Landesflagge | |
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Landesflagge Meckenburg-Vorpommerns | |
Landesdienstflagge | |
Landesdienstflagge Meckenburg-Vorpommerns | |
Daten | |
Hauptstadt: | Schwerin |
Fläche: | 23.170 km² |
Einwohner: | 1.726.000 (06/2004) |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einwohner/km² |
Schulden: | 6.170 € pro Einwohner (2002) |
Schulden gesamt: | 10,8 Mrd. € (2002) |
ISO 3166-2: | DE-MV |
Offizielle Website: | www.m-v.de |
Politik | |
Ministerpräsident: | Dr. Harald Ringstorff (SPD) (seit 3.11.1998) |
Regierende Parteien: | Koalition aus SPD und PDS |
Sitzverteilung im Landtag (71 Sitze): |
SPD 33 CDU 25 PDS 13 |
letzte Wahl: | 22. September 2002 |
nächste Wahl: | 2006 |
Parlamentarische Vertretung | |
Stimmen im Bundesrat: | 3 |
Karte | |
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern in Deutschland |
Mecklenburg-Vorpommern ist ein Bundesland im Nordosten der Bundesrepublik Deutschland.
Es ist geographisch ein Teil Norddeutschlands und besteht zu etwa zwei Dritteln aus dem historischen Land Mecklenburg. Dazu kamen vom ehemaligen Preußen nach der deutschen Wiedervereinigung das Gebiet Vorpommerns, kleine Teile der Prignitz sowie der nördlichste Zipfel der Uckermark.
Der Name wird häufig mit dem Buchstabenkürzel MV, manchmal mit MVP abgekürzt.
Geographie
Lage
Das Land Mecklenburg-Vorpommern grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an Schleswig-Holstein, im Südwesten an Niedersachsen, im Süden an Brandenburg und im Osten an Polen.
Eigenheiten
Als wichtige Merkmale ist natürlich die lange Ostseeküste mit den Inseln Poel, Hiddensee, Rügen und Usedom und mit der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst zu nennen. Zudem befinden sich zahlreiche Seen wie die Müritz und der Schweriner See als Teil der Mecklenburgischen Seenplatte. Das Land ist flach bis hügelig, die höchste Erhebung sind die Helpter Berge mit 179 m.
Städte
Mecklenburg-Vorpommern hat keine sehr großen, aber dafür viele kleinere Städte. Wichtige Städte sind vor allem die Hansestädte Rostock, Stralsund, Greifswald und Wismar sowie Güstrow, Neubrandenburg und die Landeshauptstadt Schwerin.
Politik
Die Ministerpräsidenten Mecklenburg-Vorpommerns bzw. Mecklenburgs (1):
- 1945 - 1951: Willi Hocker
- 19. Juli - 28. Juli 1951: Kurt Bürger (alias Karl Wilhelm Ganz)
- 1951 - 1952: Bernhard Quandt
1952 wurde das Land Mecklenburg aufgelöst; 1990 wurde Mecklenburg-Vorpommern wiedererrichtet.
- 1990 - 1992: Prof. Dr. Alfred Gomolka (CDU)
- 1992 - 1998: Dr. Berndt Seite (CDU)
- 3. November 1998 - heute: Dr. Harald Ringstorff (SPD)
(1) Von 1945 bis 1947 hieß das Land Mecklenburg-Vorpommern, danach bis zur Auflösung 1952 nur noch Mecklenburg; 1990 wurde es unter dem jetzigen Namen Mecklenburg-Vorpommern wieder errichtet.
Geschichte
Das nahezu 700 Jahre durchgängig bestehende und monarchistisch regierte Mecklenburg (im 19. Jh. innerhalb der Herzogsfamilie aufgeteilt in zwei Großherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz), wird im Zuge der Novemberrevolution von 1918 zu zwei Freistaaten mit republikanischer Verfassung. 1934 erfolgt eine Vereinigung zum Land Mecklenburg.
