Mose

Zentralfigur der ersten fünf Bücher der Bibel
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Moses (Mose, hebräisch: Moshe, griechisch: Moyses, arabisch: Musa, jiddisch: Moische) ist ein in den 5 Büchern Mose vorkommender Prophet des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs und der Anführer des israelischen Volkes auf seiner Wanderung aus der Sklaverei in Ägypten ins verheißene Land (Auszug aus Ägypten, etwa im 13. Jahrhundert v. Chr.). Diese Befreiung aus der Gefangenschaft feiern die Juden jedes Jahr mit dem Pesachfest.

Mose von Michelangelo (San Pietro in Vincoli)

Die wunderbare Errettung

Der Bibel zufolge war Moses ein Israelit aus dem Stamm der Leviten. Sein Vater war der Sklave Amram, seine Mutter die Sklavin Jochebed. Er hatte zwei ältere Geschwister: den Bruder Aaron und die Schwester Miriam. Moses wurde nach seiner Geburt in einem "Kästlein von Rohr" am Ufer des Nils ausgesetzt - denn der Pharao hatte befohlen, alle männlichen Nachkommen der Hebräer aufgrund ihrer ihm bedrohlich erscheinenden Fruchtbarkeit umzubringen - und von einer ägyptischen Prinzessin gefunden. Zunächst bestellte sie Moses' leibliche Mutter als Amme, später nahm sie ihn als ihren eigenen Sohn auf und nannte ihn Mose (ägyptisch: "der Sohn"; die Deutung des Wortes als hebräisches Verb "herausziehen" in dem Satz "Denn sie sprach: Ich habe ihn aus dem Wasser gezogen" ist wohl nachträglicher Natur). So wuchs er im Haushalt des Pharao auf.

Das Exil

Als junger Mann floh er ins Exil nach Midian, nachdem er einen ägyptischen Sklavenaufseher im Zorn erschlagen hatte, als dieser einen Israeliten misshandelte. Dort heiratete er die Tochter des Priesters Jitro, Zippora, eine kuschitische (d. h. vermutlich: äthiopische oder allgemein schwarzafrikanische) Frau. Sie gebar ihm zwei Söhne, Gerschom und Elieser.

Die 10 Gebote

Einige Jahre später hatte er eine Begegnung mit JHWH und wurde von diesem nach Ägypten zurückgesandt, um das Volk Israel aus der Sklaverei zu führen. Pharao wollte sie nicht ziehen lassen, bis Mose die Zehn Plagen auf Ägypten herabbeschwor. Danach zogen sie durch das Schilfmeer, in dem hinter ihnen die sie verfolgenden ägyptischen Truppen samt Pharao ertranken.

Moses wurden von Jahwe auf dem Berg Sinai die 10 Gebote und die ganze Thora für sein Volk gegeben. Er führte das Volk während der Wüstenwanderzeit an, zusammen mit seinem älteren Bruder Aaron, den er zum ersten Hohepriester salbte. Moses wurde von Jahwe verwehrt, das Land Israel selbst zu betreten; er starb kurz vor der Überquerung des Jordans auf dem Berg Nebo im Gebiet des heutigen Jordanien. Seine Nachfolge als Volksführer trat nicht einer seiner Söhne an, sondern sein Mitarbeiter Josua aus dem Stamm Ephraim.

Über das weitere Schicksal von Moses' direkten Nachkommen finden sich nur zwei kurze Notizen in der Bibel: Laut dem Buch der Richter dienten einige von ihnen -- entgegen dem jüdischen Gesetz -- als Priester für den Stamm Dan, laut dem 1. Buch der Chronik verwalteten andere von ihnen in späterer Zeit die Schatzkammer des Jerusalemer Tempels.

Bedeutung

Moses ist der Begründer der Mosaischen Religion.

Im Islam gilt Moses (Musa) als bedeutender Prophet; besonders die Geschichte seiner Konfrontation mit dem Pharao und dessen Hofmagiern erscheint öfters im Koran.

Die Darstellung des Moses mit Hörnern in manchen älteren christlichen Kunstwerken (wie auf dem obigen Photo zu erkennen) geht auf einen Schreibfehler in der lateinischen Bibel (cornuta, gehörnt, statt coronata, gekrönt) zurück.

Als Moses (Schiffsjunge) wird auch das jüngste Besatzungsmitglied an Bord eines Schiffes bezeichnet, von spanisch mozo = Bursche. Vielfach wird auch das kleinste Boot (das Beiboot einer Yacht) mit Moses bezeichnet.

Die ehemalige Sklavin Harriet Tubman arbeitete unter dem Codenamen Moses in der Underground Railroad.

Literatur

  • Sigmund Freud: Der Mann Moses und die monotheistische Religion

Siehe auch: