Cap Arcona (Schiff, 1927)

Luxusdampfer der Hamburg-Südamerika-Linie
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Die Cap Arcona war ein Luxusdampfer der Hamburg-Südamerika-Linie, die nach dem Kap Arkona auf der Insel Rügen benannt war. Das Schiff mit 206 Metern Länge und 27.500 BRT Raummaß, lief am 14. Mai 1927 vom Stapel und galt als eines der schönsten Schiffe seiner Zeit.

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Die Cap Arcona an der Hamburger Übeseebrücke

Der Dampfer beförderte sowohl Luxusreisende wie auch Auswanderer, vorwiegend nach Südamerika. Ab 1940 wurde die Cap Arcona von der deutschen Kriegsmarine verwendet und verblieb in der Ostsee. Ab Ende 1944 wurde sie zum Transport von Flüchtlingen aus Ostpreußen nach Westen eingesetzt, danach von der Kriegsmarine aufgegeben. Ab 26. April 1945 wurde die Cap Arcona mit Häftlingen aus dem KZ Neuengamme beladen und zusammen mit zwei kleineren Schiffen, der Thielbek und der Athen, in die Lübecker Bucht gebracht in der Absicht, Spuren der KZ-Verbrechen zu vernichten.

Am 3. Mai 1945 trieben die Cap Arcona, die Thielbek, die Athen und die Deutschland schutzlos in der Lübecker Bucht zwischen Neustadt (Holstein) und Scharbeutz. Sie wurden von alliierten Fliegern versenkt. Rund 7.000 bis 8.000 KZ-Insassen ertranken, Überlebende wurden am Ufer von der SS erschossen. Viele Leichen wurden über die Ostsee bis an die Strände der Insel Poel getrieben. Hier wurden die Toten auf dem nahen Inselfriedhof Kirchdorf begraben. Heute befindet sich nahe dem Strand eine kleine Gedenkstätte, die im Gegensatz zur Gedenkstätte bei Haffkrug etwas mehr über dieses Ereignis informiert.

Die Versenkung gehört mit denen der Wilhelm Gustloff und der Goya (ebenfalls 1945) in der Ostsee zu den drei verlustreichsten Schiffsuntergängen der Geschichte.

Die ausgebrannten Wracks der Cap Arcona und der Deutschland lagen nach dem Krieg noch Jahre in der Lübecker Bucht. Erst ab 1950 begannen Taucher mit der Zerlegung der Schiffskörper, die Stahlteile wurden anschließend verschrottet. Nur die Thielbek wurde geborgen und wieder instandgesetzt.

Siehe auch: KZ Neuengamme, Katastrophen der Seefahrt

Literatur

  • Wilhelm Lange: Cap Arcona, Struves Buchdruckerei u. Verlag, 1988 Eutin, ISBN 3-92345-708-1
  • Günther Schwarberg: Angriffsziel "Cap Arcona", Steidl Verlag, 1998 Göttingen, ISBN 3-88243-590-9