Deutschland im Mittelalter

Überblick über die Zeit des Mittelalters im Gebiet des heutigen Deutschlands von etwa 800 bis etwa 1500
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Wann entstand Deutschland?

Es ist stark umstritten, ab wann von "Deutschland" gesprochen werden kann. Die Bildung der deutschen und französischen Nation war ein sich über längere Zeit hinziehender Prozess, der sich zwischen 843 - 936 vollzog.

Das ostfränkische Reich war noch nicht "deutsch" und der Vertrag von Verdun 843 war nicht der Beginn Deutschlands. Aber es schuf doch den Rahmen für das spätere Deutschland, da beispielsweise die Reichsgrenzen im Westen im Großen und Ganzen unverändert blieben. Wann man konkret von Deutschland sprechen kann, ist hingegen umstritten. So traten einige für eine deutliche Spätdatierung ins 11. Jahrhundert ein, andere für eine Frühdatierung, die aber mehr und mehr an Boden verliert. Die Bezeichnung regnum Teutonicum taucht auch erst in der späten Ottonenzeit auf, und zwar in Italien .

Auch die Sprachgeschichte hilft nur bedingt weiter, da es immer noch eine Kontroverse um das Wort theodisk gibt und der Begriff sich nicht auf eine politische Ordnung bezieht. Es gab also eine Übergangsphase, die mit dem zerfallenen Karolingerreich einsetzt und sich bis in die späte Ottonen- und frühe Salierzeit fortsetzt.

Geschichte

Vom Frankenreich zu Deutschland und Frankreich

Als Karl der Große 814 starb, konnte sein Sohn Ludwig der Fromme die Einheit des Frankenreichs zunächst noch wahren. Als Nachfolger bestimmte er seinen ältesten Sohn, der 825 als Lothar I. die Kaiserwürde empfing. Dessen jüngere Brüder Ludwig der Deutsche und Karl der Kahle verbündeten sich gegen Lothar I. und besiegten ihn in der Schlacht von Fontenoy.

842 wurde das Bündnis in den Straßburger Eiden bestätigt. Die Straßburger Eide wurden sowohl in althochdeutsch als auch in altfranzösisch abgefasst und zählen zu den ältesten Belegen der französischen und deutschen Sprache.

843 wurde im Vertrag von Verdun das Frankenreich in ein ostfränkisches, ein westfränkisches und ein Mittelreich geteilt. Dabei bekam Lothar das Mittelreich, das Norditalien und das heutige Gebiet von Provence, Burgund, Lothringen, Belgien und der Niederlande umfasste, und behielt die Kaiserwürde. Karl der Kahle bekam den Westteil und Ludwig II. der Deutsche den Ostteil, der Bayern, Schwaben, Hessen, Thüringen, das Sachsen sowie Teile Frankens umfasste. Im Vertrag von Meersen 870 wurde das Mittelreich unter Karl dem Kahlen und Ludwig II. dem Deutschen aufgeteilt.

Im Vertrag von Ribemont konnte der ostfränkische König Ludwig III. der Jüngere 880 auch Westlothringen gewinnen. Dies sollte im Wesentlichen bis 1648 die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland bleiben.

Der ostfränkische König Karl III. der Dicke erreichte 881 wieder die Kaiserwürde und konnte das Fränkische Reich nochmals kurze Zeit vereinigen. Mit Ludwig IV. dem Kind starb 911 der letzte ostfränkische Karolinger. Damit brach auch das Bindeglied zwischen west- und ostfränkischen Reich endgültig ab.

Die Zeit der Ottonen (Liudolfinger)

Nach der Spaltung des Reiches kam es im Ostfrankenreich zu einem Verfall des Königtums und zum Aufstieg von einzelnen Adelsfamilien. Durch die Abwehrkämpfe gegen Slawen und Ungarn im 9. und 10. Jahrhundert wurde diese Entwicklung und die Herausbildung der besonders mächtigen Stammesherzogtümer Bayern, Schwaben, Franken und Sachsen entscheidend gefördert. Um ihre eigene Macht nicht zu gefährden, wählten die Stammesherzöge den vermeintlich schwachen Frankenherzog Konrad I. zu ihrem König.

Ihm folgte auf dessen eigene Empfehlung mit Unterstützung der Herzöge von Sachsen und Franken der Sachsenherzog Heinrich I. aus dem Geschlecht der Liudolfinger oder Ottonen nach. Heinrich I. gelang es, das ostfränkische Reich zu festigen und es gegen Einfälle von Ungarn und Slawen zu verteidigen. Sein Sieg gegen die Ungarn 933 an der Unstrut war jedoch noch nicht endgültig. 920 taucht erstmals die Bezeichnung Regnum teutonicum auf, neben dem fränkische Erbe trat nun immer mehr eine eigene "deutsche" Identität hervor.

