Gedenkdienst

österreichischer Freiwilligendienst in der Holocaustforschung und -erinnerungsarbeit
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Der Gedenkdienst ist ein mindestens zwölfmonatiger österreichischer Auslandsdienst, der im Rahmen des Wehrersatzdienstes an Gedenkstätten im Ausland abgeleistet wird. Er ist in § 12b des Zivildienstgesetzes geregelt. Der Innsbrucker Politikwissenschafter Andreas Maislinger hatte die Idee von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste übernommen.

Gedenkdienst
Trägervereine Verein Gedenkdienst
"Niemals Vergessen"
Auslandsdienst

Derzeit entsenden drei Vereine - alle in Wien ansässig - österreichische Gedenkdiener, nämlich die Vereine "Verein Gedenkdienst", Verein Niemals Vergessen und der Auslandsdienst. Letztere entsenden Auslandsdiener auch im Rahmen von Sozial- und Friedensdiensten.

Der Verein "Gedenkdienst" ist nach eigenen Angaben „eine politisch unabhängige, überkonfessionelle Organisation, die Aufklärungsarbeit über den Holocaust, seine Ursachen und Folgen leistet. Die Rolle von Österreichern und Österreicherinnen als Täter, Opfer und Zuschauer wird dabei besonders berücksichtigt.“ Der Verein organisiert die Auswahl und Betreuung von Zivilersatzdienern, die sich für eine von 20 Stellen im Ausland beworben haben, vor, während und nach deren Dienst. Auch Frauen haben als Freiwillige die Möglichkeit, einen einjährigen Gedenkdienst im Rahmen des Europäischen Freiwilligendienstes (European Voluntary Service, EVS) zu leisten.

Der Verein Niemals Vergessen bietet Stellen an insgesamt 19 Gedenkstätten in Deutschland und Polen an. Er zeichnet sich durch einen relativ unkomplizierten Ablauf des Einsatzes aus und ist im Gegensatz zu den anderen Vereinen nicht so stark überlaufen. Der Verein Niemals Vergessen ist aktiv in der Jugendarbeit gegen das Vergessen und ist Mitgestalter des seit mehr als 10 Jahren stattfindenden "Hermann Langbein Symposiums- Ideologie und Wirklichkeit des Nationalsozialismus" zur Lehrerfortbildung.

Der Österreichische Auslandsdienst zeichnet sich durch eine große Eigeninitiative der Gedenkdiener aus und bietet ihnen auch die Möglichkeit, selbst Stellen aufzubauen, was für den Gedenkdiener einen großen Zeit- und Arbeitsaufwand im Vorfeld des Einsatzes bedeuten kann.

Einsatzstellen

  Argentinien

  • Buenos Aires - Asociación Filantrópica Israelita (AFI) - Hogar Adolfo Hirsch (San Miguel)
  • Buenos Aires - Fundación Memoria del Holocausto

  Australien

  Belgien

  Brasilien

  Bulgarien

  China

  Deutschland

  England

  Frankreich

  Israel

  Italien

  Kanada

  Litauen

  Niederlande

  Norwegen

  • Oslo - Jodisk Aldersbolig

  Polen

  Russland

  • Moskau - Wissenschaftliches Zentrum „Holocaust“

  Tschechien

  Ukraine

  Ungarn

  USA

Literatur

  • Anton Legerer, Judith Pfeifer, Stephan Roth, Martin Horvath: Jenseits des Schlussstrichs. Gedenkdienst im Diskurs über Österreichs nationalsozialistische Vergangenheit. Wien: Löcker Verlag, 2002. ISBN 3-85409-367-5.

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