Der Fußballclub Rumeln 2001 Duisburg (kurz FCR 2001 Duisburg oder FCR 01 Duisburg) ist ein Frauenfußballverein aus Duisburg. Die erste Mannschaft spielt seit dem Aufstieg 1993 in der Bundesliga. Die Spielerinnen sind unter dem Beinamen „Die Löwinnen“ bekannt.
FCR Duisburg
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Basisdaten | |||
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Name | FCR 2001 Duisburg | ||
Gründung | 8. Juni 2001 | ||
Mitglieder | 170 | ||
Präsident | Ferdi Seidelt | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Thomas Obliers | ||
Spielstätte | PCC-Stadion | ||
Plätze | 3.000 | ||
Liga | Fußball-Bundesliga (Frauen) | ||
2006/07 | 2. Platz | ||
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Der FCR wurde je einmal deutscher Meister und Pokalsieger und gewann zweimal den DFB-Hallenpokal. Zuletzt wurde der Verein dreimal in Folge Vizemeister.
Geschichte
Die Wurzeln des Vereins liegen beim 1955 gegründeten Club FC Rumeln-Kaldenhausen. Die Frauenfußballabteilung wurde 1977 gegründet.[1] 1993 stieg die Mannschaft in die Bundesliga auf. Ende der Neunziger Jahre erlebte der Verein seine erfolgreichste Zeit. 1996 gewann der Verein mit dem Oddset-Cup den ersten Titel. Ein Jahre später stand man erstmals im Endspiel. Vor 5.000 Zuschauern unterlag man aber Grün-Weiß Brauweiler nach Elfmeterschießen.[2]
Mit der Einführung der eingleisigen Bundesliga 1997 änderte der Verein seinen Namen in FCR Duisburg. Der zweite Titel wurde 1998 gewonnen. Im Finale des DFB-Pokal schlug man den FSV Frankfurt mit 6:2. Nachdem man im Folgejahr noch knapp hinter dem 1.FFC Frankfurt Vizemeister geworden war, konnte man im Jahre 2000 die erste Meisterschaft bejubeln. Entscheidenden Anteil am Triumph hatte Inka Grings, die alleine 38 Tore erzielte, eine bis heute unerreichte Rekordmarke. Auch der Oddset Cup konnte wieder gewonnen werden. Durch einige namhafte Abgänge konnte man allerdings danach keine weiteren Titel mehr feiern, obwohl der Verein die folgenden Spielzeiten nie schlechter als Platz vier abschloss.
Am 8. Juni 2001 machte sich die Frauenfußball-Abteilung selbständig und nahm den Namen FCR 2001 Duisburg an. Die Männer spielen weiterhin als FCR 1955 Duisburg in der Kreisliga B. Durch diese Neugründung erhoffte man sich bessere Möglichkeiten in der Vermarktung, um mit den führenden Vereinen im deutschen Frauenfußball wie dem 1. FFC Frankfurt oder dem 1. FFC Turbine Potsdam mithalten zu können. Außerdem wollte man der zunehmenden Professionalisierung im Frauenfußball Rechnung tragen. Die Satzung des Vereins ist an den Profifußball der Männer angelehnt. So wurde neben dem Vorstand ein Aufsichtsrat installiert. [3] Darüber hinaus wurde die Stadtsparkasse Duisburg als Hauptsponsor gewonnen. [2]
In den vergangenen zwei Spielzeiten wurde man jeweils Vizemeister. Trotz der Abgänge der Nationalspielerinnen Silke Rottenberg und Shelley Thompson geht der FCR als Mitfavorit in die neue Saison. Im Herbst 2006 sorgte der Verein für negative Schlagzeilen. Der damalige Trainer Dietmar Herhaus war mit der Einstellung der Mannschaftskapitänin Inka Grings unzufrieden und kündigte nach der 1:6-Niederlage gegen den 1. FFC Frankfurt an, ein "ernstes Wort mit ihr zu reden". Daraufhin übte Grings in verschiedenen Zeitungsinterviews harte Kritik an Herhaus Trainingsmethoden und kündigte einen Vereinswechsel im Winter an, wenn sich im Trainerstab nichts ändert. Der Verein suspendierte die Stürmerin. Einige Wochen später trat Herhaus überraschend von seinem Traineramt zurück und wurde von seinem bisherigen Co-Trainer Thomas Obliers beerbt. Nach einer Aussprache zwischen den Vereinsverantwortlichen und Inka Grings wurde die Suspendierung wieder aufgehoben.