Otto I., der Große

Zum Nachfolger bestimmte Heinrich I. seinen Sohn Otto I. der Große. Als sich die übrigen Stammesherzöge gegen ihn erhoben, konnte Otto I. sie im Kampf besiegen. Er enthob sie ihrer Herzogswürde und setzte stattdessen Verwandte als Amtsherzöge ein. Diese erhoben sich jedoch später ebenfalls gegen ihn. Zur Sicherung seiner Macht stützte sich deshalb Otto I. auf die Kirche. Dazu besetzte er geistliche Ämter mit Vertrauten und stattete sie durch Vergabe von Lehen aus dem Reichsgut und königlichen Rechten (Regalien) mit weltlicher Macht aus. Diese als Reichskirchensystem bezeichnete Verwaltungspraxis hatte den Vorteil, dass Geistliche wegen des Zölibats ihr Lehen nicht vererben konnten und nach ihrem Tod der König das Lehen wieder an Vertraute neu vergeben konnte. Die Sicherung des Reichs nach außen führte Otto I. ebenfalls konsequent fort. 955 besiegte er die Ungarn entscheidend in der Schlacht auf dem Lechfeld.

Zur Abwehr der Slawen richtete er Marken ein, die zur Grenzsicherung, aber auch zur christlichen Bekehrung der Slawen dienten. Auf dem Gebiet des heutigen Ostdeutschlands wurden zahlreiche neue Bistümer gegründet. 950 wurde Böhmen unterworfen. 963 musste Polen die Vorherrschaft des Deutschen Reiches anerkennen. Otto I. unternahm drei Italienfeldzüge (951952, 961965, 966972), durch die er sein Herrschaftsgebiet um Nord- und Teile Mittelitaliens erweitern konnte. Beim ersten Feldzug besiegte er den Langobardenkönig Berengar II. und heiratete die von Berengar gefangen gehaltene Witwe des italienische Königs Adelheid von Burgund. Daraufhin nannte er sich König der Langobarden.

 
Kaiser Otto II.

Beim zweiten Italienfeldzug erreichte er 962 die Kaiserkrönung durch Papst Johannes XII.. Als Gegenleistung gewährte der Kaiser dem Kirchenstaat seinen Schutz. Durch seinen Anspruch auf Süditalien geriet Otto der Große in Konflikt mit dem byzantinischen Kaiser, der die Herrschaft über Kalabrien und Apulien hatte. Erst nach langen kriegerischen Auseinandersetzungen kam es zur gegenseitigen Anerkennung der beiden Kaiserhäuser. Sein Sohn Otto II. heiratete die Kaisernichte Theophanu, Süditalien verblieb jedoch bei Byzanz. Das Imperium übte nun de facto eine Hegemonie im westlichen Europa aus.

Das Ende des Ottonen

Otto II. kämpfte in Unteritalien gegen die Araber, die ihm jedoch 983 eine vernichtende Niederlage beibrachten. Im selben Jahr gingen die Gebiete östlich der Elbe durch einen Aufstand der Slawen 983 größtenteils wieder verloren. Nach seinem Tod übernahmen seine Frau Theophanu und seine Mutter die Regierungsgeschäfte für seinen minderjährigen Sohn Otto.

Sein Sohn und Nachfolger Otto III. scheiterte mit seinem Versuch, die Machtbasis nach Rom zu verlegen. Seine grandios propagierte Renovatio Imperii, die darauf abzielte, die Stadt Rom wieder ins Zentrum des mittelalterlichen Imperiums zu rücken, scheiterte nicht zuletzt wegen der immensen Probleme, die sich in Italien und auch mit der stadtrömischen Bevölkerung ergaben. Dennoch knüpfte auch Otto III. an die Ostpolitik der Ottonen an (Pilgerfahrt nach Gnesen). Der letzte Ottonenkönig Heinrich II. konnte sich gegen Polen und Ungarn nicht behaupten. Unter ihm wurde das Reichskirchensystem zur Machtsicherung weiter ausgebaut. Der deutsche König konnte nach Belieben Päpste ein- und absetzen. Um der Verweltlichung der Kirche entgegenzutreten, entstand eine von den Klöstern Cluny, Gorze und Hirsau ausgehende Klosterreformbewegung. Zentrale Reformziele waren die Einhaltung kirchlicher Normen, insbesondere des Zölibats, sowie die Bekämpfung von Simonie und Laieninvestitur.

