Robert Jentzsch (* 4. November 1890 in Königsberg; † 21. März 1918 in der Schlacht von Cambrai) war ein deutscher Mathematiker.
Er wurde 1890 als jüngstes von vier Kindern in Königsberg geboren. Sein Vater, Alfred Jentzsch, war ein berühmter Professor für Geologie in Königsberg und später in Berlin.
Nach seinem Abschluss am Berliner Prinz-Heinrich-Gymnasium studierte Jentzsch ein Semester Mathematik in Jena, woraufhin er sich 1908 an der Friedrich-Wilhelm-Universität zu Berlin (heutige Humboldt-Universität) einschrieb. Zwischen 1911 und 1912 studierte er ein Jahr in München, kehrte danach allerdings wieder nach Berlin zurück. Dort promovierte er 1914 unter Ferdinand Georg Frobenius zum Thema Untersuchungen zur Theorie der Folgen analytischer Funktionen und erhielt die Auszeichnung „summa cum laude“. Andere geistige Väter von ihm waren dort u.a. Max Planck und Edmund Landau. Im Jahr 1916 habilitierte er und wurde Privatdozent in Berlin, kam jedoch aufgrund des Militärdienstes lediglich im Sommersemester 1917 dazu, Vorlesungen zu geben.
Neben seiner Mathematiklaufbahn widmete sich Robert Jentzsch auch noch einer anderen Beschäftigung – der Lyrik. Er war Mitglied in der Dichtervereinigung „Neuer Club“, in der auch der bekannte Dichter und enge Freund von ihm, Georg Heym, partizipierte. Nach dessen Tod im Januar 1912 distanzierte sich Robert Jentzsch von dem „Neuen Club“, blieb aber auch weiterhin neben seinen mathematischen Studien der Poesie treu.
Im Jahr 1914 wurde er erstmalig zur Wehrmacht einberufen und wurde verhältnismäßig schnell zum Leutnant. Während seines Dienstes konnte er sich weiter intensiv mit der Mathematik beschäftigen, indem ihm seine Bekannte Erika Schneller regelmäßig relevantes Material zukommen ließ. Am 11. Dezember 1916 hielt Robert Jentzsch seine „Antrittsvorlesung“ in Anwesenheit von Erika und deren Vater, wurde jedoch einen Tag später erneut zum Dienst an der Front eingezogen. Er konnte im Sommer 1917 noch einmal nach Deutschland zurückkehren, so dass er – wie oben erwähnt – seine ersten und einzigen Vorlesungen halten konnte; im Anschluss musste er wieder nach Frankreich zurück.
Robert Jentzsch starb am 21. März 1918 im Alter von 27 Jahren durch eine Kettenbombe in der Schlacht von Cambrai am St.-Quentin-Kanal im Rahmen der deutschen Frühjahrsoffensive.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Jentzsch, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 4. November 1890 |
GEBURTSORT | Königsberg (Preußen) |
STERBEDATUM | 21. März 1918 |
STERBEORT | Bei Cambrai |