Robert Ludlum

US-amerikanischer Schriftsteller, Schauspieler und Produzent (1927–2001)
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Robert Ludlum (* 25. Mai 1927 in New York City; † 12. März 2001 in Naples, Florida) war ein US-amerikanischer Schriftsteller, Schauspieler und Produzent. Weltweit wurden bisher über 210 Millionen Exemplare seiner Thriller verkauft und in 32 Sprachen übersetzt.

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Robert Ludlum

Leben

Robert Ludlum wurde am 25. Mai 1927 in New York geboren. Sein Vater (George Hartford Ludlum, Geschäftsmann) starb 1934. Er wuchs in Short Hills, New Jersey bei seiner Mutter Margaret Wadsworth auf und bekam Privatunterricht. Später ging er an der Cheshire Academy in Connecticut zur Schule. Bevor er mit 16 Jahren in der Komödie Junior Miss am Broadway auftrat, hatte er schon in diversen Theaterstücken in der Schule mitgewirkt. Eigentlich wollte er aber als Kind immer Footballstar werden.

Während des Zweiten Weltkrieges meldete er sich freiwillig in der Royal Canadian Air Force, wurde aber abgelehnt. Daraufhin diente Robert Ludlum von 1945 bis 1947 bei den U.S. Marine Corps. Er wurde im Südpazifik stationiert, wo er ein Skript über seine Eindrücke des Kriegs schrieb.

Nach seiner Rückkehr studierte er an der Wesleyan University in Middletown, Connecticut. Dort machte er 1951 seinen Bachelor of Arts. Im selben Jahr heiratete er die Schauspielerin Mary Ryducha, mit der er drei Kinder bekam.

In den 50er Jahren arbeitete er dann wieder am Broadway und trat in Fernsehshows auf. 1957 wurde er Produzent bei North Jersey Playhouse. Nachdem er über 300 Bühnenstücke produziert hatte, widmete er sich mit 40 Jahren dem Studium der Kunstgeschichte.

Nach erfolgreichem Abschluss schrieb er sein erstes Buch, "Das Scarlatti-Erbe" (The Scarlatti Inheritance), das 1971 veröffentlicht wurde. Er erreichte damit auf Anhieb den ersten Platz auf den Bestsellerlisten. Seit 1975 war er dann hauptberuflich Schriftsteller. Er zog nach Long Island, wo er ein 200 Jahre altes Haus kaufte. In Florida hatte er ein zweites Haus, in dem er später lebte, da das Wetter in Florida einfach besser ist. Er reiste für seine Bücher in der ganzen Welt herum, wobei Paris es ihm besonders antat (Die Bourne Identität; Prix Mystère de la critique 1982).

Robert Ludlum starb am 12. März 2001 in Naples im Alter von 73 Jahren an einem Herzinfarkt.

Auch nach seinem Tod wurden noch mehrere Bücher veröffentlicht, von denen der Verlag fertige Skripte hatte. Aufgrund der großen Erfolge der Bourne-Filme wurden danach auch noch von Ghostwritern geschriebene Bücher veröffentlicht. Die Geschichten sind jedoch nur aus Aufzeichnungen Ludlums entstanden und nennen sich Covert-One-Series.

Alle 22 der zu Lebzeiten veröffentlichten Bücher landeten auf dem 1. Platz der Bestsellerlisten der New York Times.

Bücher

In seinen Thrillern greift Robert Ludlum immer wieder ein Thema auf: den Kampf eines Einzelnen gegen anscheinend übermächtige, kaum zu fassende Organisationen. Waren seine Helden auch fast immer US-Amerikaner, so verfiel er doch nicht (wie zum Beispiel Tom Clancy) in unreflektierten Patriotismus.