1945 wird das Land Mecklenburg-Vorpommern innerhalb der Sowjetischen Besatzungszone, bestehend aus dem ehemaligen Land Mecklenburg sowie Vorpommern, dem westlich von Stettin beziehungsweise Swinemünde gelegenen Teil des früheren preußischen Regierungsbezirks Stettin der Provinz Pommern, sowie dem ehemals hannoverschen Amt Neuhaus gebildet. Ab 1947 gilt nur noch die Bezeichnung Land Mecklenburg, welches eine Größe von 22893 km² hat. 1952 wird im Rahmen der Verwaltungsreform in der DDR das Land aufgelöst und aufgeteilt in die drei Bezirke Neubrandenburg (der Südosten), Rostock (die Küste) und Schwerin (der Südwesten).
1990 erfolgt die Neugründung des Landes Mecklenburg-Vorpommern durch Zusammenlegung der DDR-Bezirke Neubrandenburg (ohne die Kreise Templin und Prenzlau), Rostock und Schwerin (ohne den Kreis Perleberg). Da die Bezirksgrenzen von 1952 bis auf die genannten Kreise übernommen werden, kommt beispielsweise Fürstenberg (Havel) (bis 1952 Stadt in Mecklenburg) zum Land Brandenburg. Andere Gemeinden wie Dambeck und Brunow sowie die Ortsteile Pampin und Platschow der Gemeinde Berge werden aber nach einem Bürgerentscheid 1992 wieder vom Land Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern ausgegliedert. 1993 wird das Amt Neuhaus an der Elbe nach Volksentscheid an den niedersächsischen Landkreis Lüneburg angegliedert, zu dem es bis 1945 gehört hatte.
Verwaltungsgliederung
Kreisgebietsreformen
Bei der ersten Kreisgebietsreform am 12. Juni 1994 wurden aus vormals 31 Landkreisen 12 neue Landkreise gebildet. Sechs kreisfreie Städte behielten ihren Status.
Im Dezember 2003 beschloß die Landesregierung im Zuge einer umfassenden Verwaltungsreform die Neugliederung des Landes in 4 oder 5 Landkreise bis 2008, in denen auch die kreisfreien Städte aufgehen sollen. Mit dem Ziel, die Verwaltung effizienter zu machen, werden viele Landesaufgaben an die neuen Kreise abgeben werden. Kreisstädte werden letzten Planungen zufolge Schwerin, Rostock, Neubrandenburg, Greifswald und möglicherweise Stralsund.
Landkreise
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Kreisfreie Städte
- Greifswald (HGW)
- Neubrandenburg (NB)
- Rostock (HRO)
- Schwerin (SN)
- Stralsund (HST)
- Wismar (HWI)
Städte, Ämter und Gemeinden
Das Land Mecklenburg-Vorpommern besteht aus insgesamt 858 politisch selbständigen Städten und Gemeinden (Stand: 1. Januar 2005). Diese verteilen sich wie folgt: 6 kreisfreie Städte und 852 kreisangehörige Städte und Gemeinden. Von den kreisangehörigen Städten und Gemeinden sind 43 amtsfrei. Die 810 amtsangehörigen Gemeinden haben sich zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte zu 85 Ämtern (Stand: 1. Januar 2005) zusammengeschlossen. Siehe auch: Liste der Orte in Mecklenburg-Vorpommern
Regionen
Die im folgenden genannten Regionen entsprechen den geplanten Landkreisen, wie sie voraussichtlich nach der Kreisgebietsreform bestehen werden. Unsicher ist jedoch noch, ob aus Vorpommern ein Landkreis mit der Kreisstadt Greifswald oder zwei Landkreise (Nord- und Südvorpommern) mit den Kreisstädten Stralsund und Greifswald entstehen soll.