Hochmittelalter I: Die salischen Kaiser

1025 wählten die deutschen Fürsten den Salier Konrad II. zum König. 1032 erwarb dieser das Königreich Burgund, womit das Imperium nun eine Trias bildete (Deutschland, Italien und Burgund). Das mittelalterliche Imperium stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Konrad II. unterstützte ebenso wie sein Nachfolger Heinrich III. die kirchlichen Reformen (siehe Kirchenreform). Heinrich III. griff denn auch zu Gunsten des Papstes in Rom ein, wo mächtige Adelsfamilien das Papstamt kauften und verkauften und es zeitweise sogar mehrere Päpste gleichzeitig gab. So setzte Heinrich III. auf der berühmten Synode von Sutri 1046 die rivalisierenden Päpste ab und erließ kurz darauf auch ein Verbot der Simonie. Die Investitur von Bischöfen und Äbten übte er jedoch weiter selbst aus. Unter seiner Herrschaft erreicht das Reich durch die Lehensherrschaft über Böhmen, Polen und Ungarn einen neuen Höhepunkt der Macht.

Unter Heinrich IV. eskalierte der Investiturstreit mit der Kirche, die bestrebt war, jede Bevormundung und Einflussnahme durch weltliche Herrscher zu unterbinden. 1073 wurde mit Gregor VII. ein radikaler Reformer Papst. Als sich Heinrich IV. über das 1075 erneuerte Verbot der Laieninvestitur hinwegsetzte, drohte ihm der Papst den Bann an. Daraufhin erklärte König Heinrich IV. 1076 auf der Reichsversammlung in Worms den Papst für abgesetzt. Der Papst reagierte mit der Bannung des Königs und entband die Untertanen in der Treueverpflichtung gegenüber dem König. Die deutschen Fürsten verbündeten sich nun (auch aus machtpolitischen Gründen) gegen den König und drohten mit seiner Absetzung. Um der zu entgehen, erreichte Heinrich IV. im Gang nach Canossa 1077 die Lösung des Banns durch den Papst. In den Folgejahren kam es noch ein zweites Mal zu einer Bannung und zum Bündnis von Papst und deutschen Fürsten, die Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig wählten. Nach dem Sieg Heinrichs IV. über Rudolf von Schwaben konnte er die Fürsten noch mal auf seine Seite ziehen, ließ sich 1084 in Rom zum Kaiser krönen und setzte Papst Gregor VII. ab.

Sein Sohn Heinrich V. verbündete sich schließlich mit den Fürsten gegen den eigenen Vater und erreichte 1086 die Absetzung des Kaisers. Unter Heinrich V. kam es 1122 im Wormser Konkordat zum Ausgleich mit der Kirche. Als Ergebnis des Investiturstreits wurde die Position von Kirche und Landesfürsten gegenüber dem König gestärkt.

Als mit Heinrich V. 1125 der letzte Salier starb, wählten die Fürsten den eher schwachen Sachsenherzog Lothar III. von Supplinburg zum König. Damit wichen die Fürsten bei der Wahl vom Geblütsrecht ab und nahmen wieder ihr traditionelles Wahlrecht in bedeutenden Maße wahr. Durch die Unterstützung der mächtigen Welfen für Lothar III. gegen den nach dem Geblütsrecht (welches jedoch im mittelalterlichen römisch-deutschen Reich nie wirklich entscheidend war) erbberechtigten schwäbischen Herzog, den Staufer Friedrich, wurde ein das ganze 12. Jahrhundert andauernder Streit zwischen Welfen und Staufern begründet.

Hochmittelalter II: Die Staufer

Konrad III.

Ein Teil der Fürsten, die mit der Wahl Lothars III. nicht einverstanden waren, entschieden sich für den Staufer Konrad III., der bis 1135 Gegenkönig blieb. Nach dem Tod Lothars 1138 wurde Konrad III. schließlich doch zum König gewählt und behauptete sich damit gegen den von Lothar III. designierten Nachfolger, den Welfen Heinrich den Stolzen.

Gleichzeitig erkannte Konrad III. dem Welfen die Herzögtümer Bayern und Sachsen ab, doch sollte dies nicht von langer Dauer sein, zumal die in Sachsen eingesetzten Askanier sich nicht behaupten konnten und es auch in Bayern zu Kämpfen kam. Konrad konnte die Probleme nicht lösen, zumal er nach dem gescheiterten 2. Kreuzzug immer mehr in die europäische Außenpolitik verstrickt wurde, wobei er gute Beziehungen zum Byzantinischen Reich unterhielt.

 
Friedrich I. Barbarossa

Friedrich I. Barbarossa

Der Konrad nachfolgende Stauferkönig Friedrich I. Barbarossa, ein Neffe Konrads, dessen Mutter aus dem Geschlecht der Welfen stammte, versuchte den Ausgleich, indem er seinen Vetter, den Welfen Heinrich dem Löwen, 1156 mit den Herzogtümern Sachsen und Bayern belehnte. Die seit 1139 im Herzogtum Bayern regierenden Babenberger bekamen als Ausgleich das aus der bisherigen Mark neu geschaffene Herzogtum Österreich, das von Bayern abgetrennt wurde.

