Es handelt sich bei dieser Art um eine sogenannte »Kesselfallenblume«. Insekten, besonders Bienen, dringen durch das Loch an der Labellumbasis in den Kessel ein oder fallen in den Kessel, dessen glatte und glänzende Wände (mit Ölüberzug) einen Ausstieg verhindern. Im Kessel bietet die Pflanze den unfreiwilligen Gästen eiweiß- und zuckerhaltige Futterhaare, die sie abweiden. Der einzige Weg aus der Falle führt über den Geschlechtsapparat (Gynostenium) hinweg zu einer fensterartig durchsichtigen Wand, die eine Öffnung vortäuscht. Auf diese Weise wird zuerst die Narbe und dann zumindest eine der beiden klebrigen Pollenmassen berührt. Zuweilen lauern Raubspinnen (z.B. Krabbenspinnen) in den Kesseln und machen diese dann zur tödlichen Falle.