- Westmecklenburg (Zentrum Schwerin, Landkreis Nordwestmecklenburg, Landkreis Parchim, Landkreis Ludwigslust)
- Mittleres Mecklenburg (Zentrum Rostock, Landkreis Bad Doberan und Landkreis Güstrow)
- Mecklenburgische Seenplatte (Zentrum Neubrandenburg, Landkreis Müritz, Landkreis Demmin, Landkreis Mecklenburg-Strelitz)
- Vorpommern (Stralsund, Greifswald, Landkreis Nordvorpommern, Landkreis Rügen, Landkreis Ostvorpommern, Landkreis Uecker-Randow)
Wirtschaft
Mecklenburg-Vorpommern ist eine der industriell am wenigsten entwickelten Regionen Deutschlands. Traditionell ist die Werftenindustrie (Volkswerft in Stralsund, Aker-Werften in Wismar und Rostock u.a.) stark entwickelt. Das Flächenland weist im Durchschnitt nach Sachsen-Anhalt die höchste Arbeitslosigkeit unter den Bundesländern auf, wobei es starke Unterschiede zwischen dem Westen des Landes (Nordwestmecklenburg, Raum Ludwigslust) mit ca. 15-17 Prozent Arbeitslosen und dem südlichen Vorpommern gibt.
Andererseits ist Mecklenburg-Vorpommern mit der Ostseeküste, den alten Hansestädten, der Mecklenburgischen Seenplatte und der Mecklenburgischen Schweiz einer der Schwerpunkte des Tourismus in Deutschland.
Auch die beiden traditionsreichen Universitäten des Landes, die Universität Rostock (gegr. 1419) und die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (gegr. 1456), tragen zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum guten Ruf des Landes bei.
Verkehr
Eisenbahn
Durch die südwestliche Peripherie Mecklenburg-Vorpommerns verläuft die Eisenbahnhauptstrecke von Hamburg nach Berlin. Daneben existieren Verbindungen von dieser Strecke über Schwerin und Bad Kleinen nach Wismar/Rostock-Stralsund-Rügen. Weitere Hauptstrecken verlaufen von Berlin über Neustrelitz nach Rostock/Neubrandenburg-Stralsund-Rügen und von Berlin über Pasewalk-Anklam-Greifswald nach Stralsund. Hinzu kommen verschiedene Nebenstrecken wie die Ostmecklenburgische Eisenbahn oder die Bäderbahnen an der Ostseeküste.
Straße
Mecklenburg-Vorpommern wird durch die Autobahn A20 von Lübeck über Wismar, Rostock und Neubrandenburg zum Dreieck Uckermark (Abschnitte sind noch in Bau), die Autobahn A24 von Hamburg nach Berlin mit Anschluss über die A241 nach Schwerin (Verlängerung nach Wismar geplant) sowie die A19 von Berlin nach Rostock erschlossen. Hinzu kommen verschiedene Bundesstraßen.
Schiffsverkehr
Wichtige Seehäfen sind in Wismar, Rostock, Stralsund, Sassnitz und Greifswald angesiedelt. Die vielen Seen im Hinterland sind über die Warnow, die Recknitz, die Peene und verschiedene Kanäle für die Schifffahrt miteinander und mit der Ostsee verbunden.
Flugverkehr
In Mecklenburg-Vorpommern befinden sich keine großen, internationalen Flughäfen, jedoch mehrere kleine und mittlere Flughäfen, auf denen auch Flugzeuge bis zur Größe von Airbus 320 landen können. Diese Flughäfen befinden sich bei Schwerin in Parchim, bei Rostock in Laage, bei Neubrandenburg und in Heringsdorf auf Usedom.
Tourismus
Siehe Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern
Tourismus-Information mv-tourist-info
Sprache
In weiten Teilen des Landes wird bis heute neben Hochdeutsch auch Plattdeutsch mindestens verstanden und oft auch gesprochen. Das Mecklenburgisch-Vorpommersche Niederdeutsch gehört zum Zweig des Ostniederdeutschen. Die Landesgrenzen entsprechen etwa auch den Grenzen des sogenannten "mecklenburgisch-vorpommerschen Sprachraums", in dem sich dialektale Unterschiede in einem geographischen West-Ost-Kontinuum ausdrücken (also ohne feste Grenzen).
Zahlen
- Bevölkerungszahl 06/2004: 1.726.000
- Anzahl Arbeitslose 11/2004: 182.300 (=22,1%)
- Differenz zwischen Geborenen und Gestorbenen 06/2004: -341
- Anzahl Rinder 05/2004: 556.200
- Anzahl Schweine 05/2004: 668.400