Foucaultsches Pendel

Messinstrument mit dem sich die Drehung der Erde nachweisen lässt
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Ein Foucaultsches Pendel ist ein langes Pendel mit einer großen Pendelmasse, mit dessen Hilfe die Erdrotation anschaulich nachgewiesen werden kann.

Foucaultsches Pendel an der Universität Koblenz

1850 führte der französische Physiker Jean Bernard Léon Foucault einen Versuch durch, bei dem er ein 12 Meter langes Pendel, das in einer Kuppel aufgehängt war, in Bewegung setzte. Es pendelte dicht über dem Boden und schien dabei im Verlauf der Zeit seine Richtung zu ändern.

Da eine äußere Kraft auszuschließen war, die auf das Pendel einwirkte, war es nicht das Pendel, sondern der Boden (also die Erde), der seine Richtung änderte.

Damit gelang Foucault ein laientauglicher Nachweis der Erdrotation, den er ein Jahr später der Öffentlichkeit vorführte.

Ein Foucaultsches Pendel hängt noch heute in verschiedensten naturwissenschaftlichen Museen.

Foucaultsches Pendel an der Universität Koblenz

Am Äquator dreht sich die Schwingungsebene des Pendels überhaupt nicht. Je weiter man sich vom Äquator entfernt, desto stärker ist die Drehung, an den Polen beträgt sie genau 360 Grad pro Tag. Dieser Wert ist besonders leicht zu verstehen, da sich am Pol die Erde einfach unter dem Pendel wegdreht, ohne dass das Pendel seine Position verändert (außer durch den Umlauf um die Sonne).

Formel: wobei der Breitengrad ist, Für y=50, was genau dem Breitengrad von Mainz entspricht, erhält man . Die Schwingungsebene des Pendels dreht sich also hier mit ca 11°/h weiter.

siehe auch: Das Foucaultsche Pendel (Roman von Umberto Eco).