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Lingala (oder Ngala) ist eine afrikanische Verkehrs- und Handelssprache. Sie wird hauptsächlich in den beiden Kongo-Staaten gesprochen, wo sie auch den Status einer Nationalsprache hat.
Herkunft
Sprachlich gehört sie zu den Bantusprachen, die in Ost- und Zentralafrika sowie im südlichen Afrika gesprochen werden. Entstanden ist Lingala entlang dem Kongo (Fluss) in der Provinz Equateur. Vorerst war Lingala, ursprünglich Lobangi geheissen, die Sprache der Ethnie der Bangala. Im Herzen der von diesen bewohnten Region Ngala, auf halbem Weg zwischen Lépoldville (heute Kinshasa) und Stanleyville (heute Kisangani), wurde der Hafen Nouvelle Anvers (heute Makanza) als eine der ersten Handelsstationen des Kongo-Freistaates errichtet. Aus Lobangi, vermischt mit weiteren Bantusprachen, entstand im XIX. Jahrhundert eine überregionale Verkehrs- und Handelssprache. Die drei genannten Posten, gehörten zu den ersten im unteren Kongobecken, welche ab 1899 katholische Missionsstationen wurden.
Aus dem französischen und aus Swahili wurden vereinzelt Lehnwörter aufgenommen. Lingala gehört zu den Lusengo-Sprachen und ist sprachlich eng verwandt mit Bangala und Bobangi, wobei etwa ein Drittel des Wortschatzes lexikalische Similarität mit letztgenannter Sprache aufweist, aus der es entstanden ist.
Verbreitung
In Kongo-Kinshasa ist Lingala trotz der grossen Verbreitung an den Schulen nicht Unterrichtssprache, Auf privater Basis werden jedoch sehr erfolgreiche Alphabetisierungs-Kurse von lokalen Bevölkerungskomitees mit Unterstützung der UNESCO im Landesinnern durchgeführt. Es bestehen Wörterbücher etwa ins Spanische, Französische oder Englische. Seit 1970 ist die Bibel vollständig auf Lingala übersetzt. Vom Neuen Testament und den Psalmen gibt es unterschiedliche Ausgaben. Dr. A. Dzokanga vom Institut National des langues et Civilisations Orientales de Paris hat einige Werke über Lingala verfasst.
Lingala wird in grossen Teilen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo, sowie in kleinerem Masse in der Zentralafrikanischen Republik von über zehn Millionen gesprochen. In den Medien, der Armee, offiziellen Ansprachen und der Musik findet es eine grosse Verbreitung. In der DR Kongo hat es nach der Amtssprache französisch und neben Kikongo, Swahili und Tshiluba den Stand einer Nationalsprache. In der Hauptstadt Kinshasa hat es die dort übliche Regionalsprache Kikongo schon seit längerem in der Anzahl Sprecher überholt.
Land Erstsprache alphabetisiert Zweitsprache alphabetisiert (Quelle) Kongo-Brazzaville 300 000 10% bis 30% 25% bis 75% SIL, 1993 Kongo-Kinshasa 309 100 8 400 000 WA, 1999 Zentralafrik. Rep. insesamt Sprecher >12 000 000 fr.wikipedia.org
Klassifikation
Niger-Kongo, Atlantik-Kongo, Volta-Congo, Benué-Kongo-Sprachen|Benué-Kongo, Bantoid, Südliche Bantusprachen, Narrow Bantu, Nordwest, C, Bangi-Ntomba (C 40), Lusengo. Lingala, Sprachcode LIN, ist eine der acht Lusengo-Sprachen.
im Internet
- Ethnologie (englisch) http://www.ethnologue.com/show_language.asp?code=LIN
- Sprachbücher (französisch) http://lingalaenligne.ifrance.com/lingalaenligne
- Grammatik (französisch) http://perso.wanadoo.fr/pascal.grouselle
- Forum (französisch) http://www.congopage.com
- Wikipedia auf Lingala http://ln.wikipedia.org/wiki/