In sechs Italienfeldzüge versuchte Friedrich I. Barbarossa, den Einfluss des Reichs in Italien wieder zu stärken (siehe auch den zweiten Reichstag von Roncaglia 1158). Es gelang zunächst einen Ausgleich mit dem Papst zu erreichen (Vertrag von Konstanz 1153), womit Friedrich auch seine Kaiserkrönung 1155 erreichte. Während seines zweiten Feldzug (1158 bis 1162) besiegte Friedrich die nach mehr Selbständigkeit strebenden lombardischen Städte. Nach einem Aufstand ließ er 1162 Mailand völlig zerstören, doch war damit der Widerstand der Kommunen noch längst nicht gebrochen. Vor allem verschärften sich die Spannungen mit dem Papsttum, da Friedrich seinen vertraglichen Verpflichtungen (wie der Bekämpfung der Normannen in Unteritalien und der Bekämpfung der stadtrömischen kommunalen Bewegung) während des ersten Italienzuges nicht nachgekommen war.

Als mit Unterstützung von England, Frankreich, Sizilien und der Mehrheit der Kardinäle Alexander III. Papst wurde und nicht der von Friedrich favorisierte Viktor IV., begann der Kampf um die Vorherrschaft zwischen Kaiser und Papst erneut. Alexander exkommunizierte Friedrich, nachdem auf der Synode von Pavia von eine prokaiserlichen Gremium Viktor als legitimer Papst anerkannt worden war. Alexander jedoch wurde auf der Synode von Toulouse als legitimer Papst anerkannt. Die Folge war ein Schisma, welches auch nach dem Tod Viktors nicht endete, da idanach noch zwei prokaiserliche Gegenpäpste erhoben werden sollten.

Friedrich I. begab sich 1166 auf seinen vierten Italienzug, um die Wahl Viktors militärisch durchzusetzten. 1167 eroberte das kaiserliche Heer Rom, musste die Stadt aber wegen einer Malariaepidemie verlassen. Die norditalienischen Städte schlossen sich daraufhin zum Lombardenbund zusammen und verbündeten sich mit dem Papst Alexander III.

Vor Friedrichs fünften Italienfeldzug versagten mehrere Fürsten, darunter der Welfe Heinrich der Löwe, die Waffenhilfe. 1176 unterlag Friedrich I. bei Legnano den Mailändern. 1177 war er deshalb gezwungen im Frieden von Venedig Alexander III. als rechtmäßigen Papst anerkennen und erreichte im Gegenzug die Lösung des Banns. 1183 erreichte Friedrich I. auch einen Ausgleich mit den lombardischen Städten, wobei der Kaiser in vielen Punkten Kompromisse eingehen musste, so etwa bei der Wahl der städtischen Konsuln, die vom Kaiser nur bestätigt werden durften, wobei die Städte aber die generelle Oberherrschaft des Kaisers anerkannten. Dadurch gestärkt, konnte Friedrich 1186 die Krönung seines Sohnes Heinrich in Mailand mit der Krone der Lombardei erreichen.

1180 ließ Friedrich I. den immer mächtiger werdenden Heinrich den Löwen, der zudem die Italienpolitik des Kaisers nicht mehr unterstützte, ächten und entzog ihm seine Herzogtümer Bayern und Sachsen und verbannte ihn nach England. Das Herzogtum Bayern wurde an die Wittelsbacher vergeben, Sachsen aufgeteilt. Ab 1187 übernahm Friedrich I. die Führung der Kreuzfahrerbewegung. 1190 starb er beim 3. Kreuzzug in Syrien. Friedrichs Italienpolitik hatte ihm bei Lichte betrachtet wenig eingebracht, vor allem wenn man die Ressourcen bedenkt, die er eingesetzt hatte. Dafür aber war die kaiserliche Machtstellung in Deutschland nach und nach verloren gegangen, gerade aufgrund zahlreicher Kompromisse, die Friedrich in Folge seiner Italienpolitik eingehen musste.

Heinrich VI., der Thronkampf und die Anfänge Friedrichs II.

Friedrichs Sohn Heinrich VI. konnte dank der Heirat mit der normannischen Prinzessin Konstanze nach einigen Rückschlägen das Erbe des Normannenkönigs antreten und wurde 1194 König von Sizilien. Damit erreichte das Reich einen Höhepunkt seiner Ausdehnung, wobei es im Inneren aber nicht an Opposition zum Kaiser mangelte. Heinrich betrieb auch eine ambitionierte Mittelmeerpolitik, die auf das heilige Land und Byzanz abzielte. Sein Versuch, das Reich in eine Erbmonarchie umzugestalten, scheiterte jedoch. Als Heinrich VI. 1197 mit 31 Jahren an einer Seuche starb, kam es zu einer Doppelwahl des Staufers Philipp von Schwaben und des Welfen Otto IV., einem Sohn Heinrichs des Löwen.

