Wappen | Karte |
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Wappen der kreisfreien Stadt Kassel | Karte Kassel in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Fläche: | 107 km² |
Einwohner: | 194.146 (1.1.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 1.824 Einwohner/km² |
Schulden: | ??? |
Schulden gesamt: | ??? |
Höhe: | 132.9 m. ü. NN (Fulda) bis 615.5 m. ü. NN (Hohes Gras) Innenstadt bei 163.0 m. ü. NN |
Postleitzahlen: | 34117-34134 (alte PLZ 3500) |
Telefonvorwahl: | 0561 |
Geografische Lage: | ??? '' N.B. ??? '' Ö.L. |
KFZ-Kennzeichen: | KS (Stadt und Landkreis) |
Amtliche Gemeindekennzahl: | ??? |
Gliederung des Stadtgebiets: | ??? |
Webseite: | www.kassel.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Georg Lewandowski (CDU) |
Regierende Parteien: | CDU - Grüne "Kooperation" seit Okt. 2003 |
Die Stadt Kassel liegt zentral in Deutschland und ist die größte Stadt in Nordhessen. Das Stadtgebiet befindet sich in einer Senke der waldreichen Mittelgebirgslandschaft zwischen Habichtswald, Reinhardswald und Kaufunger Wald am Fluss Fulda.
International bekannt ist Kassel durch die Kunstausstellung documenta, die alle 5 Jahre für 100 Tage stattfindet, zuletzt im Jahre 2002. Die Stadt Kassel bewirbt sich für das Jahr 2010 um den Titel der Kulturhauptstadt Europas.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Kassel (Castella) findet sich 913. Bereits vor 1189 erhält Kassel das Stadtrecht. Landgraf Heinrich von Hessen machte im Jahre 1277 Kassel zu seiner Residenz.
1685 werden ca. 1700 Hugenotten aufgenommen. Nach der französischen Invasion 1807 residierte Napoleons Bruder Jérôme als König von Westfalen in Kassel. Kassel war bis 1866 Hauptstadt des Kurfürstentums Hessen. 1870 wurde Napoleon III., nach der Kapitulation am 2. September, als Gefangener im Schloss Wilhelmshöhe inhaftiert.
Am 22. Oktober 1943 wurde die Kasseler Innenstadt durch einen Luftangriff nahezu komplett zerstört. Etwa 10.000 Menschen kamen in Flammen und Trümmern um.
1949 bewarb sich Kassel, neben Bonn, Frankfurt und Stuttgart, um den Sitz des Bundestages. Am 29. November 1949 wurde jedoch Bonn mit 200 gegen 176 Stimmen vom Bundestag zur provisorischen Bundeshauptstadt gewählt.
Am 21. Mai 1970 treffen sich, als Gegenbesuch zum Treffen am 19. März in Erfurt, Bundeskanzler Willy Brandt und der stellvertretende Vorsitzende des Staatsrats Willi Stoph in Kassel. Dies sind die ersten deutsch-deutschen Treffen auf Regierungsebene. Die von Willi Brandt in Kassel, als Vorentwurf für ein zu schließendes Abkommen, vorgelegten 20 Punkte bildeten den Rahmen für den am 21. Dezember 1972 unterzeichneten Grundlagenvertrag.
Eingemeindungen: Wehlheiden (1899), Wahlershausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Harleshausen, Ihringshausen, Wolfsanger, Sandershausen, Bettenhausen, Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren.
Geographie
Kassel liegt an beiden Seiten der Fulda nahe der Grenze zu Niedersachsen und an der Autobahn-/Eisenbahnhauptverbindung Hannover-München. Das Bild der Innenstadt wird geprägt durch den Neuaufbau nach den Zerstörungen des 2. Weltkrieges.
Westlich der Stadt steigt der Habichtswald an, im Osten erstreckt sich der Kaufunger Wald. An anderen Stadtrandlagen wachsen die Wohnbebauungen der umliegenden Gemeinden (insbesondere Vellmar, Kaufungen, Lohfelden und Baunatal) immer näher an das Stadtgebiet heran.
Persönlichkeiten
- Heinrich Schütz, Musiker
- Brüder Grimm, Literaturwissenschaftler
- Philipp Scheidemann, 1. Reichskanzler der Weimarer Republik (SPD)
- Hans Eichel, Politiker (SPD)
- Brigitte Zypries, Politikerin (SPD)
- Louis Spohr, deutscher Komponist.
Sehenswürdigkeiten
In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung nur nur noch wenige historische Gebäude erhalten:
Brüderkirche mit Renthof und Rondell, Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, Ottoneum, Marstall, Ruine des Zeughauses, Karlshospital, Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche, Fridericianum mit Zwehrener Turm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), Überrest der Lutherkirche mit umgebenden Grabdenkmälern.
Im sog. Vorderen Westen von Kassel finden sich eindruckvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden.
Gärten und Parks
Am westlichen Stadtrand von Kassel liegt eine Parkanlage von Weltgeltung: Der Bergpark Wilhelmshöhe mit Schloss Wilhelmshöhe, der Löwenburg und dem Herkules. Um 1700 wurde er von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18./19. Jh. wurde der Bergpark teilweise zu einem englischen Landschaftspark umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort 2 mal wöchentlich die sog. Wasserspiele statt.
Die Karlsaue ist eine ursprünglich barocke Parkanlage in der Nähe der Innenstadt mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte in der Orangerie, dem Marmorbad und der Blumeninsel Siebenbergen.
Im Süden der Stadt liegt der Park Schönfeld mit dem Botanische Garten.
Der Aschrottpark ist eine Bürgerstiftung und liegt oberhalb der wiederauf- und später umgebauten Stadthalle.
