Riga

Hauptstadt von Lettland
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Dieser Artikel beschäftigt sich mit Riga, der Hauptstadt Lettlands. Riga ist auch der Name des Asteroiden 1796, Riga (Asteroid)


Ortsschild "RĪGA"

Riga (lettisch Rīga) ist die Hauptstadt Lettlands mit heute etwa 750.000 Einwohnern (mit Vorhafen Jūrmala fast 1 Mio., größter Ballungsraum im Baltikum) und liegt an der Düna (lettisch Daugava), nicht weit von der Rigaischen Bucht. Die Bevölkerungszahl ist seit der Wiedererlangung der Unabhängigkeit 1991 zurück gegangen weil viele der in den Jahrzehnten zuvor dort angesiedeltem Russen, etwa 180 000 Menschen, abgewandert sind. Riga ist politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. Die alte Hansestadt ist berühmt für ihre Jugendstilbauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt.

Datei:Riga Wappen Briefmarke.jpg
Rigas Stadtwappen auf einer lettischen Briefmarke

Geschichte

1158 gründeten deutsche Kaufleute ein Handelszentrum und Siedlungsgebiet am Unterlauf der Düna. Die im Jahre 1201 von Bischof Albert (Albert von Buxhoeveden-Bremen) gegründete Stadt Riga war die Hauptstadt von Livland (Lateinisch: Livonia). Ab 1255 war Riga Sitz des Erzbischofs. 1282 trat Riga der Hanse bei und unterstand 1330-66 dem Schwertbrüderorden.

Im Jahr 1243 teilte der Legat des Papstes, Wilhelm von Modena, das Altpreussenland in vier Bistümer, welche dann dem Erzbistum Riga unterstellt wurden.

Datei:Riga Kalkstraße et la promenade (1890-1900).jpg
Kalkstraße um 1895

Bis 1561 war die Stadt unter der Regierung des Erzbischofs Wilhelm von Brandenburg (s.a. Liste der Erzbischöfe von Riga).

Dann, von 1561 bis 1581, war Riga Freistadt.

Durch Bedrängungen von Seiten der Russen wurde das nördliche Ostseegebiet dem Schutz von Polen-Litauen unterstellt. Dann kam Riga 1621-1709 unter die Herrschaft schwedischer Könige, welche zur gleichen Zeit deutsche Reichsfürsten waren.

Das 18. Jahrhundert begann mit dem Nordischen Krieg (1700-1721) in dem Schweden und Russland um die Vorherrschaft auf der Ostsee kämpften. Nach der Niederlage der Schweden fiel die Stadt Riga zersört durch die schweren Kämpfe 1710 an das Zarenreich. Ab 1796 wurde Riga Hauptstadt eines russischen Gouvernements (siehe Ostseegouvernements). Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Riga schrittweise zu einem der wichtigsten Häfen Russlands ausgebaut, die Bevölkerungszahl der Stadt verzehnfachte sich zwischen 1850 und 1900. Trotz russicher Herrschaft blieb sowohl die Stadtkultur als auch der Großgrundbesitz bis ins 19. Jahrhundert vom Einfluss der deutschen Oberschicht im Lande geprägt. Bis 1891 war die offizielle Amtssprache deutsch, dann wurde Russisch Amtssprache.

 
Blick auf den Dom

1900 waren die Einwohner zur Hälfte Baltendeutsche und zu je einem Viertel Russen und Letten.

Der Aufstieg Rigas nahm mit dem ersten Weltkrieg ein Ende. Die Stadt lag direkt an der Frontlinie und zur Sicherstellung der Kriegswirtschaft wurden 200.000 Einwohner (Arbeiter mit ihren Familien) für Rüstungszwecke nach Zentralrussland evakuiert. Nach der deutschen Besatzung am Ende des Krieges gelang es den Letten am 18.11.1918 eine unabhängig Republik auszurufen. Die Rote Armee konnte den Anspruch der Sowjetunion gegen das von Deutsch-Balten unterstützte unabghänige Lettland nicht durchsetzen und mussten sich aus dem Baltikum zurückziehen. Riga wird zur Hauptstadt Lettlands, am 18. März 1921 wurde hier der polnisch-sowjetische Friedensvertrag unterschrieben. Es folgt eine erneute Blütezeit in der Geschichte der Stadt. Einer vorbildlichen Minderheitsgesetzgebung war es zu verdanken, dass im neuen lettischen Staat Deutsche, Russen, Letten und Juden sich zu einer Gesellschaft unter lettischer Fahne vereinigten.

Gegen Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts ging diese Blütezeit langsam zu Ende. Mit der Machtergreifung der Nazis wurde Lettland nicht nur von den neu aufkeimenden imperialistischen Strömungen der Sowjetunion bedroht, die eine Angliederung des ehemals russichen Territoriums forderten. Auch das Deutsche Reich setzte Lettland immer stärker unter Druck und erzwang die Aussiedlung von 50.000 Baltendeutschen. Am 17. Juni 1940 rollten sowjetische Panzer durch Rigas Straßen und besetzten die Stadt gemäß den Absprachen mit dem Deutschen Reich im Hitler-Stalin-Pakt.

Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 eroberten deutsche Truppen das Gebiet um Riga. In der Zeit der deutschen Besetzung von 1941 bis 1944 war Riga der Verwaltungssitz des Reichskommissariats Ostland. Auch der Generalkommissar für den Generalbezirk Litauen hatte seinen Sitz in Riga.

 
Domplatz

Bei der Rückeroberung der Stadt durch die Rote Armee wird die Altstadt schwer zerstört.

Sehenswürdigkeiten

Die Hauptsehenswürdigkeiten konzentrieren sich auf die Altstadt, die auch UNESCO-Weltkulturerbe ist. Die Altstadt ist das historische und geographische Zentrum Rigas am rechten Ufer der Daugava (Düna) gelegen und hat sich ihren Festungscharakter trotz der Niederlegung der Befestigungsanlagen und Wälle 1857-1863 bewahren können. Die nach dem Abriss der Stadtmauer entstandenen Freiflächen wurden zu einem Stadtpark mit Stadtkanal umgestaltet, der heute die Altstadt von der Neustadt trennt.

Sehenswürdigkeiten in der Altstadt sind:


Sehenswürdigkeiten der Neustadt und der äußeren Stadtbezirke:

Berühmte Persönlichkeiten aus Riga

Verkehr

Wichtige Funktion als internationaler Verkehrsknotenpunkt im Ostseeraum (Verkehrsströme zwischen Skandinavien und Osteuropa, von Mitteleuropa nach Finnland (Via Baltica) sowie innerhalb des Baltikums).

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