Zu Lebzeiten veröffentlicht

  • Das Scarlatti-Erbe (The Scarlatti Inheritance), 1971
  • Das Ostermann-Wochenende (The Osterman Weekend), 1972
  • Die Matlock-Affäre (The Matlock Paper), 1973
  • Das Genessee-Komplott (Trevayne), 1973 (unter dem Pseudonym Jonathan Ryder)
  • Die Halidon-Verfolgung (The Cry of the Halidon), 1974 (unter dem Pseudonym Jonathan Ryder)
  • Der Rheinmann-Tausch (The Rhinemann Exchange), 1974
  • Der Gandolfo-Anschlag (The Road to Gandolfo), 1975 (unter dem Pseudonym Michael Shepherd)
  • Das Jesus-Papier (The Gemini Contenders), 1976
  • Das Kastler-Manuskript (The Chancellor Manuscript), 1977
  • Der Holcroft-Vertrag (The Holcroft Convenant), 1978
  • Der Matarese-Bund (The Matarese Circle), 1979
  • Die Bourne-Identität (The Bourne Identity), 1980 (Titel der ersten deutschsprachigen Ausgabe: Der Borowski-Betrug)
  • Das Parsifal-Mosaik (The Parsifal Mosaic), 1982
  • Die Aquitaine-Verschwörung (The Aquitaine Progression), 1984
  • Das Bourne-Imperium (The Bourne Supremacy), 1986 (Titel der ersten deutschsprachigen Ausgabe: Die Borowski-Herrschaft)
  • Der Ikarus-Plan (The Icarus Agenda), 1988
  • Das Bourne-Ultimatum (The Bourne Ultimatum), 1990 (Titel der ersten deutschsprachigen Ausgabe: Das Borowski-Ultimatum)
  • Das Omaha-Komplott (The Road To Omaha), 1992
  • Die Scorpio-Illusion (The Scorpio Illusion), 1993
  • Die Lennox-Falle (The Apocalypse Watch), 1995
  • Das Matarese-Mosaik (The Matarese Countdown), 1998
  • Der Prometheus-Verrat (The Prometheus Deception), 2000

Postume Veröffentlichungen

  • Das Sigma-Protokoll (The Sigma Protocol), 2001
  • Der Janson-Befehl (The Janson Directive), 2002
  • Der Tristan-Betrug (The Tristan Betrayal), 2003
  • Die Ambler-Warnung (The Ambler Warning), 2005
  • Die Bancroft-Strategie (The Bancroft Strategy), 2006

Covert-One Serie

Geschrieben von anderen Autoren, angeblich auf unveröffentlichtem Material von Ludlum basierend.

  • Der Hades-Faktor (von Gayle Lynds, engl. Originaltitel: The Hades Factor), 2000
  • Der Cassandra-Plan (von Philip Shelby, engl. Originaltitel: The Cassandra Compact), 2001
  • Die Paris Option (von Gayle Lynds, engl. Originaltitel: The Paris Option), 2002
  • Der Altman Code (von Gayle Lynds, engl. Originaltitel: The Altman Code), 2003
  • Die Lazarus-Vendetta (von Patrick Larkin, engl. Originaltitel: The Lazarus Vendetta), 2004
  • The Moscow Vector (von Patrick Larkin; noch nicht in Deutschland erschienen (erscheint im Juli 2008 unter dem Namen "Das Moskau Virus")), 2005
  • The Arctic Event (von James Cobb; noch nicht erschienen), 2008

Fortsetzungen zu Ludlum-Büchern

  • Das Bourne Vermächtnis (von Eric Van Lustbader, engl. Originaltitel: The Bourne Legacy), 2007
  • The Bourne Betrayal (von Eric Van Lustbader, noch nicht erschienen), 2008

Verfilmungen

Einige Bücher von Robert Ludlum wurden verfilmt, wobei sich die Filme meist stark von den Büchern unterscheiden.

Schreibgewohnheiten

Ludlum begann jeden Morgen um vier Uhr dreißig mit dem Schreiben. Aus Überzeugung tat er dies mit der Hand, da er sich so stärker mit der Geschichte verbunden fühle. Mittags hörte er dann auf zu schreiben, las nachmittags das Tagwerk und korrigierte Stellen, mit denen er nicht zufrieden war. Die ersten drei seiner Bücher tippte noch seine Frau ab.

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