Inhaltsverzeichnis
Ein Inhaltsverzeichnis ist eine stichwortartige Übersicht - ein Verzeichnis - zum Inhalt eines Mediums, etwa eines Buches, einer Zeitschrift, einer Website oder einer Musik- bzw. Daten-CD-Rom etc., gegebenenfalls mit Seitenangaben zum schnellen Auffinden von Textstellen. Fehlt einem Werk das Inhaltsverzeichnis, ist die Orientierung und das Auffinden bestimmter Inhalte meist schwierig.
--84.58.80.38 16:24, 15. Jan. 2008 (CET)==Notwendigkeit eines Inhaltsverzeichnisses== Meist wird bei der Vorarbeit zu einem Buch entschieden, ob es ein Inhaltsverzeichnis erhält oder nicht. Ein Auswahlkriterium ergibt sich oft schon aus der Buchgattung. So wird man etwa bei einem kurzen Roman auf ein Inhaltsverzeichnis verzichten, es aber bei einem Gedichtband in der Regel anfügen, um einen schnellen Zugriff auf die einzelnen Gedichte zu ermöglichen. Wissenschaftliche Publikationen haben in der Regel mehrere Verzeichnisse, etwa Literaturverzeichnisse und ein Inhaltsverzeichnis. Die Verzeichnisse dienen der Orientierung innerhalb des Werkes wie auch seiner thematischen Einordnung. Aber es ist so das es nett jede interesirt!!!
Stelle des Inhaltsverzeichnisses
„Inhaltsverzeichnisse stehen vorn oder hinten im Buch. Sie sollen dort stehen, wo der Leser sie sucht; auf jeden Fall ganz vorn, direkt hinter dem Haupttitel, oder ganz hinten, keinesfalls hinter dem Vorwort oder am Schluß des Buches vor einer Reihe von Anzeigen.“ [1] Wie das Titelblatt steht auch das Inhaltsverzeichnis auf einer Recto-Seite, oftmals auf Seite 5. Bei einem Nachschlagewerk befindet sich das Inhaltsverzeichnis meist beim Register, Dokumentenanhang, Zeittafel oder anderen Übersichten am Ende des Buches. Ein am Ende stehendes Inhaltsverzeichnis hingegen bringt Vorteile etwa für den Hersteller: Wird ein Manuskript oder Teile davon in den Druck gegeben, bevor das Inhaltsverzeichnis erstellt wird, muss der Drucker den Titelbogen für ein vorne stehendes Verzeichnis zurückstellen. Den Titelbogen kann er erst dann fertig stellen, wenn ihm das Inhaltsverzeichnis vorliegt. Steht das Verzeichnis am Ende des Buches, bleibt dem Drucker dieser zusätzliche Arbeitsaufwand erspart. Ein weiterer Vorteil des hinten stehenden Inhaltsverzeichnisses ist, dass es „zusammen mit Register, Bildverzeichnis und anderen Übersichten die letzte Möglichkeit bietet, durch Zusammenpressen oder weiteres Durchschießen des Satzes, durch Verändern der Schriftgröße und anderes, das Buch auf den gewünschten Umfang zu bringen.“ [2] Der Grund hierfür kann neben schlechter Vorarbeiten und ungenauer Umfangberechnung auch ein verspäteter Änderungswunsch sein.
Satz des Inhaltsverzeichnisses
Ein Inhaltsverzeichnis muss, soll es benutzbar sein, über besondere Übersichtlichkeit verfügen. Auch der Satzspiegel verbirgt einige Schwierigkeiten: Wird er in der Größe des restlichen Buches belassen, kommt es oft zu großen Lücken zwischen Kapitelüberschrift und Seitenzahlen, die oft mit Punkten aufgefüllt werden.
Wird die Größe des Satzspiegels nun verändert, sollte darauf geachtet werden, dass Satzbreite und Text in einem angemessenen Verhältnis zueinander stehen. „ Die Aufgabe des Typographen ist es nun, diese schmale Kolumne harmonisch in das Buch einzufügen.“ [3] Dafür gibt es viele Möglichkeiten: Das Verzeichnis kann an eine Kante des Satzspiegels, aber auch – wenn es besonders lang ist – zweispaltig gesetzt werden. Der Buchgestalter entscheidet, ob „Inhaltsverzeichnis“, „Inhaltsübersicht“, nur „Inhalt“, „Seite“, „Seitenzahl“ oder etwas anderes über den Kolumnen steht. Die Seitenzahl wird meist hinter dem Stichwort aufgeführt, in seltenen Fällen kann es aber auch durchaus sein, dass die Seitenzahl vor dem Stichwort steht.
In wissenschaftlichen Büchern wird das Inhaltsverzeichnis häufig untergliedert, um die aufgeführten Themen überschaubar darzustellen. Dies kann durch verschiedene Auszeichnungsschriften, halbfett oder kursiv, mit Ergänzungszeilen, mit Abständen und eingerückten Zeilen erreicht werden.
Einige Bücher benötigen kein Inhaltsverzeichnis. Dies sind unter anderem Nachschlagewerke. Bei diesen Büchern übernimmt das Register diese Aufgabe.
Siehe auch
Literatur
- Helmut Hiller, Stephan Füssel:Wörterbuch des Buches. 6. Auflage. Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main 2002. ISBN 3-465-032209
- Jost Hochuli: Buchgestaltung in der Schweiz. 2. Auflage. Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung. Zürich 1998. ISBN 3-908102-10-3
- Reclams Sachlexikon des Buches. Hrsg. von U. Rautenberg. 2. verbesserte Auflage. Reclam Verlag, Stuttgart 2003. ISBN 3-15-010542-0
- Rolf L. Temming: Vorschläge zur modernen Buchgestaltung. 1. Auflage. Polygraph Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1967. ASIN B0000BTL82