Peter Lu

US-amerikanisch-kanadischer Physiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2008 um 16:56 Uhr durch 131.111.243.34 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Peter James Lu (陸述義; * 1978 in Cleveland (Ohio), USA) ist ein Doktorand der Physik an der Harvard Universität, einem bekannten Elite-Institut in Cambridge (Massachusetts). Lu hat sowohl die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten als auch die von Kanada. Seine jüngste Leistung ist der Nachweis von Penrose-Mustern in Kachel-Form auf zahlreichen Gebäuden der islamischen Welt.

Lu wuchs in Philadelphia auf und gewann sieben Goldmedaillen bei den Nationalen Wissenschaftsolympiaden, darunter vier in der Kategorie Gestein, Mineralien und Fossilien. Seinen Bachelor machte er mit summa cum laude im Jahr 2000 in Physik an der Princeton University. Im Jahr 2002 erlangte er den Master in Harvard, seinen Doktortitel plant er im Jahr 2007 ebenfalls in Harvard zu erlangen. Sein Doktorvater ist David Weitz.

Zur Zeit ist Lu mit Melanie Hoehl, einer Studentin aus Cambridge, liiert.

Seine universitären Arbeiten widmen sich vorrangig der Kristallographie, die auch in der Werkstoffkunde Anwendung findet. So konnte er etwa belegen, dass die Menschheit schon 4000 Jahre v.Chr., weit früher als bislang angenommen, diamanthaltige Poliermittel verwendet hat, um damit metall-oxidische, rituelle Äxte aus Korund (meist in Form von Saphir und Rubin) zu glätten, indem ein mittlerer Satz möglicher Verfahren angewandt und mikroskopisch mit den vorhandenen Fundstücken verglichen wurde.

In Zusammenarbeit mit Astronauten an Bord der ISS hat er Verdunstungsvorgänge unter Schwerelosigkeit und den dabei auftretenden Mustern untersucht, um Erkenntnisse für zukünftige Verfahren zur qualitativ besonderen Materialtrennung zu gewinnen. Die Arbeit wurde ergänzt durch die erfolgreiche Reproduktion der Beobachtungen mittels Computersimulation.

Dies wird ergänzt um den Bereich Biodiversität, in dem er nachweisen konnte, dass es angenommene, prähistorische Epochen mit massivem Artensterben so nicht gegeben hat, sondern dass die Behauptungen vielmehr auf einer unzureichend vorhandenen Anzahl Fossilien für diese Epochen beruhen, während nach seinen Ergebnissen der biologische Entwicklungsprozess tatsächlich deutlich kontinuierlicher verlaufen ist.

Er hat bereits in jungen Jahren für Aufsehen gesorgt, nämlich durch seine Hobby-Ausarbeitungen zur Quasi-Vorwegnahme der mathematischen Erkenntnisse der Penrose-Parkettierung aus dem Jahr 1974 durch die Girih-Kacheln, wie sie an zahlreichen Prachtbauten der islamischen Welt seit langem angebracht sind, jedoch bislang von der modernen Forschung nicht als solche erkannt wurden, um eine Prior-Art-Zeitspanne von 500 bzw. 800 Jahren. Weiterhin gelang ihm der Nachweis zum Einsatz hochwertiger Gravur-Maschinen für Schmuckbearbeitung in China vor ca. 2500 Jahren. Für ein wahrscheinliches Konstruktionsprinzip einer solchen Maschine wurde ein schematisches Modell erstellt.

Veröffentlichungen (Auszug)

  • P. J. Lu: Early Precision Compound Machine from Ancient China. Science 304 (2004), S. 1638
  • P. J. Lu, P. J. Steinhardt: Decagonal and Quasi-crystalline Tilings in Medieval Islamic Architecture. Science 315 (2007), S. 1106–1110