Papst Innocenz III. favorisierte Otto, doch gelang es Philipp, diesen nach und nach zu isolieren. Es schien schließlich so, als wenn Philipp sich durchsetzen würde. Nach der Ermordung Philipps 1208 wurde jedoch Otto IV. alleiniger König. Als er jedoch entgegen einer früheren Vereinbarung mit dem Papst Anspruch auf Sizilien erhob, wurde er 1210 gebannt. Der Papst unterstützte nun den erst siebzehnjährigen Staufer Friedrich II., den Sohn Heinrichs VI. Die folgende Auseinandersetzung zwischen den von England unterstützten Welfen und den mit Frankreich verbündeten Staufern wurde 1214 durch den Sieg Frankreichs in der Schlacht bei Bouvines zugunsten Friedrichs II. entschieden.

Friedrich II. und das Ende der Staufer

Friedrich II. regierte sein Reich von seiner Heimat Sizilien aus, welches damals ein strikt zentralisiertes Königreich war und Friedrich reiche Einkünfte sicherte, die er in Deutschland nie erhalten hätte. Er hielt sich denn auch die meiste Zeit seines Lebens dort auf, was zu einer relativen Vernachlässigung der Verhältnisse im Deutschen Reich führte. Die Landesfürsten gewannen immer mehr die Oberhand und erlangten neue Privilegien (Reichsgrundgesetze), was aber im Prinzip nur eine Fortsetzung der Tendenz war, die es bereits unter Friedrich I. gegeben hatte. Gegenüber dem Papst verlor der König 1213 in der Goldbulle von Eger alle verbliebenen Mitbestimmungsrechte bei der Bischofs- und Abtwahl, erreichte aber eine Unterstützung seiner Herrschaft. 1220 wurde Friedrich zum Kaiser gekrönt und widmete sich anschließend der Stabilisierung des Königreichs Sizilien, wobei er die Regierung in deutschland mehreren Vertrauten übergab, die die Vormundschaft über seinen minderjährigen Sohn Heirich (VII.) ausüben sollten. Friedrich griff nur noch einmal in die Geschiche nördlich der Alpen ein, als er seinen Sohn 1235 absetzte und seinen zweitältesten Sohn, den späteren König Konrad IV. einsetzte.

Als Friedrich II. seinen Machtbereich auf die lombardischen Städte auszuweiten versuchte, kam es zum Machtkampf zwischen Friedrich II. und Papst Gregor IX.. Wegen eines nicht unverzüglich erfüllten Kreuzzugsversprechens bannte der Papst den Kaiser 1227. Dennoch begab sich Friedrich ins heilige Land und erreichte die kampflose Übergabe des Großteils Jerusalems sowie einen Waffenstillstand. Noch immer gebannt, setzte er sich selbst die Krone des Königs von Jerusalem aufs Haupt. Zurück in Italien, bekämpfte er erfolgreich die päpstlichen Invasionstruppen und wurde schließlich vom Bann gelöst. Dennoch blieben die Spannungen bestehen, die schließlich 1239 zu einer erneuten Bannung durch Papst Gregor IX. führte. Der Konflikt setzte sich auch fort, als Gregor verstarb und Innozenz IV. seine Nachfolge antrat. Innozenz erklärte den Kaiser gar 1245 für abgesetzt - ein ungeheuerlicher Vorgang, der ohne Beispiel war. Immer mehr nahm der Kampf zwischen den beiden mittelalterlichen Universalgewalten Formen eines eschatologisch angehauchten "Endkampfes" an - beide Seiten warfen sich gegenseitig vor, das Christentum zu verraten bzw. der Antichrist zu sein. Friedrich II. formulierte seine Kaiseridee neu und betonte, dass das staufische Haus das von Gott gewollte Herrscherhaus sei und in Anknüpfung an die römischen Imperatoren ältere Rechte als die Kirche wahrnahm. Währenddessen ging Friedrich mit militärischen Mitteln gegen die Kommunen vor, die ihm in Ober- und Mittelitalien feindlich gegenüber standen. Bevor es jedoch zu einer finalen militärischen Konfrontation kommen konnte, verstarb Friedrich II. im Dezember 1250. Er sollte der letzte römisch-deutsche Kaiser für über 60 Jahre sein. Sein Tod bedeutete auch den Anfang des Endes des staufischen Hauses, das eben noch im Zenit der Macht gestanden zu haben schien.

