Peter Altenberg (eigentl: Richard Engländer, *1859 in Wien, † 1919 )
Altenberg - 1859 in Wien als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren - war schon zu Lebzeiten eine stadtbekannte Figur, um die sich die Legenden rankten. Nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen, ein normales Berufsleben zu beginnen, attestierte ihm ein Arzt die Unfähigkeit einen Beruf auszuüben wegen Überempfindlichkeit des Nervensystems. Seither führte er das Leben eines Bohemiens und verbrachte die meiste Zeit im Kaffeehaus, wo er auch seine kleinen Prosastücke schrieb.
Das Werk Peter Altenbergs besteht ausschließlich aus diesen kurzen Prosatexten, die sich nur schwer einer der kanonisierten literarischen Formen zuordnen lassen. Sie werden meistens als “Prosaskizzen” oder “Prosagedichte” bezeichnet. Es sind Momentaufnahmen, die in konzentrierter Form das Leben, die Gesellschaft Wiens um die Jahrhundertwende zeigen. Die Kunst Peter Altenbergs besteht darin, mit wenigen “literarischen Pinselstrichen” ein umfasssendes Bild zu schaffen; mit Hilfe von kurzen Andeutungen vor dem Leser, der bereit ist, auch zwischen den Zeilen zu lesen, ein ganzes Panorama der Gesellschaft, ein ganzes Netz von Beziehungen auferstehen zu lassen.
Altenberg versucht nicht, das Leben auf einen ideologischen Nenner zu bringen, sondern zeigt es in seiner ganzen Buntheit, seiner oft widerspüchlichen Vielfalt. Eine wichtige Rolle in seinen Skizzen spielen sinnliche Eindrücke - Farben, Gerüche, Stimmungen. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus.
Trotz Erfolges blieb Altenberg von Spenden abhängig, zu denen seine Freunde - u. a. Karl Kraus - aufriefen. Nachdem er seine letzten zehn Lebensjahre zu einem großen Teil in Alkoholentzugs- und Nervenheilanstalten verbracht hatte, starb er 1919.
Seine Texte sind in 14 Bänden zusammengefaßt, die z.T. für Altenberg so bezeichnende Titel tragen wie: Was der Tag mir zuträgt, Märchen des Lebens, Ashantee, Bilderbögen des kleinen Lebens, Wie ich es sehe,...