Sir Aston Webb (* 22. Mai 1849 in London; † 21. August 1930 in London) war ein englischer Architekt, der im späten 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts tätig war. Von 1919 bis 1924 war er Präsident der Royal Academy of Arts.
Aston Webb war der Sohn des Malers Edward Webb (Schüler des Landschaftsmalers David Cox). Seine erste Ausbildung absolvierte er von 1866 bis 1871 in der Firma von Banks und Barry. Danach verbrachte er ein Jahr auf Reisen in Europa und Asien und eröffnete 1874 in London sein eigenes Büro.
In den frühen 1880ern trat er in das Royal Institute of British Architects ein und arbeitete mit Ingress Bell als Partner. Der erste größere Auftrag, den die beiden erhielten, resultierte 1886 aus einem Architekturwettbewerb für die „Victoria Law Courts“ in Birmingham. Es war das erste von zahlreichen öffentlichen Gebäuden, die das Gespann im Laufe der nächsten 23 Jahre entwarf. Gegen Ende seiner Karriere wurde Webb von seinen Söhnen Maurice und Philip unterstützt. Ralph Knott, der später Londons „County Hall“ bauen sollte, wurde von Webb ausgebildet und führte in dieser Zeit die Zeichnungen für dessen Wettbewerbsbeiträge aus.
Von 1902 bis 1904 war Aston Webb RIBA-Präsident und wurde 1903 zum vollberechtigten Mitglied der Royal Academy gewählt, deren amtierender Präsident er von 1919 bis 1924 war. 1904 wurde er zum Ritter geschlagen und erhielt 1905 die „Royal Gold Medal for Architecture“; außerdem war er der erste, der 1907 mit der „Gold Medal“ des American Institute of Architects ausgezeichnet wurde.