Nach dem Tod Friedrichs II. 1250 tobte der Kampf des Papstes und des mit ihm verbündeteten Frankreichs gegen die Staufer weiter, wobei Sizilien den Staufern verloren ging. 1268 wurde der letzte Staufer, der sechzehnjährige Konradin, der versucht hatte die staufische Herrschaft wenigstens im Königreich Sizilien zu behaupten, durch Karl von Anjou, einen Bruder des Königs von Frankreich, in Neapel öffentlich hingerichtet.

Hochmittelalter III - Allgemeine Entwicklungslinien des Hochmittelalters

Seit dem 12. Jahrhundert kam es im Deutschen Reich wegen der, seit Einführung der Dreifelderwirtschaft, stark gestiegenen Bevölkerungszahl zu einem inneren Landesausbau durch Erschließung neuer Bewirtschaftungsflächen. Gleichzeitig setzte an den Rändern des deutschen Siedlungsraums im bisher slawisch besiedelten Gebiet zwischen Elbe und Oder die Deutsche Ostsiedlung ein. 1226 wurde der Deutsche Orden im Gebiet des heutigen Ostpreußen aktiv und weitete seine Einflussbereich in der Folgezeit auf das ganze Baltikum aus. Der dort errichtete Ordensstaat sollte eine bespielhafte Zentralisierung der Verwaltung erfahren, die noch Nachahmer finden sollte.

Die immer weiter aufstrebenden Städte wurden zu einer wichtigen Einnahmequelle der Landesfürsten und Könige und dementsprechend von diesen gefördert. Vor allem während der Stauferzeit kam es zu zahlreichen Neugründungen, wobei auch eine langsame Ostbesiedlung einsetzte, die sich während des Spätmittelalters noch verstärken sollte. Um ihre Rechte gegenüber dem Landesherrn zu stärken und zu sichern, kam es zum Zusammenschluss in Städtebünden, die zur Zeit desd Interregnums sogar vorübergehend eine wichtige Rolle spielen sollten. Im Norden Deutschlands erfolgt während der späten Stauferzeit der Aufstieg der Hanse, die im reichsfremden Norden zur wichtigsten Institution wurde, wenn sie auch immer primär ein Wirtschaftsbündnis blieb.

Eine in Folge der Kreuzzüge sich verstärkende Entwicklung war die Ausbildung des Rittertums mit einem ganz neuen Selbstverständnis und Selbstwahrnehmung.

Spätmittelalter I: Das Interregnum und die Pest

Nach Aussterben der Staufer verfiel die Königsmacht im Spätmittelalter immer mehr, trotz zeitweiliger Stabilisierung. Dies ging auch zu Lasten der Sicherheit, was auch die Gründung des Rheinischen Städtebundes erklärt, der jedoch im Endeffekt wenig erreichte.

Während des so genannten Interregnums von 1250 (dem Tod Kaiser Friedrichs II.; in der Forschung wird manchmal auch das Jahr 1245 als Anfang gewählt, das Jahr der Absetzung Friedrichs durch den Papst) bis 1273 (der Wahl Rudolf von Habsburg) herrschten im Reich teils mehrere Könige gleichzeitig, ohne dass einer von ihnen über genügend Einfluss verfügte, um die Königsmacht gegenüber den aufstrebenden Territorialherren zur Geltung bringen zu können. Der König konnte sich nur mehr auf ein geringes Reichsgut stützen und musste zur Machtsicherung versuchen seine Hausmacht zu erweitern. Die Landesfürsten wählten daher meist einen schwachen Kandidaten zum König, um so ihre eigene Stellung nicht zu gefährden. Zudem versuchten mit der Königswahl auch ausländische europäische Mächte Einfluss auf die deutsche Politik zu nehmen (vor allem das Königreich Frankreich, so beispielsweise 1272/73 und 1308).

Das Interregnum wurde 1273 durch Rudolf von Habsburg beendet, der 1278 über den Böhmenkönig Ottokar II. siegte. Rudolf ebnete dem Haus Habsburg mit dem Erwerb von Österreich, Steiermark und der Krain den Weg zu einer der mächtigsten Dynastien im Reich, doch gelang es ihm nicht, die Kaiserkrone zu erlangen. Seine beiden Nachfolger, Adolf von Nassau und Albrecht I., standen im Konflikt mit den Kurfürsten, die während des Interregnums ihre Rolle als Königswähler etabliert hatten. Adolf versuchte ohne großen Erfolg in Thüringen Fuß zu fassen. Seine Politik führte schließlich zu seiner Absetzung von Seitend er Fürsten. Adolfs Versuch, diese Entscheidung zu revidieren, war ohne Erfolg: in der Schlacht von Göllheim 1298 verlor er sein Leben.