Der FCR 2001 Duisburg entstammt ursprünglich dem linksrheinischen Stadtteil Rumeln, ist aber mittlerweile auf der rechten Rheinseite im südlichen Stadtteil Hüttenheim beheimatet. Dort befindet sich die vereinseigene Platzanlage, die im Jahr 2004 dem Betriebssport-Kreisverband Duisburg abgekauft wurde. Daher wechselte der Verein vom Kreis 7 (Moers) des Fußball-Verbandes Niederrhein, dem die linksrheinischen Vereine Duisburgs angehören, in den Kreis 9 (Duisburg/Mülheim/Dinslaken) für die rechtsrheinischen Clubs in Duisburg. Die Kreisspaltung der Stadt ist ein Relikt aus der Zeit vor 1975, als die linksrheinischen Stadtbezirke Duisburgs noch eigenständige Städte waren. Seine Heimspiele trägt der Verein wiederum im linksrheinischen Stadtteil Homberg aus. Vorsitzender des Vereins ist der CDU-Lokalpolitiker Ferdi Seidelt.
Verein
Vorstand
Der Vorstand besteht aus dem 1. Vorsitzenden Ferdi Seidelt, dem 2. Vorsitzenden Dieter Oster (gleichzeitig Sportvorstand und Teammanager), der 3. Vorsitzenden Ursula Baak (gleichzeitig Finanzvorsitzende), und dem Geschäftsführer Arne Müller. Der Aufsichtsrat setzt sich zusammen aus dem 1. Vorsitzenden Knut Baak, dem 2. Vorsitzenden Joachim Bellinghoven und Fritz Moldenhauer.
Vereinsfarben und -logo
Die Vereinsfarben sind grün und weiß. Das eckige Vereinslogo mit rundem Abschluss (Wappen-Form) besteht aus den Farben Grün (Hintergrund), Weiß und Schwarz. Links sind die in sich greifenden Initialen FCR in weiß zu sehen, rechts daneben den Löwen als "Wappentier" ebenfalls in Weiß, darunter ein weißes Banner mit der Aufschrift 2001 Duisburg in Schwarz, wiederum darunter die Abkürzung e. V.
Trikots
Das Haupt-Kit der 1. Mannschaft ist weiß/weiß/weiß mit grünen Kreuzen auf den Schultern, das Ausweich-Kit ist dunkelblau/dunkelblau/dunkelblau mit hellblauen Kreuzen auf den Schultern. Trikotsponsor ist die Sparkasse Duisburg, Trikotärmel-Partner ist Euro-Massivhaus.
Ausrüster des FCR 01 Duisburg ist Dragonsport.
Erfolge
- Deutscher Meister: 2000
- DFB-Pokalsieger: 1998
- DFB-Hallenpokal-Sieger: 1996, 2000
- Deutscher Meister der B-Juniorinnen: 2007

Stadion
Die Heimspiele des FCR 2001 Duisburg werden im 3000 Zuschauer fassenden PCC-Stadion im Duisburger Stadtteil Homberg ausgetragen. Der FCR teilt sich das Stadion mit dem Männer-Oberligisten VfB Homberg.