Der Henschelpark mit Mahnmal liegt zwischen Landesmuseum, Murhardtbibliothek und Weinberg.
Museen und Galerien
Zu den Staatlichen Museen Kassel (http://www.museum-kassel.de/) gehören:
- Schloss Wilhelmshöhe (http://www.museum-kassel.de/museum/sch/schstart.html) im Bergpark Wilhelmshöhe mit
- der Antikensammlung
- der Gemäldegalerie alter Meister mit u.a. Werken der altdeutsche Malerei (Altdorfer, Dürer) und vornehmlich italienische, spanische und niederländische Malerei des Barock (Tizian, Rembrandt, Hals, Rubens etc.)
- und der Graphischen Sammlung
- sowie vereinzelten Wechselausstellungen
- Neue Galerie (http://www.museum-kassel.de/index8.html) mit Malerei und Skulptur von 1750 bis zur Gegenwart, darunter auch etlichen documenta-Ankäufen
- Hessisches Landesmuseum (http://www.museum-kassel.de/museum/hlm/start.html) mit Werken aus fürstlich-hessischem Besitz zu
- Vor- und Frühgeschichte
- Kunsthandwerk und Plastik
- Volkskunde
- und dem einzigartigen Tapetenmuseum
- Orangerie (http://www.museum-kassel.de/index9.html) mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte sowie einem Planetarium
- Etwa 10km nördlich von Kassel, bei Calden, liegt das Schloss Wilhelmsthal aus der Zeit des Rokoko, das von überregionaler kunsthistorischer Bedeutung ist.
In der Stadt gibt es zahlreiche weitere Museen und Ausstellungsorte:
- Das Naturkundemuseum im Ottoneum (http://www.stadt-kassel.de/naturkundemuseum/index.htm) geht zurück auf die im Jahr 1568 gegründeten Kunstkammer von Landgraf Wilhelm IV. Zusammen mit Schaustücken aus späterer Zeit soll der Wandel im Verständnis der Natur im Laufe von Jahrhunderten gezeigt werden.
- Das Stadtmuseum (http://www.ass-kassel.de/projekte/stadtmuseum/) wurde 1979 als historisches Museum gegründet. Es stellt die geschichtliche Entwicklung Kassels dar.
- Das Brüder-Grimm-Museum (weblink) befasst sich mit Sammlung, Dokumentation und wissenschaftliche Erforschung zu Leben, Werk und Wirkung der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm
- im selben Gebäude befindet sich auch die Louis Spohr Gedenk- und Forschungsstätte (weblink) ein Museum der Geschichte des Violinspiels
- Das Museum für Sepulkralkultur (http://www.sepulkralmuseum.de/) zeigt Dauer- und Wechselausstellungen zu Bestattungskultur und Totenkult.
- Die Caricatura (http://www.caricatura.de/Kassel/) im Kulturbahnhof Kassel versteht sich als Galerie für Komische Kunst.
- Im Dichterhaus Brückner-Kühner (http://museumsnacht.m-s.de/Institutionen/dichterhaus.htm) in der Auefeldsiedlung lebten und arbeiteten die Schriftsteller Christine Brückner und Otto Heinrich Kühner von 1967 bis zu ihrem Tod 1996. Die Wohnräume sind unverändert erhalten geblieben.
Bibliotheken
Universitäts-Bibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel
Hochschulen, Akademien und Institute
Universität Kassel (früher Gesamthochschule Kassel) Die 1970 beschlossene Hochschule nahm mit dem Wintersemester 1971/72 als integrierte Gesamthochschule den Lehrbetrieb auf; seit 2002 lautet der Name Universität Kassel. http://www.uni-kassel.de/
Wirtschaft
Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz. Seit dem 19. Jh. Maschinenbau, speziell Lokomotiv, Waggonbau und Rüstungsindustrie (Henschel, Wegmann, Credé); Komponenten des Transrapid sollten in Kassel gefertigt werden.
Verkehr
Kassel liegt an der Bundesautobahn A7 und besitzt ICE-Anschluss am Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe.
Die Stadt verfügt über ein für ihre Größe verhältnissmäßig leistungsfähiges Straßenbahnnetz. Die von der städtischen Kasseler Verkehsgesellschaft (KVG) betriebenen Bahnen fahren teilweise bis ins Umland, z. B. nach Baunatal und Helsa. Ein weiterer Ausbau unter dem Stichwort Regiotram ist geplant.
Es gibt zahlreiche Radwege, die z. T. mit Anforderungsampeln ausgestattet sind.
Der potentielle Ausbau des vorhandenen Flughafens Calden steht in der Diskussion, da er für die Wirtschaft Kassels von Bedeutung sei, aber die Wohnqualität durch erhöhte Emissionen belasten soll.
Ferner hat Kassel einen Hafen; ab hier ist die Fulda, ein Quellfluss der Weser, als Schifffahrtsweg (durch Schleusen und Wehre reguliert) auf der Flussstrecke bis Hannoversch Münden durch Dampfer (Ausflugsverkehr) und Sportboote nutzbar.
Sport
Der Fußballverein KSV Hessen hat eine bewegte Vergangenheit. Wiederbegründet im Jahre 1998 spielt die Mannschaft nach viermaligem Aufstieg in Folge wieder in der Oberliga Hessen (Stand 2002/03). Außerdem hat Kassel mit der DEL-Mannschaft Kassel Huskies einen Verein, der erfolgreich seit Jahren Erstliga-Eishockey spielt. Traditionell ist der Sportverein Harleshausen im Handball gut aufgestellt. An der Fulda sind zahlreiche Rudervereine beheimatet.