Aber auch sein Nachfolger Albrecht I., diesmal wieder aus dem Hause Habsburg, unterhielt kein gutes Verhältnis zu den Reichsfürsten, besonders nicht zu den rheinischen Kurfürsten. Auch war ihnen seine Annährung an Frankreich ein Dorn im Auge. Albrecht konnte sich behaupten, wurde 1308 aber von einem Familienangehörigen umgebracht.

1308 wurde der Luxemburger Heinrich VII. zum König gewählt. Dieser konnte 1310 seine Hausmacht um Böhmen erweitern und erlangte 1312 die Kaiserkrönung - die erste seit 92 Jahren. Heinrich versuchte ein letztes Mal, das Kaisertum in Anlehnung an die Staufer zu erneuern, doch starb er schon 1313. In Deutschland hatte er sich gegen die Expansion Frankreichs gestemmt und eine seltene Eintracht der großen Häuser erreicht.

Anfang des 14. Jahrhunderts führten Überbevölkerung, Missernten und Naturkatastrophen zu Hungersnöten (Krisenzeit). 1349/50 starb ein Drittel der Bevölkerung im Deutschen Reich an der Pest. Die Agrarkrise ließ die Preise für landwirtschaftliche Produkte sinken, es setzte eine Landflucht ein, die zu einer Verödung weiter Landstriche führte. Gleichzeitig stiegen die Preise für handwerkliche Erzeugnisse. Es dauerte etwa 100 Jahre, bis die Bevölkerungszahl wieder den Stand vor der Pest erreichte. Während sich die Städte bald wieder erholten, verschlechterte sich die Lage der Bauern und des niederen Adels dauerhaft.

Spätmittelalter II: Die Zeit Ludwigs des Bayern und Karls IV.

1314 kam es nach dem Tod Heinrichs VII. zu einer Doppelwahl, doch setzte sich der Wittelsbacher Ludwig der Bayer als Nachfolger gegen Friedrich den Schönen aus dem Hause Habsburg durch. Ludwig stand jedoch bald im folgenschweren Konflikt mit dem Papst, der Ludwig die Approbation verweigerte. 1338 wurde jedoch im Kurverein von Rhense die Forderung nach einer Bestätigung der Königswahl durch den Papst zurückgewiesen. Im Reich formierte sich bald eine kurfürstliche Opposition gegen Ludwig, die von den Luxemburgern angeführt wurde. 1346 wurde denn auch der Luxemburger Karl IV., der Enkel Heinrichs VII., zum König gewählt. Zu einer Konfrontation mit Ludwig kam es jedoch nicht mehr, da dieser bald darauf verstarb.

Karl IV., der als bedeutendster römisch-deutscher Herrscher des Spätmittelalters gilt, verlegte seinen Herrschaftsschwerpunkt nach Böhmen, seiner Hausmacht. Karl gewann in seiner langen Regierungszeit (1346 - 78) unter anderem die Mark Brandenburg und die Lausitz zu seinem Hausmachtkomplex hinzu. Tatsächlich begründete Karl ein Königtum, welches fast ausschließlich Hausmachtpolitik betrieb und kaum etwas mit dem universalen Kaisertum staufischer Prägung mehr gemeinsam hatte. 1348 wurde in Prag die erste deutschsprachige Universität im Heiligen Römischen Reich gegründet. 1355 erfolgt Karls Krönung zum Kaiser, doch vermied er es, die Italienpolitik seiner Vorgänger zu erneuern.

1356 wurde die Goldene Bulle unterzeichnet, die bis zum Ende des Heiligen Römischen Reichs 1806 eine Art Grundgesetz darstellte. In ihr wurde der Kreis der Kurfürsten, die zur Königswahl zugelassen waren, offiziell festgelegt. Den Kurfürsten wurden Bündnisse verboten, dafür erhielten sie einen Bestandschutz für ihre Territorien und innerhalb ihrer Herrschaftsgebiete eine fast königsgleiche Stellung. Hauptziel der goldenen Bulle war die Verhinderung von Gegenkönigen und Thronkämpfen. Tatsächlich glaubte Karl auch, damit die Machtstellung des Hauses Luxemburg zementiert zu haben. Doch kam es anders, als er es sich vorgestellt hatte.

Spätmittelalter III: Habsburg, Luxemburg und Wittelsbach im Kampf um die Macht

Unter dem Nachfolger Karls verfiel die Königsmacht endgültig. Wenzel, der älteste Sohn Karls IV., der die Regierungsgeschäfte völlig vernachlässigt, wird 1400 gar von den Kurfürsten abgesetzt. Doch auch sein Nachfolger, Ruprecht, kann nichts gegen den Verfall des Königtums ausrichten, zumal seine eigene Machtbasis mehr als dürftig ist. König Sigismund, ebenfalls ein Sohn Karls, erreicht zwar 1433 die Kaiserkrönung, war jedoch nicht in der Lage, das Königtum zu stabilisieren und den Verfallsprozess umzukehren. Eine angestrebte Reichsreform scheitert 1434 am Widerstand der Landesfürsten. Durch die Einberufung des Konzils von Konstanz konnte er allerdings das Abendländische Schisma beenden. Die Verurteilung und Hinrichtung von Jan Hus führte jedoch zu andauernden Kriegen gegen die Hussiten.