Spielerinnen und Trainer
Saisonkader 2007/2008
Wechsel zur Saison 2007/08
Zugänge
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Abgänge |
Bekannte ehemalige Spielerinnen
- Linda Bresonik (heute SG Essen-Schönebeck)
- Melanie Hoffmann (heute SG Essen-Schönebeck)
- Maren Meinert (heute Trainerin der deutschen U-19/U-20-Nationalmannschaft)
- Jutta Nardenbach
- Viola Odebrecht (heute SC 07 Bad Neuenahr)
- Silke Rottenberg (heute 1.FFC Frankfurt)
- Sandra Smisek (heute 1.FFC Frankfurt)
- Kerstin Stegemann (heute SG Wattenscheid 09)
- Shelley Thompson (heute VfL Wolfsburg)
- Martina Voss (heute Trainerin beim Fußball-Verband Niederrhein und Sportdirektorin beim SV Straelen)
Mannschaften
- 1. Mannschaft: 1. Bundesliga
- 2. Mannschaft: 2. Bundesliga Süd
- 3. Mannschaft: Verbandsliga Niederrhein
Darüber hinaus hat der FCR noch vier Mädchenmannschaften.
Statistik
Saison | Liga | Platz | S | U | N | Tore | Punkte | Pokal | Beste Torschützin | Zuschauerschnitt |
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1990/91 | Regionalliga West | 6. | 31:56 | 20:20 | nicht qualifiziert | |||||
1991/92 | Regionalliga West | 2. | 50:26 | 27:9 | nicht qualifiziert | |||||
1992/93 | Regionalliga West | 1. | 42:17 | 29:7 | nicht qualifiziert | |||||
1993/94 | Bundesliga Nord | 8. | 4 | 5 | 9 | 24:43 | 13:23 | nicht qualifiziert | ||
1994/95 | Bundesliga Nord | 2. | 13 | 3 | 2 | 60:18 | 29:7 | Viertelfinale | Maren Meinert (21) | |
1995/96 | Bundesliga Nord | 3. | 12 | 3 | 3 | 59:23 | 39 | Halbfinale | Jolanta Nieczypor (21) | |
1996/97 | Bundesliga Nord | 2. | 15 | 1 | 2 | 60:12 | 46 | Halbfinale | n.b. | |
1997/98 | Bundesliga | 3. | 15 | 2 | 5 | 57:22 | 47 | Sieger | Inka Grings Jolanta Nieczypor (je 13) |
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1998/99 | Bundesliga | 2. | 18 | 2 | 2 | 77:14 | 56 | Finale | Inka Grings (25) | 516 |
1999/00 | Bundesliga | Meister | 20 | 0 | 2 | 85:10 | 60 | Viertelfinale | Inka Grings (38) | 589 |
2000/01 | Bundesliga | 3. | 12 | 4 | 6 | 43:39 | 40 | 1. Runde | Inka Grings (16) | 481 |
2001/02 | Bundesliga | 3. | 14 | 2 | 6 | 61:34 | 44 | Viertelfinale | Melanie Hoffmann (19) | 431 |
2002/03 | Bundesliga | 3. | 14 | 2 | 6 | 58:32 | 44 | Finale | Inka Grings (20) | 450 |
2003/04 | Bundesliga | 4. | 11 | 2 | 9 | 57:38 | 35 | Viertelfinale | Inka Grings, Patricia Hanebeck (je 11) |
542 |
2004/05 | Bundesliga | 2. | 18 | 2 | 2 | 91:20 | 56 | 1. Runde | Shelley Thompson (30) | 696 |
2005/06 | Bundesliga | 2. | 17 | 4 | 1 | 91:11 | 55 | Halbfinale | Inka Grings (27) | 980 |
2006/07 | Bundesliga | 2. | 16 | 3 | 3 | 76:25 | 51 | Finale | Inka Grings (22) | 922 |
Anmerkung: Grün unterlegte Spielzeiten kennzeichnen einen Aufstieg. Fett markierte Spielerinnen wurden Torschützenkönigin. |
Einzelnachweise
- ↑ duisburgweg.de: FCR Archiv 2005
- ↑ a b fcr-01.de: FCR 2001-Historie
- ↑ fcr-01.de: Der FCR 2001 Duisburg