Mit dem Tod Sigismunds erlosch das Haus Luxemburg in männlicher Linie. Die Habsburger traten die Nachfolge an, doch konnten sowohl Albrecht II., der ohnehin nur kurz regierte, als auch Friedrich III., der teils phlegmatisch agierte und mehr seine Besitztümer als das Reich im Auge hatte, keine Reichsreform zu Wege bringen.

Der Habsburger Maximilian I. war wegen der Türkenkriege und des Kampfes gegen Frankreich um Italien auf die Unterstützung der Reichstände angewiesen. 1495 wurde auf dem Wormser Reichstag eine Reichsreform beschlossen, die unter anderem jegliche Art von Fehde verbot (Ewiger Landfrieden) und eine jährliche Einberufung des Reichstags, eine Reichssteuer und ein vom König unabhängiges Reichskammergericht einführte. Dadurch setzten die Fürsten ihre Forderung nach mehr Beteiligung der Reichstände durch. Der Schwabenkrieg führte 1499 zur faktischen Loslösung der Schweiz vom Reich.

Als erster deutscher König nahm Maximilian I. den Kaisertitel 1508 ohne päpstliche Krönung an. Seine Heiratspolitik sicherte den Habsburgern die Anwartschaft auf Böhmen und Ungarn und die spanische Krone. Es war eine Zeitenwende: Habsburg stieg unter Karl V. zur Weltmacht auf und das Mittelalter ging zu Ende.

Siehe auch

Literatur

Quellenausgaben

  • Müller, Rainer A. (Hg.): Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung,, Bd. 1 und 2, Reclam, Stuttgart 1995 und 2000 (Reclams Universal-Bibliothek, Bd. 17001-17002). Sehr gute Quellensammlung zur deutschen Geschichte, vom Frühmittelalter bis zum Spätmittelalter. Jede Quelle ist knapp kommentiert, dazu gesellt sich eine allgemeine Einleitung zum geschichtlichen Kontext der jeweiligen Epoche.
  • Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe: Reihe A: Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, hg. von R. BUCHNER u. FRANZ-JOSEF SCHMALE, Bd.1-Bd.40a, Darmstadt 1955ff

Überblicksdarstellungen und Handbücher

  • Carlrichard Brühl: Deutschland-Frankreich. Die Geburt zweier Völker, Köln und Wien 1990.
  • Odilo Engels: Die Staufer, 7. Aufl., Stuttgart u.a. 1998.
  • Hans-Werner Goetz: Europa im frühen Mittelalter, Handbuch der Geschichte Europas, Bd. 2, Stuttgart 2003.
  • Herbert Grundmann (Hg.): Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte. 9. Aufl., als Taschenbuchausgabe die Bde. 1-7, Stuttgart 1970 ff., Die 10. Aufl. dieses Standardwerks ist erst im Entstehen begriffen; trotz des Alters gerade aufgrund der zahlreichen Quellenbelege und der Weite der darin dargestellten Thematik unverzichtbar für die wissenschaftliche Arbeit.
  • Alfred Haverkamp: Aufbruch und Gestaltung. Deutschland 1056-1273, Neue Deutsche Geschichte 2, 2. überarb. Aufl., München 1993.
  • Eckhard Müller-Mertens, Regnum Teutonicum. Aufkommen und Verbreitung der deutschen Reichs- und Königsauffassung im frühen Mittelalter (Forschungen z. mittelalterl. Gesch. 15), Berlin 1970
  • Malte Prietzel: Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter, Geschichte kompakt, Darmstadt 2004.
  • Friedrich Prinz: Grundlagen und Anfänge. Deutschland bis 1056, Neue Deutsche Geschichte 1, 2. durchgesehene Aufl., München 1993.
  • Propyläen Geschichte Deutschlands, hrsg. von Dieter Groh u.a., Bd. 1-3, Berlin 1983 ff.
  • Siedler Deutsche Geschichte., Berlin, Bd. 1-4 Hervorragende Darstellung, die sich an ein breiteres Publikum wendet, mit zahlreichen Abbildungen.
  • Gerd Tellenbach: Die Unteilbarkeit des Reiches, in: H. Kämpf (Hrsg.), Entstehung des Deutschen Reiches, Darmstadt 1956.